Freitag, 13. Januar 2012

SPD: Ehegattensplitting für Elitenstellen

Gerhards Liebste tut es, Münteferings Frau will es auch - in der SPD rüstet sich die Next Generation nach den Giganten der Ära Rot-Grün zum Einzug in die heiligen Hallen des deutschen Parlamentarismus. Nur wenige Tage nach der Ankündigung von Doris Schröder-Köpf, sich bei der nächsten Bundestagswahl um ein Mandat bewerben zu wollen, machte auch Michelle Müntefering ihre Absicht öffentlich, dem deutschen Volk baldigst stellvertretend für ihren erst vor zwei Jahren aus der aktiven Politik ausgeschiedenen Mann Franz dienen zu wollen.

Schön, wenn soviel Talent sich so wenigen Familien findet. Während die Mehrzahl der Menschen in Deutschland nicht einmal auf die Idee kämen, fähig zu sein, in der Hinterbank eines Stadtrates über die Müllgebührensatzung abzustimmen, schultern bei Münteferings und Schröders die Damen, was die Herren nach abgelaufener Dienstzeit unerledigt liegenlassen mussten.

Politik als family business wie bei den Kennedys, den Clintons, den Kims oder den Bushs, in denen ganze Familienverbände dem Land dienten, um der Familie zu nützen. Freunde im Saal! Der Adel ist zurückgekehrt. "Was im Großbürgertum längst gang und gäbe ist, ist nun auch in die Politik eingedrungen", freut sich ein Sympathisant bei Wallstreet Online. Dabei hätten Doris Schröder-Köpf und Michelle Müntefering das beileibe nicht nötig. Schröder-Köpf verlegt laut Wikipedia Adventskalender mit Motiven von Hunden, Katzen und Meerschweinchen, Michelle Müntefering ist Mitglied im Landesvorstand der SPD Nordrhein-Westfalen und auch sonst gesellschaftlich sehr aktiv.

Dem zuletzt nicht nur wegen des Falles Wulff ins Gerede geratenen Castingverfahren zur Besetzung politischer Spitzenposten öffnet sich mit dem neuen Ehegattensplitting für Elitenstellen ganz neue Perspektiven: Die Zukunft der Demokratie ist dynastisch, Blutsbande, wenn auch nur angeheiratet, überbrücken den Abgrund zwischen politischer Klasse und tumbem Wahlvolk. "Die Aristrokratisierung der Demokratie schreitet voran", heißt es bei Wallstreet Online voller Vorfreude über die wegweisende Initiative der in der Opposition durch Nahlismus erneuerten SPD. Deutschland stehe vor der Gründung neuer Dynastien, deren Mitglieder genau die eine notwenfige Fähigkeit für kommende Aufgaben besäßen: Mitglied dieser Dynastien zu sein.

5 Kommentare:

  1. "Was im Großbürgertum längst gang und gäbe ist ... "

    Eben nicht - zumindest nicht in der Politik. Politischer oder Amts-Nepotismus ist in der Tat ein sozialdemokratisches/sozialistisches Phänomen.

    Erich und Margot, Wilhelm und Elisabeth, Hugo und Werner, Klaus und Gregor. Soziologen haben in den 90igern kurz erwogen, dieses "Vererben" von Machtpositionen als Charakteristikum der Elitenbildung der DöDöErr darzustellen.

    Brigitte Seebacher, Hilu Clinton, Christa&Rosa. Allerdings scheint hier die Proletarisierung der Berufspolitik, d.h. Erzieher, Lehramtsstudenten, anderweitige linksradikale ÖD-Biographien, ein wenig zu bremsen.

    P.S. Wo haben noch einmal die Kinder von Peter S. aus H. gearbeitet ? Hatte ich da nicht irgendetwas wie "Gastronomie am nt" im Ohr ?

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  2. jetzt vergisst du aber die weizsäckers und de maizieres, die guttenbergs und strauß'

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  3. "jetzt vergisst du aber die weizsäckers und de maizieres, die guttenbergs und strauß"

    Die von Weizsäckers waren subalterner Dienstadel und daß der Alte dem Richie und CF den Weg in der Nachkriegs-BRD bis in die höchsten Ränge bahnen konnte, wage ich zu bezweifeln. Hier bestätigt die Ausnahme die Regel.

    ... und daß der vor vierzig Jahren verstorbene Großvater Guttenberg dem Enkel den polit. Weg ebnen konnte, halte ich für eine steile These.

    Bei Guttenbergs/Weizsäckers sehe ich eher, daß die Söhne von Willy Brandt u-n-g-l-a-u-b-l-i-c-h begabt sind ... genauso wie die Biesky-Söhne. ... oder die Kuczinskis.
    ... und hat wenig mit den Ehefrauen zu tun.

    Hat der West-Flügel die Karriere von Lothar beflügelt oder war es die Freundschaft zu Gregor ?

    Strauß ist ein Sonderfall. ... in vielerlei Hinsicht. :-))

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  4. das mit den de maizieres ist eine richtige familiengeschichte. es war so, dass der lothar seinerzeit ddr-chef geworden war und nach jemandem suchte, der ihm kontakt zu helmut kohl machen konnte.

    er rief wirklich und wahrhaftig den thomas an, der sein vetter ist und der damals gerade persönlicher von diepgen war, nachdem er sich die sporen bei, holla, weizsäcker verdient hatte.

    thomas hat die telefonnummer von kohl dann von diepgen bekommen.

    dann hat der lothar den helmut angerufen.

    und der helmut hat dann den thomas beauftragt, berater bei lothar zu werden.

    thomas, der westler, sass dann bei der verhandlung des einigungsvertrages auf der ostseite, ein subtiler treppenwitz der geschichte.

    hat er aber alles gut gemacht, was er sollte, denn von dort aus ist er durchgestartet. noch eine windung braucht es, dann ist er in fünf jahren kanzler. sein vater ulrich diente hitler im okh und war dann generalinspekteur der bundeswehr.

    thomas erfreut sich seiner beliebtheit bei der kanzlerin sicher auch wegen des umstandes, dass er auf wolfgang schnur hörte, der ihm die tochter seines langjährigen kirchenkontaktmannes horst kasner als fähige kraft für die pressearbeit empfahl. thomas gab das an lothar weiter, der angela prompt in sein team holte. von dem posten aus startete sie dann durch.

    wenn die de maizieres subalterner dienstadel waren, dann ist das eine schöne familienbilanz für eine zuwandererfamilie

    peters tochter hat in dem café nicht nur gearbeitet, es war ihrs. da hat es sicherlich mal eine ausschreibung gegeben, von der wir nur alle nichts mitbekommen haben.

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  5. "...sein vater ulrich diente hitler im okh ..."

    Na ja, "Anfang Februar 1945 wurde er wieder in den Generalstab des Heeres im OKH ..." ´n bißken spät, um belastet zu sein und im Vergleich zu vLenski und Vinzenz eher ein kleines Lichtlein.

    "...und war dann generalinspekteur der bundeswehr."
    Dazu lehne ich als Bundesdeutscher JEDE Verantwortung ab. Das waren die aus Mosk...äh...Washington !

    ...da hat es sicherlich mal eine ausschreibung gegeben ..
    Nu, nu !
    ... wo war gleich noch Sohnemann(?) beschäftigt ? Auch irgendwo in der Gastronomie ?

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