Samstag, 21. September 2019

Zitate zur Zeit: Zu schön, um wahr zu sein


Die Quotenangst führte zu Themenkonformität: Warum haben wir diese Geschichte nicht? Die Beschleunigung durch das Netz führt oft zu einem Sieg von Schnelligkeit über Gründlichkeit. Die Krawallaffinität vieler Online-Leser führte dazu, dass die Redaktionen anfingen, nicht mehr nach Relevanz, sondern nach Klickzahlen zu gieren.

Geradezu komplementär zum hektischen Quoten- und Onlinegeschäft entwickelte sich die besonders schön geschriebene Reportage, die fast an Literatur grenzt, und, siehe Relotius, offenbar dazu verführt, die sperrigen Aspekte der Wirklichkeit so lange zurechtzuphantasieren, bis sie in das ästhetische Konzept des Autors passen.

Susanne Gaschke betrachtet Strukturen hinter dem inzwischen längst vergessenen Fall Relotius

4 Kommentare:

  1. https://www.nzz.ch/international/deutschland-ex-general-kandidiert-als-afd-kandidat-ld.1500440

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  2. In diesem Fall sehe ich das anders als der Blogwart.
    In meinen Augen ist der verlinkte Artikel wieder mal das typische Gaschke-Dummschwätz. Sie wirft Steine mitten aus dem Glashaus heraus. Der einzige Lichtblick ist die Frage, ob die Relotius-Fälschungen der Redaktion auch unter umgekehrten Vorzeichen durchgerutscht wären. OK, man freut sich heutzutage über kleine Dinge, aber die Dame soll doch bitte mal nicht so tun, als wenn ihre Propaganda (Ausnahme bestätigen die Regel) was mit Journalistik zu tun hätte. Durch welchen Nonkonformismus, welche Investigation ist die denn jemals aufgefallen?
    Eben!

    Für den Niedergang der Printmedien gibt es sicherlich viele Gründe. Einer ist die Tatsache, dass die Zeitungen den Lesern ins Gesicht spucken. Sie schreiben mit Verve gegen diejenigen, die noch Zeitung lesen bzw. gelesen haben. Klar, man kann die alten weißen Männer wegekeln. Die Frage ist nur, wer dann den Verbalschrott noch kauft. Vorschläge?

    Ein schönes Beispiel ist die FAZ. Die Auflage war zur Jahrtausendwende 400.000, 2011 waren es noch 360.000. Nicht schön, aber kein Schande.
    In jenem Jahr, mit Beginn des NSU-Fake haben die komplett auf rot-grün umgeschaltet.
    Kann man machen. Die Frage ist nur, wer das Drecksblatt dann noch kauft. Bis dato hatten die ja eine recht stabile bürgerliche Kundschaft. Wenn man die verprellt, welche neue Zielgruppe haben die angepeilt?
    Seit 2017 liegt die Auflage bei 240.000.
    Und nein, der Grund ist in diesem Fall eindeutig nicht zur Themenkonformität führende Quotenangst. Der Grund ist, dass die ihre Kundschaft wie den letzten Dreck behandelt haben.

    Der Relotius-Fall ist übrigens ein Null-Ereignis, die SPIEGEL-Auflage hats nicht im Geringsten beeinflusst. Wie auch, sein einziger Fehler war, dass er so präzise formuliert hat, dass es nachprüfbar war.
    Die anderen sind geschickter. Man sehe nur das Horrorkabinett der Rubrik MEINUNG.
    Der durchgeknallte Vielschreiber Thomas Fischer ist zwar entgegen der Mehrheitsmeinung kein Jurist, hat aber wenigstens Anfallsweise ein paar lichte Momente. Ansonsten sinds Relotiusse allesamt. Nur dass die schlau genug sind, ihre Lügenmärchen als Kommentar und nicht als Reportage (die dem Wahrheitsbeweis zugänglich ist) zu bringen.
    Die von den SPIEGEL-Lügen angewidert sind haben dem Blatt schon lange den Rücken gekehrt. Die seit der sog. „Flüchtlingskrise“ immer noch dabei sind kaufen den Lügel nicht obwohl, sondern weil er lügt.

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  3. Ich glaube nicht, das die bei der FAZ überhaupt eine neue Zielgruppe ansprechen wollten. Es ist einfach so, dass zur Zeit jede neue Generation von Journalisten noch mehr links-ökologisch indoktriniert die Schulen verlässt als die vorige. Die denken das ist der coole neue Weg und alle machen diesen Schwenk in die neue Zeit jetzt begeistert mit.
    Nur hat sich das Publikum der Zeitungen leider, leider keinen Millimeter bewegt. So bewegt man sich voneinander fort, ohne das dies groß geplant war. Das die in den Redaktionen mit ihren ideologischen Filterblasen nicht mehr umgebogen bekommen wundert mich überhaupt nicht. Die meinen man reißt das Ruder wieder herum in dem man den eingeschlagenen Weg noch viel konsequenter als bisher durchzieht. Ideologen halt.
    Was ich überhaupt nicht verstehe ist, warum die, denen diese Läden gehören nicht endlich den Stecker ziehen. Wollen die kein Geld mehr verdienen? Ist denen die Auflage komplett egal? Beim Geld hört doch der Spaß immer auf. Dort müssen doch auch noch einige Leute sitzen, die rechnen können und nicht komplett verbohrt sind. Eine Presse-GEZ haben wir ja noch nicht. Warum sagt da nicht ein Einziger, dass wir nach der Halbierung der Auflage vielleicht mal einen anderen Weg versuchen sollten? Viel schlimmer kann es ja nicht werden. Das geht mir nicht in die Birne. Kann mir das jemand erklären?

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