Montag, 19. August 2019

Tausende Eintritte: Kandidatenkür beflügelt die SPD

Sie verzaubern, sie ziehen unzählige neue Mitglieder an: Die charismatische Riege der Kandidaten für den SPD-Vorsitz steht konsequent und klassenbewusst für Kontinuität und Erneuerung.
Seit wenigen Tagen erst sind Karl Lauterbach, Ralf Stegner, Gesine Schwan, Petra Köpping, Olaf Scholz und Boris Pistorius designierte Kandidaten für den Vorsitzend der SPD. Doch schon zeigt das ungewöhnliche Casting-Verfahren, mit dem sich die älteste deutsche Partei an Haupt und Gliedern erneuern will, bemerkenswerte Folgen: Seit dem Start der Kandidatenkür sind Tausende in die Partei eingetreten. In den Umfragen überholt die SPD FDP, Linke und Sonstige, auch die CSU, würde sie allein antreten, hätte das Nachsehen gegenüber der erstarkenden Sozialdemokratie.

Es ist wie damals beim „Schulz-Effekt“ hält an. Zwei Monat nach Bekanntgabe der des neuen Wahlverfahrens für den vakanten Parteivorsitz hat die SPD im „Deutschlandtrend“ einen neuen Höchstwert der letzten Wochen erreicht. Mit zwölf bis 14 Prozent liegen die Sozialdemokraten deutlich über den elf Prozent von Mitte Juni und in Sichtweite der rechtsnationalen AfD, die auf 13 Prozent kommt.

Das Wagnis, ohne zuvor zwischen den Parteigrößen ausgeknobelten Kandidaten in die nächste Runde der Parteigeschichte zu gehen, zahlt sich aus. Und auch bei den Neueintritten setzt sich der Höhenflug der SPD dem vernehmen nach fort. Vor allem die Aussicht, an den zahllosen Gesprächrunden mit den mittlerweile 13 Kandidatinnen auf den Vorstandschefposten diskutieren zu können, locke immer mehr Menschen in die Partei, hieß es im politischen Berlin. Nach ersten Zählungen seien sind in den vergangenen 30 Tagen viele vor allem junge Menschen online neu oder wieder in die Partei eingetreten. Hinzu kommen Tausende von Eintritten in den einzelnen Landesverbänden, bei denen sich die Aufnahmeantragsteller meist begeistert zeigen von der Aussicht, erstmal einen Parteichef selbst bestimmen zu dürfen.

Ende Januar hatte die SPD nach Angaben des Parteivorstands bundesweit noch 433.434 Mitglieder gehabt, mittlerweile zählt der renommiert "Spiegel" bereits 438.000. Ein gerade in diesen schweren Zeiten für soziale Gerechtigkeit, Frieden, Solidarität und ein antikapitalistisches Klimakonzept optimistisch stimmendes Ergebnis. Zumal die SPD zeigt, dass ihr Wort gilt: Die frühere Arbeiterpartei löst damit nämlich ein Versprechen ein, das der damalige Kanzlerkandidat und Parteichef Martin Schulz gegeben hatte, ehe er auch bei Twitter komplett verstummte: „Die SPD wird wieder die mitgliederstärkste Partei in Deutschland vor der CDU.“

Auch die inzwischen nach Brüssel expedierte frühere SPD-Generalsekretärin Katarina Barley ist begeistert vom Schub, der einem Ruck gleich durch die Landesverbände geht. „Es hat sich bereits einiges getan. Nicht strukturell, sondern im Selbstbewusstsein der Partei“, sagte sie dem Parteiorgan Vorwärts. Erstmals seit Jahren wachse die SPD wieder, die Mitglieder hätten Lust auf den Wahlkampf. „Das alles verändert die SPD. Allen voran die positive Stimmung, die wir in den Wahlkampf mitnehmen.“


5 Kommentare:

  1. Der Mitgliederzuwachs kann nicht überraschen, wird doch in Leserkommentaren schon seit der Ankündigung der Kandidatur useres Dream-Teams immer öfter mit dem Eintritt in die SPD geliebäugelt. Schließlich hat man so die einzigartige Möglichkeit, für kleines Geld sein Bordesholmer Idol in die Position zu hieven, die seinem Charisma angemessen ist. Und ein Krähennest an prominenter Stelle ist ein wichtiges Signal für gelebten Umweltschutz, womit FFF da ebenfalls dringend mitmachen sollte.

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  2. KürfürstAugust 19, 2019

    Egal, wie viele unbelehrbare Vollpfosten nach der Vogelscheuchenparade das SPD-Parteibuch nun unbedingt ergattern wollen, in letzter Instanz entscheidet der Wähler, wie es mit dieser dubiosen Nichtskönner-Partei weitergeht bzw. endet.

    Wer hat uns denn verraten? Sozialdemokraten!

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  3. Und wenn dann erst mal der Scholz-Zug anrollt, dann gibt es absolut kein Halten mehr!

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  4. Es gibt eben genug geistig in einer linken Lügenwelt Beheimatete, für die die genannten Nachrichten geradezu Musik in ihren Ohren ist.
    Und zudem einer komplett einfaltspinsligen „Und-jetzt-starten-wir nochmal-richtig-Durch“-Halluzination erlegen sind.

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  5. >> Onkel Dagobert 19. August 2019 at 17:24
    VivaEspaña 19. August 2019 at 16:36
    „Open Arms“
    Richard Gere: Salvini ist „Baby Trump“ ... ... ...
    Onkel Dagobert 19. August 2019 at 17:24
    VivaEspaña 19. August 2019 at 16:36
    „Open Arms“
    Richard Gere: Salvini ist „Baby Trump“ ... ... ...

    Die Ostgoten haben Spanien besiedelt: VivaEspana… <<
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    Nachsicht für OT: Es waren ja wohl die Westgoten. Besser Visigoten oder Terwingen.

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