Montag, 24. Juni 2013

SPD: Ein Mann steht für den Mindestlohn

Es ist die Chance für einen jungen, einsatzbereiten Menschen gleich welchen Glaubens oder Geschlechts, die der sächsische SPD-Mann Holger Mann da offeriert: Im Vorfeld der Bundestagswahl sucht der studierte Politiker, der seit 2009 erfolgreich im sächsischen Landtag wirkt, einen Praktikanten, der ihm hilft, Wahlkampf zu machen.

Nicht nur die Aussicht, der deutschen Sozialdemokratie mit fleißiger Graswurzelarbeit wieder zur Führungsrolle in einer wieauchimmerfarbigen Koalition zu verhelfen, dürften dabei jeden Sympathisanten von sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit locken. Denn auch die Konditionen, die Mann bietet, sind einmalig. „Das Praktikum wird für die Dauer von mindestens 8 Wochen bei durchschnittlich 30 Stunden Präsenzzeit pro Woche vergeben und mit einer Aufwandsentschädigung von 350 Euro pro Monat entschädigt“, stellt er klar. Macht 700 Euro für 240 Stunden Arbeit – mit 2,91 pro Stunde liegt Manns künftiger Wahlkampfhelfer damit weit, sogar sehr weit über dem Durchschnittslohn einer nepalesischen Kik-Näherin.

Mann ist stolz darauf, kämpft doch seine Partei derzeit dafür, Mitarbeitern von kommunalen Unternehmen künftig mindestens 8,50 Euro zu zahlen. Er selbst ist ja aber kein kommunales Unternehmen, sondern ein Ein-Mann-Politunternehmer, der ganz genau rechnen muss.

„Teilzeitbeschäftigte müssen in der Lage sein, mit den Einkünften dieser Beschäftigungen anteilig ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und auch eine Altersvorsorge finanzieren zu können“, fordert die Leipziger SPD, als deren Landtagsabgeordneter Holger Mann im Dresdner Parlament sitzt. Glaubwürdigkeit hänge nun einmal signifikant mit der Übereinstimmung von Wort und Tat zusammen, ist sich die sächsische Sozialdemokratie insgesamt sicher. Im Falle eines Wahlsiegs plant SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück eine schnelle Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns. Die Dienstzeit von Holger Manns Praktikanten ist dann bereits abgelaufen.

Allerdings haben gute Leute natürlich immer die Chance,zu entsprechenden Konditionen weiterbeschäftigt zu werden.

1 Kommentar:

  1. Man kann dich die Politik nicht an ihren Worten messen! Da würden dann ja die völlig falschen Feindbilder aufgebaut; deshalb hier eine kurze Orientierungshilfe:
    Wirtschaft: Böse
    Politik, wenn links: Gut
    Politik, wenn nicht links: Böse, aber immerhin...
    Umwelt: Gut, aber gefährdet
    Konzerne: Gaaaanz Böse
    Manager: Unnennbar
    Banker: St. Marx, hilf!
    Steuervermeider: Dasselbe wie
    Steuerbetrüger: Asozial
    Steuerverschwender: Siehe Politik

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