Sonntag, 17. März 2019

Sawsan Chebli: Noch mehr #vonhier


Es ist noch nicht einmal zwei Wochen her, dass die führende SPD-Politikerin Sawsan Chebli von einer Stewardess auf einem Inlandsflug auf Englisch angesprochen wurde. Obwohl sie Deutsche ist und nicht einmal nur eine ganz gewöhnliche, sondern als Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales im Berliner Senat so super integriert, dass viele sich fragen, wie irgendjemand da fragen kann, woher Chebli kommt.

Aus Moabit natürlich, von wo aus sie eine ganz normale deutsche SPD-Karriere begann. Mit 22 wurde sie Parteimitglied, als studentische Hilfskraft schnupperte sie im Bundestagsbüro eines Abgeordneten in den SPD-Stall, später wurde die Diplom-Politikwissenschaftlerin wissenschaftliche Mitarbeiterin von verschiedenen Bundestagsabgeordneten, sie verdiente sich erste Sporen als "Young Leader" bei der Münchner Sicherheitskonferenz und wurde schließlich erste Grundsatzreferentin für interkulturelle Angelegenheiten in Berlin, wo sie interreligiöse Poetry Slams förderte bis Walter Steinmeier die telegene Berlinerin entdeckte und "als erste Muslimin überhaupt" (DPA) zur Sprecherin im Auswärtigen Amt machte.

Mehr von hier #vonhier kann niemand sein und so war Cheblis Empörung darüber, in einem deutschen Flugzeug im deutschen Luftraum über deutschem Boden in der Sprache der Trumps, Bannons und Boris Johnsons angesprochen zu werden, durchaus verständlich. Vielen Deutschen mit Migrationshintergrund geht es ähnlich, so dass durch die Sozialen Netzwerke eine breite Solidaritätswelle rollte, Musliminnen und Muslime, Sachsen, deutschtürkische Freizeitfußballer und schwedische Imame, aber auch italienischstämmige Südtiroler und Frauen aus Oberbayern, die traditionell am Kopftuch festhalten, twitterten bewegende Geschichte darüber, wie sie ausgrenzend oder gar rassistisch angesprochen wurden.

Auch Chebli teilt seitdem solche verstörenden Erlebnisse bei Twitter, denn sie zeigen, wie tief Vorurteile wirklich sitzen. Gerade erst passierte es schon wieder: "Wurde gerade von einer Stewardess auf einem Inlandsflug auf Deutsch angesprochen", schreibt Chebli, die das nicht auf sich sitzen ließ. "Hab sie gefragt, warum sie meint, ich könne kein Englisch." Volltreffer. BAM! Erwischt. Die Flugbegleiterin sei sofort, berichtet die Interkulturexpertin, "sichtlich irritiert" gewesen. Man habe “halt viele Gäste von hier.” Sawsan Cheblis abschließender Kommentar ist ehrlich, aber beunruhigend: "Ehrlich, es nervt", scheibt sie nur noch. Und ein wenig klingt das schon nach Kapitulation vor schräger Ansprecherei durch subalternes Servicepersonal, das es einfach nicht lernen will.

9 Kommentare:

  1. siehste, die glauben alles

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  2. @Chain Saw

    Der Mechanismus dahinter ist ebenso billig, schäbig, erbärmlich, durchschaubar, nämlich:
    Wurde das „re-educated“ Buntes-Hirnvollwaschbären-Volk doch seit 70 Jahren pawlow-konditioniert, nunmehro zu den grössten Durchblickern aller Länder und Zeiten avanciert zu sein. –
    In seine Birnen wurde das Paradigma fest eingebrannt, alles in der Zeit des „Pööösissimum Maximissimum“ sei nur schlecht, falsch und dumm gewesen, und jetzt habe es mit seiner finalen Läuterung, der Exorzierung dieses ultimativen Pööösen und der heftigen Umarmung des genauen Gegenteils dieses Pöösissimums, endlich die Erlösung und den finalen Pfad in die lichte Zukunft erreicht. –
    Dieses neue Credo ist ein über jedes Gedankens Blässe erhabenes heiliges Absolutissimum, das das Hirnwaschbären-Volk mit einer lachhaften Melange aus devoter Ehrfurcht, ewige-Schuld-Gewissheit, und Sklaven-Stolz ob seiner Läuterung und Bekehrung durch seine gestrengen Dressureliten mit sich herumträgt. –
    Nie würden ergo solche „sich ihrer Ketten rühmende Sklaven“ zugeben, nix als leichtgläubige, dumme, verarschte, verblendete, verblödete, abgezockte, reingelegte Goyim-Würschtls zu sein, im Gegenteil sogar, überbieten sie sich doch gegenseitig an Denunziantentum, an Hyperventilation und drakonischen Bestrafungen, wagt es jemand , ihnen ins Gesichts zusagen, welch infamen, perfiden, impertinenten Betrug sie als Säulenheiligtum abgöttisch verehren und welch erbärmliche Nichtse sie wirklich sind.

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  3. Ist das nicht zuviel Aufmerksamkeit für die Dame? Die ist doch wahrscheinlich nur eingestellt worden, damit wir uns an ihr abarbeiten und dann keinen Blick mehr darauf werfen, was die anderen Polithanseln anstellen. Und sie ist nur eines der vorbereiteten Opfer ("Fresst die!"), um selber im Zweifelsfall davonzukommen
    (Okay, ich glaube nicht, dass sie sich dessen bewußt ist - aber das war sicherlich der Grund, weswegen man ausgerechnet sie genommen hat: sie kommt dann wenigstens authentisch'rüber)

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  4. @ Chain Saw:
    Spricht man Sie englisch an, ist sie pikiert, dass man nicht weiß, dass sie eine deutsche Politquotze ist, spricht man sie jedoch deutsch an, ist sie pikiert, dass man ihr keine Englischkenntnisse zutraut. --------
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    Auf das Suchwort Leseverständnis bietet Gurgel an: L~ Klasse 2-3-4-5-6- ...
    Das Zitat/die Äußerung der Holden ist auch so neu nicht ...

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  5. Wurde das „re-educated“ Buntes-Hirnvollwaschbären-Volk doch seit 70 Jahren pawlow-konditioniert, nunmehro zu den grössten Durchblickern aller Länder und Zeiten avanciert zu sein. –

    Gequatsche !

    Die einen glauben, der Kelch ginge an ihnen vorüber und sie könnten sogar Honig aus der Situation saugen.
    Die anderen werden eingeschüchtert.

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  6. "Gequatsche !"

    Grosssmaul, dein altgescheiter, geschwollener Nonsens geht mehr eh schon seit längerem auf den Keks

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  7. Der lachende MannMärz 18, 2019

    "Grosssmaul, dein altgescheiter, geschwollener Nonsens geht mehr eh schon seit längerem auf den Keks"

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    Na, na! Unser Klassenlehrer sagte in solchen Fällen: "Nicht gleich beim Vornamen nennen!"

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  8. @ Ehrwürdiger Blogwart: Wenn schon zensieren, dann auch konsequent.

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  9. danke für den hinweis. hatte ich übersehen

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