Mittwoch, 10. April 2019

Fake News: Der Altbundespräsident und die Friedenslüge



Da war er auf einmal wieder, der jüngste Alt-Bundespräsident aller Zeiten, ein traurig Gescheiterter, der zuletzt nur noch in den Boulevard-Spalten der Klickbait-Medien vorkam. Doch Christian Wulff, der erste Spitzenpolitiker, von dem bekannt wurde, dass er nicht mit Geld umgehen kann, kündigte an, nach langer Schaffenspause nun "für die Freiheit in Europa kämpfen" zu wollen. Der derzeit als Präsident des Deutschen Chorverbands engagierte 59-Jährige zeigte sich über den "erstarkenden Nationalismus" (Wulff) in Europa besorgt. Er appelliere deshalb an alle Bürgerinnen und Bürger, "für dieses Europa zu streiten, für die liberale Demokratie zu streiten, für die bunte Republik Deutschland einzutreten".

Zu oft werde vergessen, so der studierte Jurist, dass es "erst seit 30 Jahren Frieden in ganz Europa" gebe. Junge Leute hätten deshalb vielleicht "manchmal das Gefühl, alles sei selbstverständlich", so Wulff, der sich mit seiner Behauptung vom dreißigjährigen "Frieden in ganz Europa" auf einen Mythos bezieht, den führende EU- und Bundespolitiker ebenso wie hochrangige Mitarbeiter der Leitmedien bereits seit Jahren wie eine Fahne vor sich hertragen. Dabei wird häufig auf angebliche "50 Jahre Frieden", manchmal aber sogar auf 70 Jahre Frieden Bezug genommen - die EU-Kommission selbst behauptet etwa seit zwei Jahren, sie garantiere seit 70 Jahren Frieden, wäre rein rechnerisch das also inzwischen dann schon 72 Jahre.

Ein Märchen als Münze.
Begonnen hat nach Rechnung der EU also alles im Jahre 1947, zwei Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges, drei Jahre vor der Montan-Union, zwei Jahre vor Gründung der Bundesrepublik und 46 Jahre vor der offiziellen Gründung der EU. Dass 1974 eine türkische Invasion auf Zypern stattfand, zählt die EU zweckdienlich nicht mit, ebensowenig die nach Ansicht aller westlichen Regierungen kriegerische Übernahme der - europäischen - Krim durch Russland oder den Ukraine-Krieg, der bis heute im größten Staat stattfindet, dessen Grenzen vollständig in Europa liegen.

Dass Wulff diesen aus Brüssel verbreiteten Märchen widerspricht, ist sicher lobenswert, unklar bleibt jedoch, auf welchen anderen Termin des Friedensausbruchs sich Wulff bezieht, wenn er behauptet, zumindest seit 1989 herrsche Frieden "in ganz Europa" - als hätte es den Ukraine-Krieg, den Krieg in Georgien. So dauerten die Jugoslawienkriege, an denen die heutigen EU-Staaten Slowenien und Kroatien beteiligt waren, bis vor 24 Jahren an, auch der Bosnienkrieg endete offiziell erst im Dezember 1995. Der Krieg um den Kosovo begann sogar erst 1998 - der Bürgerkrieg in Nordirland war gerade beendet worden - und dauerte bis vor 20 Jahren an. Der kriegerische Konflikt zwischen mazedonischen Truppen und der albanischen UCK begann sogar erst im Jahre 2001.

Die Gefechte kosteten mehr als 100 Menschen das Leben, unter den Opfern waren zwei EU-Beobachter und ein britischer Soldat. Die Zahl der Vertriebenen stieg auf dem Höhepunkt auf 170.000 Menschen, viele von ihnen konnten bis heute nicht in ihre Heimat zurückkehren.

Alles Leute, die nach Wulff nie gelitten, ja, nie existiert haben.

6 Kommentare:

  1. Good old PeacemakerApril 10, 2019

    Warum widmet man solchen abgehalfterten CDU-Schleimbeuteln hier überhaupt einen Artikel?

    Haben wir in Buntschland keine anderen und viel akuteren Probleme, über die zu debattieren wäre wie z.B. die nach wie vor unkontrollierte bzw. rotgrün erzwungene Immigration von Nichtsnutzmassen aus primitiven afrikanischen Shithole-States oder dem islamfanatisch blutrünstigen Orient?

    Sind die aktuellen Enteignungsforderungen der Sozialisten nicht der Beweis, dass wir "es nicht schaffen" unsere eigenen Armen und dazu Millionen globale Hungerleider samt deren Kriminellen adäquat zu beherbergen? Unser Markt wird brutal durch Nachfrage und Angebot geregelt. Schrumpft also das Angebot bei zugleich steigender Nachfrage explodieren die Preise. Für Sozi-Tagträumer: Das ist Business as usual.

    Wen interessiert bei drohender Verschuldung durch Monstermieten oder gar Obdachlosigkeit ein vor Jahren gescheiterter Bobbycar-Fatzke wie der Lackaffe Wulff? Zumal, wenn dessen angeblich zu uns gehörender Islam in Person jedes Asül bezüglich Kost und Logis "gewisse" Sonderrechte genießen darf? Das wäre ein brisantes Thema!

    Darum kann ich nicht mehr von einem Rechtsstaat sprechen. Schreibtischtäter wie Wulff und diese neue gehorsame Adolf-Eichmann-Bürokraten-Bagage sind für mich nur Mitglieder des Organisierten Verbrechens, das mein einst prosperierendes Deutschland in eine globale Kloake verwandelt.

    So lange aber etwa 80-90% des "mündigen" Schildbürgers ein "Weiter so!" wählen, kann ich nur auf den Big Crash hoffen, der alle Vielfalt erflehenden Einfaltspinsel desillusioniert. Und wie das bei den schwarmintelligenten Herdentrieb-Schrumpfgermanen gewöhnlich endet, wissen wir ja (hoffentlich) aus zwei verlorenen Weltkriegen. Wir mögen einige Jahre prima aufbauen können, aber dann müssen wir zwanghaft wieder alles selber zerstören, denn Naturkatastrophen reichen unserer heldenhaft verklärten Todessehnsucht nicht.

    Jochochsenhamster in ihrem unendlichen Laufrad. Triebgesteuertes Rennen bis zum umfallen.

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  2. @anmerkung: nöö, steht doch da, europa

    @peacemaker: weil wir es können. und weil es aufsehenerregend sein müsste, wenn ein ehem. buprä der offiziösen eu-dratsellung von "70 jahren frieden" so energisch widerspricht

    selbst wenn er dabei selbst schwindelt

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  3. @peacemaker:
    Brav gelernt und einverleibt, den Schuld-Kack. Jetzt also bekommen wir also - wohlverdient - zum dritten Mal die Jacke voll ...

    Kaiser Nero, Commander Bligh von der Bounty, Billy the Second, Adolf der Schnurrbärtige - hatten ihre Schwächen, wie alle Menschen, aber des Satans Ziehbruder waren sie eben nicht. Sie werden von jeweils interessierter Seite so dargestellt. --- Es setzt halt eine gewisse Intelligenz voraus.

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  4. "Brav gelernt und einverleibt, den Schuld-Kack"


    Jaja, ist so typisch für all die Hirnvollwasch-Millionen, so ‚ne Art Fokal-Punkt, worauf ihre ganze hypertrophe, moralinsaure Entrüstung/Empörung projiziert werden kann, nämlich das bekannte „Pööösissimum, Maximissimum, Absolutissimum, Singularissimum“. –

    Eine Art „erholsames Kontrastprogramm“, mal temporär aus der Rolle der ewig Verdächtigten und Verurteilten in die der VerurteilER zu schlüpfen und mal saftig auszuteilen und Frust abzuladen, das kann und darf BRD-ler nämlich nicht oft, es sei denn auf die eine „Grösssenordnung“ noch Pöööseren als er selber. –

    Das kann jeder Fuzzi käseleicht instrumentalisieren, sich als grosser Drachentöter zu gerieren, sich als ethische Lichtgestalt im Sinne eines Maximalkontrasts zu jennem „Unvergleichlichen“ zu inszenieren.

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  5. „Brav gelernt und einverleibt“

    haben sie auch, die „Gleichung“:
    Eigene Ahnengalerie = Verbrecheralbum. –

    Überhaupt strudeln ihre irren Gedanken immer enger und rasanter um das „Zentrale Schwarze Loch“, ihr neues Totem, ihr goldenes Kalb, die „Schuld“, eine perniziöse (offenbar unheilbare) Störung, genannt „Culpathie“. –

    Alles nur noch Schuld: Schuld an diesem, schuld an jennem, ….. etc,.
    Kausalitäts-Verhältnisse werden so gut wie nicht mehr rational und neutral wahrgenommenen, nicht „Ursache, Grund, oder Auslöser“ eines Phänomens gibt es, sondern irgendwer (meistens halt WIR) sind nur noch SCHULD an irgendwas. –

    Exponentiell nimmt dieser Wahn zu, müssen doch die immer krasseren Diskrepanzen zwischen der Realität und Schuldwahn-Diagnosen/Prognosen immer neuen und perfideren Pöösewichtern in die Schuhe geschoben, sprich neue Schuld-Popanze aufgeblasen werden.

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