Dienstag, 5. April 2011

Mit dem Zweiten sieht man öfter

Alles für das Volk, alles mit dem Volk, alles mit dem Geld des Volkes. Um die drohende Unterversorgung der Fans mit hochklassigem Fernsehfußball zu sichern, legt das ZDF überschaubare 50 Millionen Euro auf den Tisch. Damit darf das Zweite ab kommendem Jahr die Champions League übertragen und eine Lücke schließen, die noch im Angebot klaffte. Das Staasfernsehen verpflichtet sich damit auch, mehrere Stunden illegaler Wettwerbung live in die deutschen Wohnzimmer zu verklappen.

Nachdem der Bundesliga-Fußball bei der ARD läuft, alle Wintersport-Ereignisse zwischen ARD und ZDF ebenso aufgeteilt werden wie Olympische Spiele, die Fußball-WM oder selbsterfundene Box--Weltmeisterschaften, bei denen Hier-nach-vier-Prominente in den Schlagpausen über ihre Gefühle berichten, müssen die derzeit rund zwei Dutzend öffentlich-rechtlichen Grundversorgungssender sich nun noch die Übertragungsrechte für die Formel 1 sichern, um ein komplettes Sportpaket anbieten zu können.

Zur Finanzierung des Programmpakets wird ab 2013 eine sogenannte Haushaltsabgabe eingeführt, nach der jeder im Inland lebende Bürger verpflichtet ist, sich an den entstehenden Kosten für den Einkauf der Übertragungsrechte für wundervolle Ereignisse wie CL-Qualifikationsspiele und den derzeit noch weithin unbeachteten "UEFA Super Cup" zu beteiligen. Eine Ethikkommission aus Fernsehweisen werde die Höhe des notwendigen Solidarbeitrages monatlich neu festlegen, Hartz-4-Empfänger können wie immer auf Befreiung klagen und erhalten dafür auf Antrag Prozesskostenbeiheilfe.

Wetten, dass... sie nicht wissen, was sie senden?

3 Kommentare:

  1. Das war auch mein allererster Gedanke, als ich die Nachricht hörte, das ZDF angelte sich die CL-Fernsehrechte. Mit unseren quasi fest einplanbaren weil gesetzlich erzwungenen Pauschalabgaben. Da gucken die über Werbung finanzierten Privaten aber in die Röhre ...

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  2. Wird das dann etwa Pflichtkucken, weil die Spiele im Staatsfernsehen laufen? Hab eigentlich anderes vor.

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