Donnerstag, 23. Oktober 2014

Springers irre Ebola-Theorien

Für die Ebola-Epidemie in Westafrika gab es nach Überzeugung von Wissenschaftlern nur einen einzigen Ursprungsort: Im Dschungeldorf Meliandou in Guinea sei das Virus von Flughunden auf ein Kind übertragen worden. Die grassierenden Verschwörungstheorien um den bislang schlimmsten Ebola-Ausbruch der Geschichte kommen allerdings zu einem anderen Schluss als die Forscher. Für sie kommt der Virus aus vielen Orten der Welt.

In Tweets, Onlineforen und ominösen Zeitungsartikeln verbreiten sich die Theorien über das Internet noch viel schneller als das Virus unter den Menschen in Westafrika.

"Ich weiß nicht … Aber ich denke, diese Ebola-Epidemie ist eine Form der Bevölkerungskontrolle", twitterte der amerikanische Hip-Hop-Star Chris Brown an seine weltweite Gefolgschaft.

Das war Wasser auf die Mühlen jener, die – ähnlich wie schon beim Aidserreger HIV – nicht an eine natürliche Entstehung des Virus glauben wollen, sondern finstere Mächte am Wirken sehen. Eine der abenteuerlichsten Spekulationen wurde bereits im August von der Premium-Zeitung "Die Welt" verbreitet – in jenem Land, dessen Talkshows inzwischen am schlimmsten von der Epidemie betroffen sind. Ebola sei eine Art Biowaffe, erklärte das Blatt, entwickelt zu Sowjetzeiten von russischen Wissenschaftlern im Zuge des Programms "Biopreparat", bei dem 60.000 Mitarbeiter streng geheim an "potenziell weltverändernden Biowaffen geforscht" hätten.

Entwickelt im Auftrag des Sowjet-Militärs, sei das Virus ab Mitte der 80er-Jahre waffenfähig gemacht worden. "Das bedeutete, das Virus stabil, transportfähig, unempfindlich gegen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen zu machen und nach Freisetzung möglichst lange im Zielraum wirksam zu halten", schreibt das Springer-Blatt inspiriert vom Ebola-Doku-Thriller "Hot Zone", von Richard Preston sowie Horrorautor Stephen King.

"Dies ist genau die Art von Veröffentlichung, die unserem Kampf gegen Ebola mehr schadet als nützt", erbost sich Lamii Kpargoi vom Liberia Media Center, das sich für verantwortungsvollen Journalismus einsetzt - im Gegensatz zu vielen anderen, die das Netz mit düsteren Geschichten füttern. Pharmakonzerne hätten Ebola verbreitet, um kräftig an Gegenmitteln verdienen zu können, ist eines der am häufigsten zu lesenden Gerüchte.

Bis vor kurzem waberten Ebola-Verschwörungstheorien im Internet eher durch dessen Randbereiche. Doch beflügelt durch die Furcht nach den Ebola-Ansteckungsfällen in Texas, dringen hanebüchene Gerüchte auch in den Mainstream vor: Laut dem Springer-Blatt "Bild" hilft so zum Beispiel kräftiges Kiffen gegen Ebola.

5 Kommentare:

  1. Kiffen gegen Ebola führt ins Nichts. Ist das Absicht?

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  2. nein, da wollte google wohl nur verhindern, dass die bahnbrechende beobachtung bekannt wird

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  3. Heiliger Strohsack, das ist ja ein Ratgeber. Man möge gene das Virsu ankiffen.

    Die Illustrierte hat heute auch einen langen Report drauf, daß Crystal Meth doch nicht Gehirn auffrißt.

    Un das Gesundheitsmagazin vom Landfunk meinte gestern, Rauchen hilft gegen Parkinson.

    Ist es an der Zeit, die Apotheken Umschau wirder zu abonieren?

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  4. Lesen, was, gesund, macht!

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  5. Mit ohne Rechtschreibfehler ginge der text so.

    Heiliger Strohsack, das ist ja ein Ratgeber. Man möge gegen das Virus ankiffen.

    Die Illustrierte hat heute auch einen langen Report drauf, daß Crystal Meth doch nicht Gehirn auffrißt.

    Und das Gesundheitsmagazin vom Landfunk meinte gestern, Rauchen hilft gegen Parkinson.

    Ist es an der Zeit, die Apotheken Umschau wieder zu abonieren?

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