Es war der Sündenfall des Rechtsstaates, ein Offenbarungseid der Demokratie, die von einem Moment auf den anderen entkleidet von all den Grundrechten dastand, zu deren Schutz sie sich ihre Institutionen angeblich hält. Nicht aber so im Fall des greisen Kunstfreundes Cornelius Gurlitt. Der war bei nichts Verbotenem ertappt, daraufhin anderthalb Jahre überwacht und schließlich von in einer konzertierten Aktion von Zollfahndung, Staatsanwaltschaft und Polizei ausgeraubt worden.
Die Leitmedien applaudierten selbst noch, als sich herausstellte, dass Gurlitt keineswegs der Kunstschänder mit dem Nazi-Ticket war, als den ihn die Fahnder zu Beginn hatten in Verruf bringen wollen. Von einem Tag auf den anderen stand der zurückgezogen lebende Rentner im grellen Licht der Öffentlichkeit, aller seiner Rechte beraubt, ohne jede Möglichkeit, sich gegen ebenso absurde wie massive Vorwürfe angemessen verteidigen zu können. Allein die Aussicht, er könne es dennoch schaffen, brachte führende Politiker auf den Gedanken, man müsse den Rechtsstaat in diesem Fall eben rückwirkend außer Kraft setzen. Schließlich sei das Gemeinwohl über die Interessen eines Greises zu stellen, der ohnehin bald sterben werde.
Doch auch diese Androhung der Schaffung einer Lex Gurlitt, gegen die es keine Verteidigung mehr geben würde, war noch nicht das Ende der widerrechtlichen Verfolgung des Cornelius Gurlitt. Vielmehr hat das Amtsgericht München den früheren Kunstsammler Cornelius Gurlitt jetzt unter Kuratel gestellt: Angeblich, so berichtet die staatliche Nachrichtenagentur dpa, hatten "die Ärzte eines Klinikums, in dem Gurlitt behandelt wird, aus gesundheitlichen Gründen einen entsprechenden Antrag gestellt".
So kann man es auch sagen, wenn man vermeiden will, dass die Wahrheit an den Tag kommt. Frühere Meldungen
aber zeigen, wie die Staatsmacht es schaffte, Gurlitt nach seinen Bildern auch die theoretische Verfügungsgewalt über diese mit Hilfe des Betreuungsrechts zu entziehen: Der herzkranke Gurlitt habe "unentschuldigt einen Arzttermin in Stuttgart sausen lassen", daraufhin sei die Polizei von einem Verwandten alarmiert worden, zwei Streifenwagen, die Feuerwehr und ein Krankenwagen machten sich auf zur Wohnung des 81-Jährigen, der allerdings - womöglich unentschuldigt - auf Klingeln und Klopfen nicht reagierte.
Die Tür wurde daraufhin im stillem Gedenken an Artikel 13 des Grundgesetzes gewaltsam geöffnet. In der Wohnung habe Cornelius Gurlitt in seinem Bett gelegen, neben ihm Schlaftabletten, womöglich unentschuldigt. Zudem hatte der frühere Kunstfreund "Stöpsel in seinen Ohren", was in diesem Fall dazu führte, dass der alarmierende Verwandte sich beruhigt gab, die Behörden allerdings eine vorläufige Vormundschaft über den Mann verhängte.
Gurlitt ist damit als Bewerber um seine eigene Kunstsammlung aus dem Weg. Ein Hindernis weniger auf dem Pfad zur Schaffung allumfassender Gerechtigkeit.
Die Leitmedien applaudierten selbst noch, als sich herausstellte, dass Gurlitt keineswegs der Kunstschänder mit dem Nazi-Ticket war, als den ihn die Fahnder zu Beginn hatten in Verruf bringen wollen. Von einem Tag auf den anderen stand der zurückgezogen lebende Rentner im grellen Licht der Öffentlichkeit, aller seiner Rechte beraubt, ohne jede Möglichkeit, sich gegen ebenso absurde wie massive Vorwürfe angemessen verteidigen zu können. Allein die Aussicht, er könne es dennoch schaffen, brachte führende Politiker auf den Gedanken, man müsse den Rechtsstaat in diesem Fall eben rückwirkend außer Kraft setzen. Schließlich sei das Gemeinwohl über die Interessen eines Greises zu stellen, der ohnehin bald sterben werde.
Doch auch diese Androhung der Schaffung einer Lex Gurlitt, gegen die es keine Verteidigung mehr geben würde, war noch nicht das Ende der widerrechtlichen Verfolgung des Cornelius Gurlitt. Vielmehr hat das Amtsgericht München den früheren Kunstsammler Cornelius Gurlitt jetzt unter Kuratel gestellt: Angeblich, so berichtet die staatliche Nachrichtenagentur dpa, hatten "die Ärzte eines Klinikums, in dem Gurlitt behandelt wird, aus gesundheitlichen Gründen einen entsprechenden Antrag gestellt".
So kann man es auch sagen, wenn man vermeiden will, dass die Wahrheit an den Tag kommt. Frühere Meldungen
aber zeigen, wie die Staatsmacht es schaffte, Gurlitt nach seinen Bildern auch die theoretische Verfügungsgewalt über diese mit Hilfe des Betreuungsrechts zu entziehen: Der herzkranke Gurlitt habe "unentschuldigt einen Arzttermin in Stuttgart sausen lassen", daraufhin sei die Polizei von einem Verwandten alarmiert worden, zwei Streifenwagen, die Feuerwehr und ein Krankenwagen machten sich auf zur Wohnung des 81-Jährigen, der allerdings - womöglich unentschuldigt - auf Klingeln und Klopfen nicht reagierte.
Die Tür wurde daraufhin im stillem Gedenken an Artikel 13 des Grundgesetzes gewaltsam geöffnet. In der Wohnung habe Cornelius Gurlitt in seinem Bett gelegen, neben ihm Schlaftabletten, womöglich unentschuldigt. Zudem hatte der frühere Kunstfreund "Stöpsel in seinen Ohren", was in diesem Fall dazu führte, dass der alarmierende Verwandte sich beruhigt gab, die Behörden allerdings eine vorläufige Vormundschaft über den Mann verhängte.
Gurlitt ist damit als Bewerber um seine eigene Kunstsammlung aus dem Weg. Ein Hindernis weniger auf dem Pfad zur Schaffung allumfassender Gerechtigkeit.
Es passt doch alles zusammen. Die Methoden von Schalck-Golodkowskis "Kunst & Antiquitäten GmbH" im Verbund mit der bayrischen Methode Mollath führt direkt zu Ergebnissen, wie sie schon Walter Ulbricht angewandt hat: "Es muß demokratisch aussehen, aber wir müssen die Macht haben!"
AntwortenLöschenEs ist auch wirklich rücksichtslos von dem Bildersammler, einfach nicht zu sterben und obendrein auch noch auf seinem rechtmäßigen Eigentum zu beharren.
Wem das nicht die augen öffnet, - dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
AntwortenLöschensagen wir mal so: es juckt keinen. medial null emp.
AntwortenLöschenIch weiß schon, dass das ziemlich penetrant und vielfach überzogen erscheint, wenn ich hier regelmäßig auf die erschreckende Menge Gemeinsamkeiten zwischen den Tausend Jahren und dem Neuen Deutschland aufmerksam mache, auf die erschreckend gleichen Denkstrukturen der damaligen führenden GenossInnen (Hitler/Eichmann) und deren zeitgenössischen Wiedergängern (Merkel/Gauck).
AntwortenLöschenDas blöde ist nur, dass man die Gleichheit nicht konstruieren muss – sie drängt sich geradezu auf.
Auch wenn das folgende Zitat nicht das originale Behördensprech ist, sondern dessen Zusammenfassung durch den Hausherrn
"Schließlich sei das Gemeinwohl über die Interessen eines Greises zu stellen, der ohnehin bald sterben werde."
so fasst dieser Satz eben doch die der Entmündigung zugrunde liegende Denke der Machthaber unverfälscht zusammen. Und schon steht man vor dem
"Gemeinnutz vor Eigennutz"
Haha, Kunststück. - Eine Konstante in desem Land ist und bleibt das Arschkriechertum. - Nur, heute sind die Paradigmen genau insvers zu denen in den "Tausend Jahren". -
AntwortenLöschenFällt heute irgendwo das erschröckliche Nazo-Wort, bricht sogleich die Mega-Stampede unter diesem Rindviecher-Volk aus. Der vielbeschworene "Rechtststaat", die vielgepriesene "Dämock-Rattie" gelten nur noch eine Feuchten, bis das halluzinierte Fascho-Monster erlegt ist, und sich das Hornvieh wieder einigermassen beruhigt hat.
Aber auch im Nachfeld solcher akuten Anfälle werden immmer mehr Grundrechte aufgeweicht, damit diese übiquitäre Nazo-Paranoia schon propylaktisch ihre dummdreisten, imfamen Eingriffe legalisieren kann.
Naja, zumindest die Behauptung, es sei womöglich Raubkunst, hat sich durch den staatlich vollzogenen Raub der Bilder nun bestätigt.
AntwortenLöschenRede dich da mal raus, alter Mann.
Ich erinnere mich an ein in den Achtzigern geführtes Gespräch mit einem befreundeten Arzt (Psychiater), der von einem Collegen zu berichten wußte, der in der DDR (der Siebziger?) zur Abfassung eines, sagen wir mal, tendenziösen Gutachtens genötigt wurde, das die Entmündigung einer alten Dame und Gerhart-Hauptmann-Erbin in Markkleeberg bei Leipzig forçieren sollte, damit die DDR sich in den Besitz des Nachlasses bringen könnte. An den Ausgang der Causa erinnere ich mich nicht. Aber warum fällt mir das jetzt gerade ein? Heutzutage und in einem Rechtsstaat ist das ja völlig undenkbar, natürlich!
AntwortenLöschen@Geier
AntwortenLöschenWenn Sie schon mal hier sind, wollte ich einfach mal Danke sagen für Ihre Klasse-Artikel.
Und gleichzeitig bitten, also, falls Sie mal Zeit haben - bitte weitermachen.
+
Wenn Sie Gerhart-Hauptmann-Erbin ansprechen ... da kommt mir gerade ein anderer Fall aus der Kunstwelt in den Sinn: Maria Piscator.
Im Netz findet sich nur ein schwacher Nachhall (nur der Titel, aber nicht der Text). Was vielleicht gut ist, denn die Geschichte ist nichts für schwache Nerven.
Sie wurde (jedenfalls zeitweilig) entmündigt. Natürlich nicht willkürlich, sondern aus wichtigem Grund. Ein Grund (kein Witz, steht so in den Akten) war, dass die 90-jährige viel von früher erzählt.
Was lernt uns das?
Genau, die Richter und Psychiater in den USA sind die gleichen Verbrecher wie in Deutschland.
>> Volker
AntwortenLöschenDanke; ich hoffe, in ca. einem Vierteljahr wieder zu einem regulären Schreib-Turnus zurückkehren zu können. Bis dahin wirds schwierig.
Hier wird kein Offenbarungseid geleistet.
AntwortenLöschenSo IST Demokratie! So hat sie zu wirken!
Daß von den Beherrschten selbst eine sogenannte Demokratie als etwas Positives erhofft wird, ist das Meisterstück der Mächtigen.
Dort wo das vermeintlich viele Geld liegt dort gehen auch die Büttel Politiker und Kohorten hin. Also schwuppst "Kunstraub" schwups "Altersdemenz" und schwups die Behörden Geier Polizei, Gericht, Aerzte etc. traben an und schwups weg ist es. Und wer kriegt dann das viele Geld, bei der Verhökerung hahah Gott Mammon sells. Jetzt lachen wir noch, aber gell wenn sie das dann mit unserem Vermögen machen, und sie werden es nach dem gleichen Schema, schwups 10 % am nächsten Tag weg.
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