Dienstag, 18. Januar 2011

Das Runde muss ins Eckige

Was für ein fürchterlich gefährlicher Ort die Welt der Moderne ist, stellte sich zuletzt heraus, als Weichmacherspuren aus China in Kinderspielzeug entdeckt wurden. Hätte auch nur ein Kind mehr als 80 Stunden an seinem Plastik-Plüschtier geleckt, wären gesundheitliche Folgen gar nicht auszuschließen gewesen. Doch auch Erwachsene finden sich im Alltag unablässig grauenhaften Fährnissen ausgesetzt. Starkwinde wehen, Städte müssen vor feuchten Kellern warnen, Hausstaubmilben kriechen in Kopfkissen und Schimmelbekämpfungssubstanzen fürs Bad, von Großmutter noch als "Essig" bezeichnet, enthalten häufig mehr Dioxin als die gute Knackwurst vom Bauernhof am Stadtrand.

Wer billig kauft, zahlt mit seiner Gesundheit drauf, das beweist auch der neueste schockierende Produktrückruf der Möbelkette Ikea. Das 1943 gegründete Unternehmen des aus einer Thüringer Bauernfamilie stammenden ehemaligen Hitler-Getreuen Ingvar Kamprad musste jetzt seine Glasbecher "Rund" wegen Bruchgefahr zurückrufen. Nachdem weltweit zwölf Becher zerbrochen waren und es dabei in fünf Fällen zu Verletzungen kam, wurden alle Käufer der Gläser aufgefordert, die bei oberflächlicher Betrachtung harmlos wirkenden Mordbecher nicht mehr zu benutzen. Vielmehr sollten alle noch im Haushalt vorhandenen "Rund"-Bestände in Watte verpackt zum nächsten Ikea-Einrichtungshaus zurückgebracht werden. Das Unternehmen erstatte dann den Kaufpreis.

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