Samstag, 12. März 2016

Flüchtlingskrise: Wie die Hauskatze nach Australien kam

Deutschland sieht großartigen Zeiten entgegen, die endlich einen Abschied von den krisenhaften Wirtschaftswirrungen der kapitalistischen Spätzeit bringen werden. Durch den "Zustrom" von Verfolgten aus aller Welt entsteht nach Berechnungen der Süddeutschen Zeitung in Bälde ein selbsttragender Aufschwung, der die Flüchtlingskrise "fast von selbst" finanziert und zudem alle demografischen Probleme der europäischen Kernlande zu lösen verspricht.

Vorbild ist die in mehreren Regionen Australiens angesiedelte Hauskatzen-Population, die nach neuesten Forschungsergebnissen eines deutsch-australisch-amerikanischen Forscherteams ausschließlich aus Zuwanderern besteht. Durch DNA-Analysen konnte nachgewiesen werden, dass die heutigen Populationen frei lebender Katzen im Wesentlichen von europäischen Haustieren abstammen, die Anfang des 19. Jahrhunderts dort Zuflucht suchten. Die Ergebnisse sprechen gegen die alternative Annahme, dass bereits mehr als hundert Jahre zuvor Katzen aus Malaysia nach Australien geflüchtet seien, schreiben die Biologen im Fachblatt „BMC Evolutionary Biology”.

Fest steht: Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert kamen die Hauskatzen an Bord europäischer Schiffe ins Land. Schnell gelang ihnen die Integration, heute leben viele ihrer Nachkommen entweder frei und unbeschwert in der Nähe von Siedlungen oder völlig unabhängig von staatlicher Betreuung in freier Natur. Katrin Koch vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt am Main beschreibt die Bedeutung der Erkenntnisse der Biologen: „Unsere Arbeit ermöglicht es, eine zeitliche Verbindung mit der Bedrohung und Auslöschung einheimischer Tierarten herzustellen“.

Die Forscher nutzten vergleichende Untersuchungen des Erbguts, um aufzuklären, wie die Gründerpopulation der Katzen entstanden sind. Die durch DNA-Analysen erhaltenen genetischen Merkmale verglichen sie mit Proben von Katzen aus Europa und Südostasien. Die Ergebnisse von insgesamt 269 Tieren erlaubten Rückschlüsse auf deren Verwandtschaft und Abstammung. Demnach entstanden die ersten stabilen Populationen sehr wahrscheinlich aus den Nachkommen europäischer Katzen, erst später kamen auch Tiere aus Südostasien hinzu und führten an manchen Orten zu einer Vermischung des Erbguts.

Ein Beispiel gelungener Integration, und doch droht das wissenschaftliche Erkenntnisinteresse jetzt von Rechtspopulisten, Pegidisten, Putin-Trollen und skrupellosen AfDlern missbraucht zu werden. Denn bei der weiteren Untersuchung der Folgen der Migrationsbewegung stießen die Wissenschaftler auf Anzeichen dafür, dass sich ein Zusammenhang zwischen der Ausbreitung der Katzen und einem starken Rückgang oder dem Aussterben einiger einheimischer Säugetierarten nicht nicht erkennen lässt.

Zurzeit gelten mehr als hundert australischer Tierarten als stark bedroht, verantwortlich gemacht werden vor allem durch nationalistische Kräfte verwilderte europäische Hauskatzen.


3 Kommentare:

  1. "Durch den "Zustrom" von Verfolgten aus aller Welt entsteht nach Berechnungen der Süddeutschen Zeitung in Bälde ein selbsttragender Aufschwung, der die Flüchtlingskrise "fast von selbst" finanziert"

    Nicht die nur SZ, auch das DIW (schon immer gut für Slapstickeinlagen) hat es erkannt:
    "Flüchtlinge werden Renten der Babyboomer zahlen"

    Keine Überraschung, seit dem 30. Januar 1933 erwartet sowieso keiner mehr, dass die unabhängige Wissenschaft den staatlichen Propagandaauftrag nicht erfüllt.

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  2. Wenn die Prantlhausener und das Deutsche Institut für Wirtschaftswirrnis ungeniert so etwas verbreiten, sind die offenbar davon überzeugt, dass die PISA-Idiotenbeschulung schon auf eine Mehrheit der Bevölkerung durchgeschlagen hat. Ist es wirklich schon soweit?!

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  3. Das DIW müsste am besten wissen, dass die Renten schon heute aus der Produktivität durch Rationalisierung, Automatisierung, Mechanisierung und Digitalisierung gezahlt werden.
    Roboter werden die Renten zahlen, oder es werden keine gezahlt - falls die Roboter mit Kinderhänden auf chinesischen Hinterhöfen bei Nahenullwert der chinesischen Währung konkurrieren müssen und der Fetisch "Freier Welthandel" natürlich keine Zölle zulässt.

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