Mittwoch, 8. März 2017

So erkennst du gefälschte Nachrichten im Netz


Eine alleinstehende Mutter, die die GEZ nicht zahlen kann und dafür ins Gefängnis muss? Vergewaltiger, die eine Minderjährige missbrauchen - und dafür nicht ins Gefängnis müssen? Geschichten, die - vermutlich von russischen Trollfabriken - frei erfunden sind und dennoch wie Tatsachen im Netz geteilt werden!

Solche Räuberpistolen hetzen uns gegeneinander auf und heizen Wut und Gewalt an. Dabei ist es gar nicht schwer, Falschmeldungen im Internet zu erkennen! Man muss nur wollen.

PPQ hat gemeinsam mit dem Bundesblogampelamt die wichtigsten Tipps zusammengestellt, wie du die Glaubwürdigkeit einer Nachricht überprüfen kannst.

Während früher große Zeitungen und Zeitschriften für die Richtigkeit von Nachrichten bürgten, werden Informationen heute zwar immer noch von Leitmedien aufgeschrieben, sie beruhen aber zumeist nicht auf eigenen Beobachtungen oder Korrespondenten, sondern werden von Nachrichtenagenturen geliefert oder von anderen Leitmedien kopiert.

Dadurch fragen sich LeserInnen oft, wieso überall dasselbe steht und Nutzer bei Facebook und Google sind immer wieder gezwungen, die immer gleichen Nachrichten zu teilen. So kommt es, dass wenige gut recherchierte, seriöse Artikel inmitten von unzähligen Falschmeldungen über Prominente, die niemand kennt, Talkshows, die niemand sieht und Problemen, die die EU seit Jahrzehnten nicht lösen kann, als gleichwertige Nachrichten erscheinen.

Das kommt politischen Kräften entgegen, die es am liebsten hätten, wenn alle Menschen in allen Fragen dieselben Ansichten teilten. Umso größer ist die Verantwortung jedes und jeder Einzelnen, die Glaubwürdigkeit einer Meldung zu überprüfen.

Das geschieht nach Angaben des Bundesblogampelamtes am besten auf folgende Weise:

1. Wer finanziert das Medium?

Der wichtigste Grundsatz: Je Medium ist nicht gleich Medium. Wie das Beispiel des zum Teil von einem russischen Sicherheitskonzern finanzierten Aufdeckungsportals Mimikama zeigt, ist es heute nicht schwer, eine Webseite zu gestalten, die einen professionellen Eindruck macht. Aber es ist schwer, gut recherchierte Artikel zu publizieren! Wer verstehend liest, erkennt den Unterschied leicht.

2. Wie einfach sind die gesetzten Reize?

Während es viele Webmagazine gibt, die lesenswerte Inhalte schaffen, setzen viele vermeintlich namhafte Medienhäuser auf einfache Klickreize. Sicher bist auch du schon einmal auf Überschriften gestoßen, die "Du ahnst nicht, was dieses geile Klickluder drunterträgt" oder "Dieser Tote verklagte seinen Fitnesstracker und was dann passierte, hättest du nie gedacht" gestoßen. Dabei handelt es sich nie um Nachrichten, sondern immer um Quatsch der Marke "lebende DNA nach 15 Jahren im Wald gefunden", der häufig auf missverstandenen Falschmeldungen beruht.

3. Welche Quellen nutzt meine Quelle?

Um die Quellen zu unterscheiden, lohnt sich ein Klick auf die Google-News-Suche. Hier lässt sich leicht feststellen, wie viele Portale zur selben Zeit die exakt selben Formulierungen in Analysen und Reportagen verwenden. Je häufiger die gleichlautende Nachricht, desto weniger ist sie wert. Meist entstammt der betreffende Artikel dann einer zu Werbezwecken - für ein Buch, eine Fernsehsendung, eine politische Partei, die Bundesregierung oder eine Talkshow - verfassten Pressemitteilung, deren erster Satz von einem Praktikanten im Nachtdienst einer Nachrichtenagentur grob umgeschrieben wurde, ehe sie über eine automatisierte Schnittstelle an alle Leitmedienhomepages der Republik ausgeliefert worden ist. Ein gutes Beispiel hierfür: "Viele EHEC-Tote werden nicht mehr ganz gesund".

4. Wie prüfe ich die Reputation einer Webseite?

Eine weitere Möglichkeit, die Reputation einer Homepage zu prüfen, ist das Lesen der Kommentare unter den Beiträgen. Gibt es keine, fürchtet die Tagesschau-Redaktion offenbar den Widerspruch von Menschen, die sich in bestimmten Fachfragen besser auskennen. Wird scharf moderiert, traut die "Spiegel"-Redaktion ihrem Publikum nicht über den Weg. Warum sollten Sie dann der Redaktion trauen? Finden sich unter Beiträgen hingegen viele und meinungsfreudige Kommentare, wirst du häufig feststellen, dass die das Lesen eher lohnen als die Agenurmeldung darüber.

5. Was tun mit fragwürdigen Inhalten?

Wirkt der Inhalt eines Artikels fragwürdig, auch wenn die Überprüfung der Seite zu keinem aufschlussreichen Ergebnis geführt hat, kann im Internet ein Gegencheck vorgenommen werden, am besten auf Nachrichtenseiten des Landes, aus dem der Beitrag zu berichten vorgibt. Nachrichten-Seiten kopieren sich wie beschrieben oft gegenseitig und schreiben Geschichten voneinander ab, ohne die Originalquelle zu prüfen, weil dazu keine Zeit ist. Sie berufen sich dabei auf das sogenannte Agenturprivileg, das den zuliefernden Nachrichtenagenturpraktikanten (oben) eine Art päpstliche Unfehlbarkeit zubilligt. Was sie abschreiben, ist immer richtig.

6. Was tun, wenn eine presserechtlich verdächtige Meldung gefunden wurde?

Auf keinen Fall den Presserat einschalten, der durch solche Meldungen nur in Verlegenheit gebracht wird.



9 Kommentare:


  1. Die beiden Rechtsfälle kann man nicht vergleichen. Man muß auch berücksichtigen, welcher Aufwand nötig war, die Rechtsverstöße zu begehen. Den geringsten Aufwand hatte die Mutter. Sie setzte sich einfach störrisch auf ihr Sofa und sagte Nein. Weder psychische noch physische Energie war notwendig, das kriminelle Nein in den Raum zu stellen. Welche Anstrengungen mußten dagegen die fünf Täter aufbringen. Wer weiß wie sich die 14jährige zunächst dagegen gewehrt hat, daß die bis dato unbescholtenen migrationsgeadelten Täter ihr selbstverständliches Recht auf den Genuß eines Kartoffelmädchens durchsetzen konnten. Von den Mühen und Plagen danach will ich gar nicht erst reden. Es ist deswegen richtig, daß die Mutter ihre Frivolität mit Gefängnis bezahlt, während den ausgepumpten Tätern ein Bonus gewährt wird. Sie sind schon durch die Belastungen bei der Tatdurchführung erheblich gestraft worden.

    AntwortenLöschen
  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen
  3. Ich möchte mich @Sauer anschließen.
    Die Begründung gilt erst recht für die Bewährungs"strafen" für die Mörder von Kamp-Lintfort und für den 20Cent-Mörder.

    Dort ist in die Betrachtung nicht nur die Mühe der Mörder, der Muslime, einzubeziehen, sondern auch die Seelenqual, welche das korrupte Richterpack (Tautologie, ich weiß) erleiden musste angesichts des nach der Urteilsverkündung aus dem Publikum vorgetragenen Vorwurfs der Rechtsbeugung.

    AntwortenLöschen
  4. Es ist aber auch verdammt schwer Falschnachrichten zu erkennen, da behauptet z.B. der NRW-Zeitungsverband die Wahl von Donald Trump als US-Präsident und Großbritaniens Brexit wäre nur zustande gekommen, weil es Ad-Blocker gibt.

    https://www.golem.de/news/verbot-gefordert-verleger-geben-adblockern-mitschuld-an-trumps-wahlsieg-1703-126579.html

    Manchmal ist es auch schier unglaublich was den Menschen denn so die Sorgenfalten ins Gesicht treibt und wovor sie sich fürchten. Keine Angst es ist nicht der Greul vor Fremden, ganz im Gegenteil. Die können ja mal ausflippen weil sie keinen Handyempfang haben, das ist völlig normal.Auch wenn man sich hinterher mal so richtig volllaufen lassen und auf dem Weg zum neuen Asylheim Eisenstangen aufsammeln, die kann man schließlich immer gebrauchen. Zum Beispiel um die Wertigkeit der Möbel und die des Porzellans in den Naßräumen der neuen Unterkunft zu testen, leider waren die von minderer Qualität und hielten der Eisenprobe nicht stand. Durch einen bedauernswerten Fehler wurden der bewaffnete Arm des Gesetzes zum Flüchtlingsheim gerufen.
    Diese müssen die traumatisierten Neuankömmlinge so sehr in Panik versetzt haben, daß diese panisch mit ihren Eisenstangen auf die Polizeikräfte einschlugen, vermutlich war dieser Reflex eine Angststörung die durch eine posttraumatische Belastungsstörung ausgelöst wurde. Deswegen befürchten die "Funke Medien NRW" folgendes, ich zitiere: "Befürchtet wird jetzt, dass sich in den sozialen Netzwerken vermehrt Hass verbreitet, zumal die Freilassung des Hauptschlägers auf wenig Verständnis stößt."

    http://www.nrz.de/staedte/emmerich-rees-isselburg/grosseinsatz-der-polizei-in-der-fluechtlingsunterkunft-haldern-id209831833.html

    Adebar

    AntwortenLöschen
  5. http://www.uni-kiel.de/psychologie/mausfeld/pubs/Mausfeld_Die_Angst_der_Machteliten_vor_dem_Volk.pdf

    AntwortenLöschen
  6. kommt alle zu krautchan weil dort die Echtheit regiert

    AntwortenLöschen
  7. Zwar Dank dafür @ Adebar, daß Du auf Pipi J.G.Burg aufs Tapet gebracht hast.
    Es wird nur, so ist zu befürchten, nichts nützen. Das Zyclon B-Mem ist drin, sogar bei Leuten, denen man bisher Intelligenz zuzutrauen geneigt war.
    -----
    Ich kann auf krautchan nichts Bedeutendes entdecken - und nicht zum ersten Mal - ist Dir eigentlich recht wohl in der Birne?

    AntwortenLöschen
  8. Krautchan war mir bisweilen unbekannt und ich weiß auch nicht so recht was ich mit dieser komischen Seite anfangen soll. Der Verweis war nicht von mir. Und wer zum Teufel ist Pipi J.G.Burg?

    Adebar

    AntwortenLöschen
  9. Der zweite Teil war nicht an Dich, Adebar, sondern an den Krautchan-Fan.
    Und auf Pipi scheint sich dann wohl einer zu äußern, der sich Deines Trugnamens bedient, der Du ofenkundig nicht bist.
    (J.G.Burg sollte man aber kennen.)

    AntwortenLöschen

Richtlinien für Lesermeinungen: Werte Nutzer, bitte beachten Sie bei ihren Einträgen stets die Maasregeln und die hier geltende Anettekette. Alle anderen Einträge werden nach den Vorgaben der aktuellen Meinungsfreiheitsschutzgesetze entschädigungslos gelöscht. Danke.