Montag, 19. September 2011

Mit Gott in den Knast

Da ist ein Beben in der Macht, auch wenn die führendsten Qualitätsmedien deutschlandeit so tun, als spürten sie es nicht. Doch die Tatsachen sprechen eine deutliche Sprache: In "The New Kriminologie" führen Max D. Schlapp und Edward E. Smith aus, dass das Verhältnis von Verurteilten ohne religiösen Glauben zu denen mit etwa eins zu zehn in amerikanischen Gefängnissen beträgt. Menschen, die an Gott glauben, landen danach etwa zehnmal häufiger hinter Gittern als Atheisten und Agnostiker.

Ein Ergebnis, das auch W. T. Root, Professor für Psychologie an der Univiversität von Pittsburgh, in Untersuchungen bestätigen konnte. Nach einer Auswertung der Daten von 1.916 Gefangenen kommt er zum Schluss, dass "Gleichgültigkeit gegenüber Religion offenbar den Charakter stärkt". Der Anteil von Unitariern, Agnostikern, Atheisten und Freidenkern an der Gesamtzahl der Gefangenen sei signifikant niedrig: So zählte Root in Sing Sing über zehn Jahre unter allen wegen Mordes Hingerichteten 65 Prozent Katholiken, 26 Prozent Protestanten, sechs Prozent gläubige Juden, aber nur weniger als ein Prozent Atheisten. Ein länderübergreifendes Phänomen, wie Untersuchungen aus Kanada bestätigen. Hier waren unter 2.000 Gefängnissinsassen 1.294 Katholiken, 435 Anglikaner, 241 Methodisten, 135 Baptisten, aber nur ein Häftling ohne religiöses Bekenntnis.

Kriminalität sei "die Nachkommenschaft von Aberglauben und Unwissenheit", sagt einer der Wissenschaftler. Michigan etwa zählt 82.000 Baptisten und 83.000 Juden in seiner Bevölkerung. In den Gefängnissen aber gebe es 22 mal so viele Baptisten wie Juden. Auch unter 31.000 Häftlingen der Elmira Besserungsanstalt waren 15.694 Katholiken und 10.968 Protestanten, aber nur 4.000 Juden und sogar nicht ein einziger Atheist.

Die Bevölkerungszahlen erklären eine solche Verteilung nicht. In den USA leben rund 15 Prozent Katholiken, die Hälfte davon sind Frauen. In den Gefängnissen aber stellen diese sechs Prozent Katholiken durchschnittlich 50 Prozent der Insassen: Der katholische Glaube entpuppt sich als gefährliche Voraussetzung für eine kriminelle Karriere.

10 Kommentare:

  1. Naja, jetzt muß die Studie nur noch die Kleinigkeit zu klären versuchen, warum die Zahl der katholischen Straftäter in dem zu90% katholischen Liechtenstein so gering ist. Und die Zahl der atheistischen Straftäter in der Ex-DDR deutlich höher.

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  2. zu glauben, ist ja nur eine voraussetzung. in der ddr glaubten viele an den sozialismus, die ersetzten dort wohl die religiös motivierten.

    aber mal im ernst: ich glaube, wenn der kalauer erlaubt ist, dass es nicht um religion geht, sondern um bildung. je ungebildeter, desto eher kriminell (bzw: desto eher beim kriminellen erwischt, weil ungebildeter), je gebildeter, desto weniger gläubig. im knast sitzen logischerweise eher die eher weniger genialen, um es vorsichtig auszudrücken. folglich sind die überwiegend gläubig.

    wobei mir bei genauerem nachdenken auffällt, dass einige glaubensschulen davon scheinbar nicht betroffen sind, jedenfalls nicht in den ländern, in denen hindus, buddhisten und juden neben christen und moslems leben.

    okay, also weiß ichs auch nicht

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  3. @ppq:

    im knast sitzen logischerweise eher die eher weniger genialen, um es vorsichtig auszudrücken. folglich sind die überwiegend gläubig.

    Obacht, da droht ein Vorurteil! Ich kenne bspw. eine Menge recht ungläubiger Leute, die ich als »weniger genial« einstufen würde (to put it mildly!), und ich kenne eine Menge Leute, die ich als durchaus genial einschätzen würde, von denen ich aber weiß, daß sie durchaus religiös sind.

    Ich denke z.B., daß man Papst Benedikt sowohl als gebildet als auch als gläubig bezeichnen wird müssen (nun gut, ein Einzelfall, werden Sie sagen).

    Aber immerhin hat der nach Eigeneinschätzung atheistische deutsch-französische Soziologe und Politologe Alfred Grosser in einer Dokumentation einmal gesagt, daß er viele Leute, sowohl Atheisten als auch Gläubige kenne, ihm aber aufgefallen sei, daß sich unter den Gläubigen, die er kenne, eine signifikant höhere Zahl an ethisch hochstehenden Menschen befinde, als unter den Atheisten.

    Und wenn das einmal ein atheistischer Soziologe sagt, wird schon was dran sein ...

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  4. okay, dann wären wir quasi gezwungen, das ganze ein amerikanisches phänomen zu nennen.

    was anderes fällt mir jetzt auch nicht ein

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  5. Schwer zu sagen.

    Hitler war ungläubig und (doch, doch) hochintelligent. Aber war er besonders nett?

    Man könnte auch untersuchen, ob die Knastinsassen außer der Religion noch andere gemeinsame Merkmale haben. Dann müssen wir aber in Kauf nehmen, dass die Kasparick-Flatsche wutschnaubend den Rote-Linie-Alarm-Knopf drückt.
    Denkbar ist nämlich, dass Anteil der Spanischsprechenden ungefähr genauso hoch ist wie der der Katholiken. Vermuten kann man auch, dass die allesamt mexikanischer Provenienz sind.
    Doch da ist die Ursache-Wirkung-Beziehung eine andere. Die wurden nämlich mit Sklavenschiffen in die USA verbracht und leiden immer noch an diesem Trauma, das sich dann und wann in Gewalttaten äußert (oder so).

    Die offizielle US-Statistik will uns glauben machen, dass Kriminalität weniger mit der Konfession, sondern … Achtung, Autobahn … Pigmentierung zu tun hat.

    Die Dailymail hat nachgeschaut und festgestellt, dass 40% der muslimischen Studenten in GB im Namen des Friedens (des sog. „Islam“) töten würden.
    Obwohl, das ist ja nicht kriminell sondern …

    Und die Gegenstimme hat eine Statistik ausgegraben, die uns politisch Unreife glatt glauben lassen könnte: je schwärzer und moslemischer, umso schlimmer.

    Damit ist das Rätsel gelöst. An der Kriminalität (wie an allen anderen Übeln dieser Welt) sind wir, die ewigen Nazis, schuld. Evtl. noch Israel.
    Was anderes lässt unsere korrupte Sozialwissenschaft gar nicht zu. Und die politische Justiz erst recht nicht.

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  6. Könnte es eventuell etwas damit zu tun haben, dass sich die Mafia und andere Gruppen des organisierten Verbrechens oft aus (formell) katholischen Mitgliedern zusammensetzen?

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  7. je ungebildeter, desto eher kriminell

    Ich als Sozialist bin entsetzt und auch ein bißchen betroffen, zumal der Mensch nur ein Ensemble seiner gesellschaftlichen Verhältnisse ist.

    Andere Frage: macht *Grün* wählen pädophil ?

    Oder: In der DDR saßen (relativ) doppelt soviele Menschen im Gefängnis wie in der BRD. Wird man durch FDJ und Club Cola kriminell ?

    Senken Brustimplantate den IQ ?

    Macht ein Germanistik-Studium Frauen unfruchtbar ?

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  8. also herold, die antwort liegt auf der hand. es ist jeweils umgekehrt, schätze ich

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  9. @PPQ:

    Also, daß der IQ Brustimplantate senkt, lese ich hier zum ersten Mal!

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  10. "Also, daß der IQ Brustimplantate senkt, lese ich hier zum ersten Mal!"

    Genau !

    Und daß nur unfruchtbare Frauen Germanistik studieren, ist eugenischer Sexismus !

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