Montag, 1. Juni 2015

Verbot der Woche: Arbeiter schütteln ihre Paternosterketten ab

Die Opfer sind ungezählt, die Risiken nie richtig folgeabgeschätzt worden. Immer wieder kam es zu Schockmomenten, zu Augenblicken, in denen nur noch Beten half. Paternoster, über beinahe ein Jahrhundert Teil der Risiko-Gesellschaft, die sich in zwei Weltkriege und zahlreiche koloniale Abenteuer stürzte, zerfraßen die Zukunftsgewissheit eines auf garantierter Sicherheit beruhenden alternden Staatswesens von innen, sie konfrontierten Menschen mit der eigenen Sterblichlichkeit und drohten mit Einklemmen, Steckenbleiben und im Kellerverschwinden, wo noch Rentenansprüche warteten.

SPD-Vordenkerin Andrea Nahles, vor Jahren bereits theoretische Konstrukteurin der neuen "guten Gesellschaft", die Arbeitskultur über Anwesenheitswahn stellt, hat das Problem erkannt. Mit einer neuen "Betriebssicherheitsverordnung" geht die Ministerin nun im Rahmen der Aktion "Verbot der Woche" gegen das wilde, unregulierte Paternosterfahren vor: Öffentliches Benutzen der türlosen Horizontal-Förderbänder wird bereits zum 1. Juni verboten.

Es ist die Umsetzung eines alten Traums der Arbeiterbewegung. Stets hatte die ihre Ketten abschütteln wollen - nun, dank Nahles neuer Bundesvorschrift gelingt es zumindest, die ständig umlaufenden Kabinen-Ketten zu stoppen. Künftig müsser Paternoster-Betreiber dafür sorgen, dass "Personenumlaufaufzüge" nur von durch eingewiesenes Spezial-Aufzugspersonalbenutzt werden, heißt es in der neuen Verordnung. Verstöße werden mit einem Bußgeld geahndet, das Paternosteropfer-verbänden zufließt.

Nach dem Energieausstieg zweifellos ein weiterer Schritt in die richtige Richtung: Bewegungslosigkeit allein gewährleistet völlige Sicherheit.

Mehr Verbote der Woche

12 Kommentare:

  1. Treppen sind noch gefährlicher als Paternoster. Ich bin selber schonmal eine runtergestürzt, weil der Staat es nicht für nötig hielt, mir das Treppensteigen zu erläutern.

    AntwortenLöschen
  2. als ca. 7-jähriger Junge sah ich zum 1. Mal einen Paternoster, in einem Kaufhaus in Hannover, und ich fragte meinen Vater, was denn passiere, wenn jemand vergisst am obersten Stockwerk auszusteigen... ob der dann auf´m Kopf stehend wieder runter käme?

    ist kein Scherz.
    Wir sind dann zusammen nicht ausgestiegen, danach wusste ich Bescheid.

    AntwortenLöschen
  3. ich auch . NUR die begleitete Treppensteigerei macht den Bürger frei ; KEINE Nutzung der Infrastruktur OHNE vorherige Einweisung durch den Reichstreppenwart .

    " Ich heiße Sie herzlich willkommen zum Grundlagenseminar "Treppensteigen für Anfänger und Autodidakten " ........ STELLEN SIE DAS GELABER EIN !!! , ja SIE da , in der dritten Reihen ; Sie sind doch viermal durch die Treppen MPU gefallen und machen hier jetzt den Lauten ?? " .

    "So ; zunächst die Anwesenheit ... (prüf-kontrollier, kritzel notier ins schwarze Büchlein ) .

    " Gut ; die Treppe an sich begegnet uns ja beinahe überall ; in Deutschland , in Europa , in der Welt ( beabsichtigt jemand den int. Treppenschein zu erwerben ?? gut ..)

    " wir bewegen uns , völlig normal im Raum ; erkennen dann aber zeitnah eine Treppenstufe ; wir heben ( individuell verschieden ) das rechte oder das linke Bein ; JA SIE .. machen Sie das mal vor .......hmmm .. JA STOP - bis hierher " .

    "wir haben nachher noch die Gelegenheit den Bewegungsablauf am Bildschirm zu analysieren ...läuft die Kamera ? gut "


    "UND JETZT _ genau an dieser Stelle passieren die meisten Fehler ; wir müssen die Reibungsverluste ( Sohle / Bodenbelag ) berücksichtigen ; wurde der Boden gewischt ? gar gebohnert ? wenn ja - mit welchem Produkt ? fachgerecht oder .............

    " ICH WARNE SIE - wenn Sie das hier nicht interessiert - kann ich auch anders ..NAME ?

    so , zeigen se mal den Schein - NICHT bestanden ,

    ja , nee , gehn se mal ...

    wir machen das hier nicht zum Spaß .

    der Sepp

    Reichssicherheitswart / Fachrichtung Bohnerwachs , Treppen und formaggressive Infrastruktur

    AntwortenLöschen
  4. Prüfungssituation in der Reichstreppenakademie ; oben links der Schöler Herold beim Herumbummeln nachdem er den Fragenkatalog nicht verstanden hat .

    der Sepp

    http://cdn4.spiegel.de/images/image-852937-galleryV9-bezl.jpg

    AntwortenLöschen
  5. Paternoster ist irgendwie voll Naatsie.

    AntwortenLöschen
  6. "Paternoster ist irgendwie voll Naatsie."

    Nee, katholisch!

    AntwortenLöschen
  7. Sepp bildet das Sahnehäubchen bei und auf ppq, eine einzigartige Kombination, Sepp und ppq, Seppq, klingt wie Seppuku.

    AntwortenLöschen
  8. Es gibt mehr wie Sepp auf der Welt!

    Früher war aber wirklich alles besser. Historische Tonaufnahme aus der Reichstreppensteiganstalt:

    Sie sehen jetzt die Stufen vor sich. Und jetzt, wie wir es gelernt haben:
    Knie anwinkeln! Und: rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß... STOOP wieder falsch!
    Linker Fuß, linker Fuß, linker Fuß funktioniert nicht, sehen Sie? Nochmal zurück, aber zack.

    i.A. Reichssteigbügelhalter des Bösen

    AntwortenLöschen
  9. "... oben links der Schöler Herold beim Herumbummeln nachdem er den Fragenkatalog nicht verstanden hat ... "

    Seit zwei Wochen verspüre ich eine gewisse microaggression von @sepp gegen meine Person.
    Ich glaube, drei Wochen als persönlicher Assistent von Anja Reschke könnten den @sepp zu einem wertvollen Mitglied der Gesellschaft machen.


    "Paternoster ist irgendwie voll Naatsie.
    Nee, katholisch!"

    Das ist praktisch das gleiche.

    AntwortenLöschen
  10. dieses seppuku, ist das nicht das,w as wir immer harakiri genannt haben? als kinder?

    AntwortenLöschen
  11. " oben links der Schöler Herold beim Herumbummeln nachdem er den Fragenkatalog nicht verstanden hat ." ist keine "Mikroaggression"

    http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=en&u=http://en.wikipedia.org/wiki/Microaggression_theory&prev=search

    Sind Sie Afroafrikaner oder Angehöriger einer diskriminierten Minderheit ?

    http://en.wikipedia.org/wiki/Microaggression_theory

    bitte beachten Sie auch den Abschnitt " Täter "

    der Sepp

    pers. Assistent von Frau Reschke


    AntwortenLöschen
  12. "!dieses seppuku, ist das nicht das,w as wir immer harakiri genannt haben? als kinder?"

    Gut, es war nicht alles toll in der DDR, Ja, die Selbstmordrate war pi*Daumen doppelt so hoch wie in der BRD.

    Aber als Kinder bereits ständig über über Selbstmord nachdenken ?
    Ja, der Pitti machte depressiv ! Aber das es so schlimm war, hätte ich mir nicht vorstellen können.

    AntwortenLöschen

Richtlinien für Lesermeinungen: Werte Nutzer, bitte beachten Sie bei ihren Einträgen stets die Maasregeln und die hier geltende Anettekette. Alle anderen Einträge werden nach den Vorgaben der aktuellen Meinungsfreiheitsschutzgesetze entschädigungslos gelöscht. Danke.