Freitag, 26. März 2010

Wofür wir gern werben: Notopfer Kassenchef

Es liegt nicht in unserer Hand, trifft aber dank hervorragender Datenlecks, wie kürzlich auch die Stiftung Warentest lobte, immer öfter unsere ureigensten Interessen, was unser Werbepartner Google uns an Reklame in die Rechtsaußenspalte stellt.

Diesmal sind wir ganz grundsätzlich glücklich, im Rahmen unserer Serie "Wofür wir gern werben" mittrommeln zu dürfen für die kluge Gesundheitspolitik, die die im Volk leider bereits weitgehend vergessene Montanmedizinmentorin Ulla Schmidt seinerzeit im Auftrag der großen Rettungskoalition anschob. Damals wurde der weitere Anstieg der Krankenkassenbeiträge entschlossen verhindert, indem nach venezoelanischem Vorbild allen Kassen dieselbe Beitragshöhe vorgeschrieben wurde. Nur die Kassen, die mit diesen Einnahmen nicht auskamen, durften zu den normalen Beiträgen zusätzliche Gelder bei ihren Mitgliedern kassieren, um diese damit zu zwingen, zu anderen Kassen zu wechseln.

Das Notopfer Krankenkasse ist auch dringend nötig, denn die Kosten laufen den Kassen unaufhaltsam davon. So stiegen die Ausgaben der Techniker Krankenkasse für ihren Vorstandschef im vergangenen Jahr um rund 25.000 Euro auf nun 271.000 Euro - ein Plus von rund zehn Prozent. Die Barmer Krankenkasse genehmigte ihrem Vorstand empörenderweise nur 4.000 Euro mehr, Barmer-Chefin Birgit Fischer bekommt jetzt rund 203 000 Euro, das ist nur wenig mehr als Klimakanzlerin Angela Merkel erhält. Die DAK musste da mitziehen, sonst hättte ihr Chef Herbert Rebscher sicher auch einen Kassenwechsel erwogen. Auch die DAK legte 4.000 Euro drauf, so dass ihr Vorstand jetzt rund 235.000 Euro verdient. Die Mehrkosten werden aber komplett von dem Zusatzbeitrag aufgefangen, den die DAK von ihren Versicherten erhebt: Nur 41 DAK-Mitglieder reichen aus, das Gehaltsplus des Chefs zu finanzieren.

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