Montag, 31. Oktober 2016

Rostig Richtung Mittelmeer: Wie Putin unseren Weltfrieden gefährdet

Mit gewienerten Edelstahlwaschbecken im Unterdeck ist die "Kusnezow" auf dem Weg, Syrien in die Steinzeit zurückzubomben.
Dröhnend, mit gewaltigen Rauchschwaden schiebt sich der 55.312 Tonnen schwere Flugzeugträger „Admiral Kusnezow“ durch das Mittelmeer in Richtung Syrien. Sieben Schiffe begleiten das 35 Jahre alte hochmoderne russische Kriegsungetüm, darunter der rostige Schlachtkreuzer „Pjotr Weliki“ und der nur auf drei Töpfen laufende Zerstörer „Vize-Admiral Kulakow“, alle benannt nach russischen Kriegsverbrechern und hochrangigen Parteifunktionären, die daheim wie Helden gefeiert werden. Nur wenige Tage nach dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel brüskiert Moskau die Verbündeten mit einer Expedition von Kriegsschiffe in die untiefen Gewässer vor Syrien, wo nach geltendem Seerecht nur Frontex-Schnellboote der EU und Flugzeugträger der verbündeten Amerikaner fahren dürfen.

Putin heizt die Krisen an


Putin aber stört es nicht, den Frieden der Welt mit einer Reise durch internationale Gewässer aufs Spiel zu setzen. Seine mächtige Truppe von 15 Kampfbombern vom Typ MiG-29 und Su 33 soll die Krisen in der Welt, die Nato-Truppen seit 2007 einzudämmen versuchen, weiter anheizen. Während die Nato alle Mittel aufwendet, die Lage durch eine Vorverschiebung von Panzern Marke Leopard und flexibel wechselnden Sondereinsatzgruppen aus freiwillig von verschiedenen Staaten gestellten Geisel-Kontingenten an der russischen Grenze einzufrieren, geht Putins Armee - ausgestattet mit tonnenschweren Freifallbomben und infrarotgesteuerten Kurz- und Mittelstreckenraketen - in die Offensive. Gestartet von der „Admiral Kusnezow“, sollen die schweren Waffen ausschließlich Verbündete der westlichen Hilfsnationen treffen, die der Herrscher im Kreml mit Hilfe der deutschen Grünen in einen blutigen Stellvertreterkrieg verwickeln möchte.

„Der Flugzeugträger ist eine alte Gurke, aber die wendigen Flugzeuge werden in Aleppo bomben“, spottet ein westlicher Diplomat mit Verbitterung, weil kaum jemand lacht. Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, eigentlich eingestellt als Scharfmacher und sirenenhafter Warner, ist sprachlos ob der russischen Frechheit, sich einfach so auf eine so lange Fahrt zu begeben. Zornig sagt er: Es gebe Bedenken, dass „der Flugzeugträger und seine Begleitschiffe als Plattform für verstärkte Luftangriffe gegen Zivilisten in Aleppo genutzt werden könnten“. Das wäre der Nato ein Dorn im Auge, den sie womöglich nur mit Hilfe eines Balkens übersehen könnte, der die verwirrende Vielfalt der eigenen Angriffsbemühungen im Nahen Osten überdeckt.

Die Nato bewahrt den Frieden


Die Nato, die EU, die Unesco und der Weltmenschenrechtsrat sind alarmiert. Mit großer Freude blickt die Allianz auf ihre Südflanke, wo der Russe unweit der Grenzen von Bündnis-Mitgliedern wie Italien und der Türkei Chaos, Destabilisierung und Krieg provoziert, um "die gesamte Weltordnung in Frage zu stellen", wie die "Welt" analysiert. Ohne das russische Eingreifen wäre es zwischen der Terrormiliz Islamischer Staat, den moderaten Islamisten der Hadg al Bombata, irakischen Hilfstruppen, türkischen Kurden und kurdischen Irakerinnen längst zu einer Verteidigungsallianz mit Nato-Kontingenten in der Türkei und Bagdad gekommen. Ein EU-Beitritt der Türkei wird derzeit nur durch das gewalttätige russische Eingreifen in weite Ferne gerückt.

Auch der Ankaraer Despot Erdogan kann sich nur mit russischer Waffenhilfe behaupten. „Die sukzessive Destabilisierung im Mittelmeerraum ist eine befriedigende Situation, die uns Handlungsmöglichkeiten eröffnet“, sagte ein Nato-Diplomat kürzlich volkstümlich. „Auch den einzigen russischen Flugzeugträger können wir in den Medien gut als eine größere Bedrohung verkaufen als ganze US-Seeflotten“, erklärte ein hoher Militärexperte. Selbst fade Fachblätter störe nicht, dass die "Kusznezow" eigentlich nur als schwerer Flugdeckkreuzer klassifiziert sei.

Die offizielle Linie ist derzeit, dass sich die Nato im Süden möglichst so zurückhalten will wie in der Ukraine. Stattdessen soll medial aus allen Rohren auf Moskau geschossen werden, so dass der Eindruck entsteht, der Russe sei an allem schuld. Die meisten Nato-Länder engagieren sich in der Tat bereits mit großem Einsatz in dieser Angelegenheit.


16 Kommentare:

  1. Ich hoffe mal, das sollte Ironie sein. Wenn nicht, habe ich selten zuvor so einen Müll gelesen. Dreht man alle Ausagen im Text um, stimmt es allerdings wieder.

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  2. Ich habe den Text umgedreht und einen Kopfstand gemacht, um ihn zu lesen. Kommt das Gleiche bei raus. Er ist also so ernst gemeint, wie abgefaßt. Nix Ironie.

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  3. Also es ist doch absolut klar und unbestreitbar, dass der Text sehr ernst gemeint und ernst zu nehmen ist. Eine Frage an den Autor und grossen Historiker: War Pjotr Welikij nun Kriegsverbrecher oder Parteifunktionär, oder gar beides?

    a^2

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  4. Einer der Hauptgründe, warum Assad weg muss, ist die Katari Gaspipeline, welche die US Erdölgiganten durch Syrien und die Türkei legen wollen und zu der Assad NEIN sagte. Im Jahr 2000 sagte er „Nein“, und 2007 sagte er endgültig „Nein“. Ab da begann die CIA mit der Rekrutierung und Ausbildung von Terrorgruppen, was schließlich 2011 zum Ausbruch eines weiteren „Arabischen Frühlings“ in Syrien führte, was man jetzt schönfärberisch als Bürgerkrieg bezeichnet – eine weitere unglaubliche Lüge. Es ist ein offener Krieg, angetrieben durch Washington mittels NATO und ihrer alliierten europäischen und nahöstlichen Vasallen – und deren Fußsoldaten und gut bezahlten Söldner, die vom Westen rekrutierten und geformten Terrorarmeen.
    Machen wir uns nichts vor: Die sechs angloamerikanischen Mediengiganten, die die westliche Welt dominieren, können Milliarden für ihre Propaganda ausgeben. Geld spielt keine Rolle. Geld wird aus dem Nichts erschaffen. Auch Geld für Kriege spielt keine Rolle – auch das entsteht aus dem Nichts. Hergestellt von einer Maschine die Dollars produziert, soll heißen: Das private US Bankensystem. Gegenwärtig werden in den USA 97% des gesamten produzierten Geldes durch die privaten Banken in Form von Schulden hergestellt, hauptsächlich durch die Wall Street. Und der Inbegriff des finanziellen Betrugs rund um den Globus ist Goldman Sachs (GS), jene GS, die die Finanz- und Währungspolitik der EU macht, über die Europäische Zentralbank, die von einem früheren GS-Vorstand geleitet wird.
    Der Kampf Syriens ist in der Tat heldenhaft. Erhobenen Hauptes und mutig, während sie Hunderttausende ihrer Toten beerdigen, darunter viele Frauen und Kinder – die Kinder, die die Zukunft Syriens wären um ihr Land wieder aufzubauen. Jetzt sind sie verschwunden. Sie starben einen elendigen qualvollen Tod, durch Splitterbomben, Geschossen mit Phosphor und todbringendem Saringas, geliefert an die Terroristen durch die NATO, die CIA und die Nahost-Verbündeten Vasallen. Andere mussten ihre Heimat verlassen, da ihr Land unter den schrecklichsten Bedingungen aus Hunger, Krankheit, Diskriminierung und Gewalt leidet. Aber die westlichen MSM haben ihrem Publikum dermaßen das Hirn gewaschen, dass es glaubt das sei das Werk von Bashar al-Assad, dem legitimen Präsidenten Syriens, der noch immer fast 80% Unterstützung im syrischen Volk genießt, und die Hilfe Russlands und wie immer, natürlich, von Präsident Putin. Somit ist er der Feind, der "neue Hitler" und mus mit allen Mitteln bekämpft werden.
    Das ist die Wahrheit. Aber du als NATO-Troll kannst das natürlich nicht verstehen...

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  5. die frage nach der ironie kann ich eindeutig beantworten: in diesen schweren zeiten verzichtet ppq prinzipiell auf sowas! es verunsichert doch nur die bevölkerung und spielt dem kreml in die gezinkten karten

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  6. "Also es ist doch absolut klar und unbestreitbar", dass der Text falschrum formuliert ist. Leider kein gutes Zeugnis für einen Historiker.

    Dumm gelaufen, wenn man zugibt, den Artikel "ernst" zu meinen und in dieser ernsten Zeit so was nicht machen würde. Man outet sich sozusagen als Anhänger der Ansicht unserer Mainstream-Medien, die Russland als Aggressor sehen.

    Und wie dort, will man keine andere Auslegungen akzeptieren, auch nicht bewiesene. Es ist hier alles dazu gesagt, ob es hilft, ist die Frage. Die Frage, wer der Kriegstreiber ist, ist absolut klar. Beispielhaft stehen die Aussagen der Nato und von H. Clinten. Ein großer Teil der "Westliche Wertegemeinschaft" unterstützt das.

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  7. wir waren schon immer anhänger von ansichten. dass der text für so viel irritation sorgt, zeigt, dass das sehr berechtigt war

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  8. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  9. Mir deucht, was die etwas schüchternen Disputanten hier in die Deabtte werfen wollten, das war ein Polenböller. Mag sein, daß PPQ schon immer Anhänger von Ansichten war. Es waren die falschen Ansichten.

    Die anonymen Aufsatzschreiber wollten einfach sagen, daß hier voll der Nazi abgeht, trauten sich aber nicht.

    Oder wie es Staatsanwalt Rzehak kürzlich zu Protokoll gab.

    "Satire von Rechts ist mir neu."

    Das muß uns zu denken geben und Mahnung sein.

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  10. Herr Staatsanwalt scheinen weder die Zeitschrift "Die Karikatur" noch das einst berühmte Mitternachtskabarett einer Partei zu kennen. Nun, man kann nicht alles wissen.

    Spanien sollte die Russen-Flotte nicht betanken, hieß es im Originalton BRD-Rundfunk und -Fernsehen.
    Ich war, ganz im Ernst, entsetzt. Sind wir schon im Krieg?
    Viele werden nicht wissen, welch eine Provokation solch eine Weigerung darstellt. Selbst im Kriegsfall dürfen Schiffe kriegsführender Mächte in neutralen Häfen tanken, natürlich nach Maßgabe der Vorschriften des neutralen Staates, z.B. zeitlich begrenzter Aufenthalt. Allein in den Häfen des Kriegsgegners wird man natürlich nicht betankt.

    Worum geht es eigentlich bei der Säbelrasselei? Der Systemwiderspruch gilt nicht mehr, Russland ist so kapitalistisch wie der Westen. Ach, ich vergaß, es geht um Demokratie. Die kann in Russland nicht herrschen, da die Wahl Putins nicht vom Westen gewollt war.

    Zwei Punkte noch:
    1.Angriffe auf Zivilisten - wann ist der IS-Kämpfer ein Zivilist? Wenn er die Mütze umdreht oder erst, wenn er beim Luftangriff das Gewehr fallen lässt?
    2. Angriffe auf Krankenhäuser - leider hat es solche historisch schon vorsätzlich gegeben, z.B. beim Warschauer Aufstand 1944. Hass, Entmenschtheit oder grenzenlose Dummheit mögen die Ursachen dafür sein. Militärisch ist so etwas völlig kontraproduktiv. Erstens stärkt es den Widerstandswillen des Gegners, zweitens tötet man Ärzte und Pfleger nicht, man "erbeutet" sie.
    Die Russen hätten jedenfalls kein Motiv, Krankenhäuser zu bombardieren, wie unsere Medien immer wieder oberflächlich behaupten.

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  11. @Gernot

    Der russische Soldat mit seinem Kriegsgerät war in GVK/WK2 der militärisch bessere, denn der hat den Krieg gewonnen. Das impliziert nicht, daß er auch der moralisch wertvollere, gütigere, zurückhaltendere Soldat war usw.

    Als Töter von Menschenleben war auch der Russe die Bestie in Menschengestalt, regardless of Krankenhäuser, Kirchen oder Schulen.

    Man geht mit den edelsten Motiven in den Krieg hinein, läßt diese jedoch gleich am Eingang zurück, da sie für die Kriegshandlungen völlig entbehrlich sind. Klick beim Eulenfurz nochmal auf das schreckliche Video. Der Firneß der Seele ist dünn, sobald der männliche Teil der Völker mit Tornister und Flinte auf Wanderschaft geht.

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  12. In Internationalen Gewässer dürfen keine Russichen Kriegsschiffe zu ihrem Stützpunkt in Syrien fahren?

    Das ist doch bestimmt nicht ernst gemeint.

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  13. aber wenn sie es tun, ist es zu verurteilen!

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  14. 'Simplicissimus'November 01, 2016

    Also: PPQ ist eine satirische Seite

    Wer hier öfter liest weiß, dass die politischen & gesellschaftlichen Geschehnisse aus der Gegenwart und der Vergangenheit, süffisant und immer mit einem zwinkernden Auge dargestellt werden. Besonders toll finde ich den Sachverstand, das faktenreiche Hintergrundwissen (insbesondere zu DDR-/ Ost-Interna) und die ungeheure Sprachfertigkeit, Eloquentia.
    Bei Satire wird gern überspitzt, übertrieben, Handlungen & Zitate werden umgedreht, vergleichbaren Personen/ Organisationen in den Mund gelegt - um den ganzen Widersinn deutlich zu machen.
    Unsere gegenwärtige Zeit & die politischen Akteure scheinen so außer Rand und Band, unvernünftig, amoralisch, heuchlerisch bis zum get no -
    so dass das Mittel 'Satire' manchmal gar nicht mehr wirkt. Weil die ganze aberwitzige Realität schon eine einzige Satire zu sein scheint.
    Normalerwese würde man lachen. Aber hier bleibt einem das Lachen im Hals stecken.....
    Wenn man die Teilüberschriften liest:
    "Putin heizt die Krisen an"
    "NATO bewahrt den Frieden"

    weiß man sofort - das klingt lächerlich. Hier polemisiert PPQ.
    Der gemeine MSM- und damit Demagogie-konsumierende Deutsche liest DAS aber jeden Tag: Und das völlig ernst gemeint. Bar bestätigender oder widerlegender Fakten, Beweise, Zeugen.
    So kann der Bild-/Zeit-/Express-/Süddeutsche-/ARD-Konsument die Satire , die das Angriffsbündnis NATO als "Friedensbewahrer" verspottet, gar nicht mehr erkennen.
    Nun ja - Satire bedeutet Kritik. Und verlangt eigenes Denkvermögen.
    - - - - - -
    Wie sich das mit heute gleicht:
    „Wenn einer ... einen guten politischen Witz macht, dann sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und nimmt übel“, beschrieb Tucholsky 1919 die Situation der Satire, die von Staat, Kirche und den konservativen Parteien bekämpft wurde.

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  15. '2,03 Meter'November 01, 2016

    @ AQuadraht
    Also Pjotr Weliki
    auch: Peter I. der Große
    ... war doch von 1682 bis 1721 Zar und bis 1725 der erste Kaiser des Russischen Reiches.
    Ob es da schon die Kategorien Kriegsverbrecher und Parteifunktionär gab, ist nicht überliefert...
    (Interessant u. was ich nicht wusste:
    Er war 2,03m groß, breitschultrig und muskulös. Er hatte ein hübsches Gesicht und blaue Augen. Er hatte ein ungestümes, energisches, z.T. cholerisches Wesen.
    Er war sehr schiffahrtsbegeistert, wurde Flottenbauer und gründete die russische Marine.)

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  16. Es ist fraglich, ob Anonym 1 ein Troll im engeren Sinne ist, oder eben doch nur ein blitzblödes Untertanenvieh, etwa wie Knöllchen-Kalle.

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