Dienstag, 2. Juli 2013

Emailverkehr: NSA hängt hinterher


Es ist ein verzweifelter Kampf, den die NSA und alle verbündeten Geheimdienste führen, um den weltweiten Emailverkehr unter Kontrolle zu halten. 500 Millionen Mails, Telefongespräche und Chatprotokolle analysieren die Spitzenspitzel des Friedensnobelpreisträgers Barack Obama monatlich in Deutschland, um einer neuen Hamburger Terrorzelle auf die Spur zu kommen, ehe sie eine Hamburger Terrorzelle werden kann - doch angesichts von 153 Milliarden Emails, die allein in Deutschland im selben Zeitraum verschickt und empfangen werden, mutet selbst dieser gigantische Aufwand hilflos an.

Die Zahlen lügen nicht: Selbst wenn Telefongespräche und Chatprotokolle unberücksichtigt bleiben, kann die allumfassende NSA-Spionagearchitektur gerademal 0,32 Prozent aller Mails aus und nach Deutschland einfangen. Mehr als 96 Prozent der Mails hingegen bekommen die 38.000 NSA-Mitarbeiter nie zu sehen. Bei rund 75 Mails, die jeder deutsche Internetnutzer rein statistisch täglich bekommt, dauert es etwa fünf Tage, bis der US-Geheimdienst über eines seiner vier Dutzend Sammelprogramme überhaupt eine Mail des Nutzers erwischt. Erschreckend: Das größte Spionageprogramm aller Zeiten versagt bei der flächendeckenden Überwachung nahezu vollständig: Von den 2345 Mails, die Bundesbürger im Monat verschicken und erhalten, gehen 2333 unumgeleitet, unanalysiert und ungelesen von Absender zu Empfänger.

Dabei ist Deutschland als US-Partner dritter Klasse noch vergleichsweise gut unter Kontrolle. In Frankreich dagegen ist die NSA so schlecht aufgestellt, dass von monatlich 109 Milliarden Mails nur ganze zwei Millionen ausgefiltert und durchkontrolliert werden können. Das bedeutet, dass 99,999 Prozent des französischen Emailverkehrs keinerlei demokratischer Kontrolle unterliegt.

Weltweit kämpft die NSA auf verlorenem Posten gegen ein durchschnittliches tägliches Mailvolumen 316 Milliarden Nachrichten. Mehr als 58 Billionen Mails wurden seit Jahresanfang verschickt - umgerechnet auf die Mitarbeiter des geheimsten Geheimdienstes der Welt sind das 1,5 Millionen Mails, die jeder NSA-Analyst zu prüfen hat, Sekretärinnen, Abteilungsleiter, Direktoren, Elektriker und Systemadministratoren mitgerechnet.

Eine Sisyphusarbeit, die jedem Buddhisten als hervorragende Übung in unendlicher Vergeblichkeit willkommen wäre.

U.S. Cyber Command-Chef wehrt sich

7 Kommentare:

  1. Schön, dass man da auch mal Zahlen hat. Da relativiert sich vieles. Die kleinen Popelterroristen können so unmöglich gefiltert werden. Andersherum wird ein Schuh draus: das Programm ist wohl mehr drauf aus, gezielt Spionage zu betreiben, und das ist ja anscheinend sehr gut möglich.

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  2. Lieschen Müller wird davon auch überhaupt nicht tangiert, die NSA interessiert sich nicht für ihren Klatsch und Tratsch. Es genügt, ein paar Hundert Entscheidungsträger vollkommen zu überwachen und bei ein paar Zehntausend weiteren Stichwortkontrollen und Suchmasken einzusetzen.

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  3. Eulenfurz hat recht. Der Zugriff alleine reicht und Filter sind schnell geschrieben, das kann die NSA locker mal eben bei "google" Anfragen für ein paar Milliarden lässt sich da sicher etwas machen. Die Daten sind da und können verwendet werden, das ist genau das Problem. Diese Daten sollten nicht in den Händen der NSA sein....

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  4. Wenn man die günstigste Quelle für gefälschtes Viagra sucht, kann die NSA sicher weiterhelfen.

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  5. Jedenfalls warte ich auf die Aussage Obamas, dass der NSA den Demokratietest bestanden hat.

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  6. Seit Jahrzehnten wird nun verbindlich bespitzelt und abgespeichert. Aber wenn ich bei Amazon ein paar Schuhe bestelle, passen die nicht. "Borsig Grösse 45", die schaffen das einfach nicht. Return To Sender, insbesondere die uramerikanische Marke Nike aus China.

    Also, was ist das alles wert ? Pustekuchen !

    Man stelle sich vor, als "Stefan Allerwelts-Schröder", eine Bombe in einem Schokoladenkuchen irgendwo in ...

    Nee, Nee Nee

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  7. http://www.youtube.com/watch?v=yvA4HIcqGq8

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