Dienstag, 19. Oktober 2010

Terrorist unter Touristen

So nah dran waren westliche Experten lange nicht an einer Festnahme des seit fast zehn Jahren gesuchten Top-Terroristen Osama Bin Laden. Nach Angaben von CNN, das sich auf allergeheimste Nato-Quellen geruft, hält sich der Anführer des Terrornetzwerks El Kaida gemeinsam mit seinen Stellvertreter Ayman al Sawahiri in Nordwestpakistan auf, wo er nicht in einer Höhle, sondern gemütlich in einem Haus lebe.

Bin Laden und al-Zawahiri hätten Zuflucht in Nordwestpakistan gefunden, während der ehemalige afghanische Taliban-Anführer Mullah Omar in Südpakistan lebe und sich "ständig zwischen den Städten Quetta und Karachi bewege", zitiert der "Focus" eine Agenturmeldung, die eine CNN-Meldung übersetzt, die keine genaue Quellenangabe enthält. Der deutsche Terrorexperte Rolf Tophoven weiss allerdings prompt sogar noch Genaueres: Bin Laden werde von "100 bis 150 fanatischen arabischen Leibwächtern" beschützt, teilte der frühere Lieblingsliterat der Stammheimer RAF-Terroristen der einzig wahren staatlichen Nachrichtenagentur dpa mit.

In Islamabad wurde entsprechende Meldungen wie immer sofort dementiert. Der pakistanische Innenminister Rehman Malik wieß alle Behauptungen über den Aufenthalt von Osama bin Laden, Ajman al-Zawahiri und Mullah Omar in Pakistan „kategorisch" zurück. Mit aktuellen Bildern könne man belegen, dass sich Bin Laden "überhaupt nicht" im Nahen Osten befinde.

Der einst gefürchtete Terrorfürst, der in den letzten Jahren nur noch durch gelegentliche Tonband-Nachrichten im "Spiegel" in Erscheinung getreten war, befinde sich derzeit vielmehr in den USA. Im kalifornischen San Francisco lebe er als Obdachloser getarnt recht ruhig und zufrieden an der Endhaltestelle einer Straßenbahnlinie in der Nähe des Golden-Gate-Parkes (Foto oben). Gefahr gehe nicht mehr aus vom Anstifter der Anschläge auf das World Trade Center. Der pakistanische Geheimdienst überwache ihn von einem nahegelegenen Naturkostcafé aus rund um die Uhr. Bin Laden wirke gesund, aber etwas hinfällig, gelegentlich auftauchenden Touristen gegenüber bleibe der Terrorist friedlich, das Café nebenan biete aber auch wunderbare Blaubeer-Kuchen an, deren übrigggebliebne Exemplare der Terrorfürst nach Ladenschluß oft im halben Dutzend verzehren dürfe.

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