Freitag, 11. Februar 2011

Kairo statt Krauschwitz

Trauer, Wut und Scham weltweit, nachdem Hosni Mubarak sich geweigert hat, zurückzutreten. Der jüngste Diktator der Welt - Mubaraks despotische Methoden waren erst vor drei Wochen aufgedeckt worden - will zwar Macht abgeben, sträubt sich aber dagegen, einen von Guido Westerwelle und Barack Obama vorgeschlagenen Nachfolger zu ernennen.

Den Grund dafür decken jetzt Enthüllungen der "Bild"-Zeitung (Foto oben) auf: Wie die Reporter dort herausfanden, hat sich der zuletzt in Sachsen-Anhalt als SPD-Rebell in Erscheinung getretene Hans Püschel entschlossen, bei den anstehenden Wahlen in Ägypten als Nachfolger des demnächst zurückgetretenen Diktators Hosni Mubarak angeboten. Der umstrittene Mitgründer der SPD im westlichsten der östlichen Bundesländer wolle als parteiloser Kandidat für die erst kürzlich aus der sozialistischen Internationale ausgeschlossenen Regierungspartei NDP kandidieren, meldet das Blatt.

Experten scheint Püschel ein idelaer Übergangskandidat: Der 62-Jährige ist verglichen mit Mubarak jung genug, um schnell das Ohr der Jugend gewinnen, hieß es. Zudem habe er als Bürgermeister von Krauschwitz langjährige Regierung- und Verwaltungserfahrung.

Auch die Landesregierung in Magdeburg und gesellschaftliche engagierte Vereine wie "Miteinander" begrüßten den Umzug des kürzlich aus der SPD ausgetretenen Sozialisten von Krauschwitz nach Kairo. Damit werde "etwas Spannung aus der Landtagswahl genommen", bei der Püschel sonst wohl eine "unheimliche Anziehungskraft"(SZ) entwickelt hätte.

13 Kommentare:

  1. Als ich Präsident Husseins Kommentar zur Rede des jüngsten Diktators hörte, konnte ich nur mit dem Kopf schütteln, bei Guido ist mir praktisch schon schlecht geworden. Ab jetzt drücke ich die Daumen für Mubarak, der ist im Vergleich sympathisch.
    Ach ja: sehr lustiger Fauxpas der Bild, sie macht halt zeitgemässe Druckfehler.

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  2. Sollte hier hin:
    Sauber recherchiert.
    Aber es fehlt der Hinweis auf den Hintermann von Püschel.
    Ihr wollt Euch wohl nicht eingestehen,dass unsere Qualitätsmedien doch auf der richtigen Spur waren, als sie die Gefährlichkeit von L.Battke aufdeckten.

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  3. Wo hier die Affäre Battke erwähnt wird ... Eigentlich ist es ja zum Weinen, aber dann kommt das Lachen wieder durch. Vielen Dank an dieser Stelle an euch Blogger, die ihr regelmässig und pünktlich diese Steilvorlagen aus dem Geschehen so sauber verarbeitet und in Zusammenhang stellt. Realsatire vom Feinsten.

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  4. Genial geschrieben. :)

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  5. Ich bin ja auch weltweit, aber ohne Wut und Scham. Ich habe mächtig gefeixt, als die Erklärung von Herrn Kleber durch ständige Zwischenbemerkungen von Herrn Mubarak gestört wurde.

    Herrn Kleber sind sichtlich die Gesichtszüge entgleist, als Mubarak, entgegen den Regeln der Systemmedien, eine von Kleber abweichende Meinung im deutschen Staatsfunk kund tat.

    Realsatire, die nur das Leben selbst schreiben kann.

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  6. ich muss gestehen, dass mein höhepunkt der woche der "zeit" beitrag war, in dem enthüllt wurde, dass die spd lange jahre (31) mit mubaraks partei in einer internationale war und der westen ihn insgesamt lange gehätschelt hat. sogar claudia roth habe er jüngst begonnen, mubarak "diktator" zu nennen, damals, als sie noch rot grüne menschenrechtsbeauftrage gewesen sein, habe man dergleichen nicht von gehört.

    man hats damals natürlich auch nicht in der "zeit" gelesen, aber das muss man in der "zeit" ja nicht schreiben. weiß ja jeder

    kommt es wirklich immer öfter vor, dass die ganze bagage die kanonen mitten im gefecht rumdrehen? oder ist das nur so ein eindruck?

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  7. „Die Menschen demonstrieren für Freiheit, Demokratie, Menschenwürde”, sagte Seibert.

    Das machen sie zwar nicht, aber gesagt ist gesagt. Genau das sind die drei magischen Worte, bei denen in der Not die Kanonen umgedreht werden, nämlich immer dann, wenn die Drohung im Raum steht, daß den Pappnasen die Masken vom Gesicht gezerrt werden. Da niemand weiß, was dieses Dreisgespann ausmacht, bzw. niemand definiert, was darunter zu verstehen ist, wird stillschweigend impliziert, sie demonstrieren für das wie es bei uns zu Hause ist. Und das ist ja schon mal nicht schlecht, wie es bei uns zu Hause ist.

    Hinterfragt man das "zu Hause" jedoch, und dann noch aus dem Ausland, dann ist Panik angesagt, wenn die Fratzen plötzlich ungeschminkt gezeigt werden. Da passsiert es dann schon mal, daß über Nacht der Mantel gewendet wird.

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  8. wenn ichs recht bedenke, läuft es wohl wirklich darauf hinaus.

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  9. Er soll übrigens auch gesagt haben:

    Die Bundesregierung sei sehr besorgt, dass die Proteste friedlich bleiben und weiter zugelassen werden.

    Das ist doch mal eine klare Ansage. Die Bundesregierung möchte gerne Krawalldemos bzw. Demoverbote. Wie bei uns zu Hause. Nichts anderes habe ich gemeint und nichts anderes hat der Seibert verkündet. Laut BILD.

    Im Original liest sich das etwas anderes, aber ich bin mal entschieden zu faul, das zu verlinken.

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  10. das System kann besiegt werden ; Mearsheimer hat es beschrieben ; nun geraten die Ostküste und das Weltfinanztum unter die Räder der Geschichte .

    China ist bereits in Afrika vertreten und die Israelis sind us Sicht der wasp usa ein Problem welches gelöst werden muss .

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  11. lesen Sie bitte meine Beiträge bei spon

    systemfeind

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  12. @ Anonym

    ?
    Aber weil du "Geschichte" erwähnst, und "Israelis" und "Problem, welches gelöst werden muss" in einem Satz - lerne doch mal aus der Geschichte und akzeptiere, dass die Juden oder eben jetzt der Staat Israel alle Gegner überlebte.

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  13. re Teja . Du wirst lernen , schon sehr bald .

    Ob in Dresden oder in England , ihr seid nicht erwünscht .So einfach ist die Welt .

    Glaub deine Propaganda .

    der Bahnhof ? diese Richtung 400 und tschüß

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