Sonntag, 24. November 2013

Krude Theorien aus Berlin

Kennern und Liebhabern enigmatischer Dichtkunst ist der Berliner Poet Frank Jansen bereits seit Jahren ein Begriff. Als der mutmaßliche Nationalsozialistische Untergrund im Jahr 2004 eine Bombe in der von zahlreichen Türken und türkischstämmigen Deutschen bewohnten Kölner Keupstraße zündete, war Frank Jansen einer der ersten, die jeden Verdacht auf ein Nazi-Attentat ausschlossen. Zynisch schrieb der Terrorexperte des Tagesspiegel seinerzeit von einer "Auseinandersetzung in einem türkisch-kurdischen Milieu" und davon, dass das Landeskriminalamt in Düsseldorf einen professionell-terroristischen Hintergrund ausschließe.

Seitdem ist Frank Jansen am Ball geblieben, immer wieder hat er hinterher genau gewusst, was alle vorher hätten wissen können. Und zugleich zielsicher vergessen, was er bereits einmal zu wissen vorgegeben hatte. Auch im Prozess gegen die Terrorbraut Beate Zschäpe führt der Spezialist für Vergangenheitsprognosen Protokoll. Mit erstaunlichen Ergebnissen etwa im Fall der Behauptung von Uwe Böhnhardts Mutter Brigitte Böhnhardt, dass „Altnazis aus dem Westen“, die „rechtsextreme Radikalisierung ihres Sohnes und vieler weiterer, junger Ostdeutscher inszeniert“ hätten. Brigitte Böhnhardt hatte bei ihrer Aussage vor Gericht gesagt, sie und ihr Mann hätten es „keinesfalls gutgeheißen, dass irgendwelche Altkader unsere desorientierten Jugendlichen abgefangen haben und ihnen was aufgequasselt haben“.

Ein Vorwurf, den der in den Sarrazin-Kriegen ausgebildete Jansen kurzerhand eine „krude anmutende Theorie“ nennt. Schließlich hätten die Sicherheitsbehörden der DDR in den 80er Jahren die rechtsextreme Szene im Land auf bis zu 15 000 Mitglieder und Mitläufer geschätzt. Da brauchte es, so soll das wohl gelesen werden, keine West-Nazis, um Böhnhardt zu radikalisieren.

Der spätere mutmaßliche Rechtsterrorist war allerdings in der DDR der 80er Jahre keine 13 Jahre alt, seine Radikalisierung, so seine Mutter, aber auch der Jenaer Studentenpfarrer König, der dabei war, erfolgte deshalb zwangsläufig nach dem Mauerfall, nicht vorher. Was an der Vermutung, die seinerzeit in Massen nach Osten strömenden Althans, Kühnen, Worch, Priem und Küssel hätten damit zu tun gehabt, „krude“ sein soll, wird Frank Jansen eines Tages sicher auch nicht mehr gewusst haben wollen.

3 Kommentare:

  1. Typisch linke Nanny-Denke schließt aus, das es Menschen gibt, die in der Lage sind sich ihre eigenen Gedanken zu machen. Arme, orientierungslose Wesen überall, die dringend geschult und begleitet werden müssen. Ist jemand nicht auf Linie oder gibt "krude Thesen" von sich, muß ihm jemand "was aufgequasselt haben". Klarer Fall.
    Dabei reichte, auch Anfang der 90er schon, ein kurzer Besuch in Berlin-Neukölln um vom Glauben abzufallen. Wenn DAS die gepriesene Zukunft sein soll...

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  2. Zum Sensationswort "Krude":
    http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/compact-veranstaltung-krude-thesen-der-homosexuellenhasser-a-935310.html

    Jetzt stellt sich nur noch die Frage, ob der Spiegel PPQ liest oder umgekehrt.

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  3. re usrael Thematik : spon zensiert massiv - jeder Bezug auf Mearsheimer wird zensiert . VRIL

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