Mittwoch, 28. Oktober 2020

Neulich im Krisenstab. "Gut, wir machen das mit den Masken"


 

Nach neun Monaten sind die durchschlagenden Erfolge der Corona-Strategie der Bundesregierung überdeutlich zu sehen. Beinahe muss sich Deutschland nicht einmal mehr vor dem Rest der EU verstecken, die sich den Weltmeister-Titel in Covid-19 souverän geholt hat. Nicht die USA, sondern auch Südamerika liegen inzwischen hinter dem Weltklimavorbildkontinent, auf dem mehr gestorben wird als sonst irgendwo auf der Erde.  

Höchste Zeit auch für die Politik hierzulande, dem anschwellenden Bocksgesang von Karl Lauterbach endlich zuzuhören und härtere sowie sogar noch härtere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus zu beschließen. Ein Lockdown kommt freilich nicht infrage, das stellt sich in der allesentscheidenden Sitzung des Corona-Kabinetts vor zwei Wochen schnell heraus, wie ein Tonband-Protokoll verrät, das PPQ.li aus dem Geheimputzausschuss zugespielt wurde. Auch die Grenzen sollten damals zumindest symbolisch insoweit noch offen bleiben, dass Reisen nur auf eigene Gefahr und ohne behördliche Rückkehrgarantie erlaubt würden, war die nur anhand der jeweiligen Stimmfärbung erkennbare Runde einig. 

Was genau beraten wurde, welche Schritte durchfielen und wieso am Ende nur eine Maskenpflicht  auch für Kleingartenanlagen, Freiwasserschwimmer und Ehebetten verhängt wurde, zeigt das von der Gebärdendolmetscherin Frauke Hahnwech für PPQ.li angefertigte Mittschnittprotokoll aus dem Corona-Kabinett, das im Nachhinein von einem Notar per Zoom-App auf Richtigkeit geprüft und testiert wurde.

Merkel: Jens, kann ich mal den Kaffee?

Spahn: Den Kaffee, natürlich.

Söder: Wir sollten anfangen.

Merkel: Ja, ist eins, wir fangen an. Wer fehlt noch, bitte melden.

Haseloff: Sachsen-Anhalt ist hier.

Kretschmer: Wer fehlt, Reiner, melden soll sich, wer fehlt. 

Merkel: Schluss mit dem Geschwatze, bitte. Dafür ist nun wirklich nicht die Zeit, bei dieser Lage.

Söder: Bei dieser ernsten Lage.

Laschet: Aber wir sollten das Kind nicht mit dem Bade auskippen.

Kretschmann: Sagt wer? Der Corona-König?

Spahn: Also Kollegen, ich weiß nicht, ob uns das weiterbringt.

Merkel: Wir brauchen Ideen, wie wir die Lage im Griff behalten.

Schwesig: Also wir haben die Lage im Griff.

Laschet: Bei Ihnen, liebe Kollegin, wohnt ja auch niemand.

Schwesig: Der typische westdeutsche Blick. Danke, Herr Kollege. Aber fangen Sie doch besser bei sich an.

Spahn: Können wir zur Sache kommen? Wir haben eine Tischvorlage, danke an die Kollegen, die sich die Mühe gemacht haben. Ich lese mal vor, was es an Vorschlägen gibt: Geschäfte wieder zu, Friseure, Bars, Kneipen, aber Restaurants auf, die schulen dicht, die Horte nicht, ÖPNV einstellen, Grenzen zu, Ausgehverbote...

Merkel: Ein Sammelsurium, das mir gar nicht gefällt.

Söder: besser als weiterhin nichts zu tun.

Scholz: Die Kanzlerin könnte auch nochmal vor der Tagesschau sprechen. Oder sich bei Anne will einladen.

Kretschmer: Mit Verlaub, hatten wir alles schon mal.

Ramelow: Da stimme ich dem Kollegen zu. Hat nichts gebracht, wo die Kollegen Ministerpräsidenten nicht die richtige Strategie gefunden haben.

Söder: Aber du oder was?

Merkel: Das ist nicht zielführend.  

Spahn: Vielleicht könnte die Bundeskanzlerin eine Corona-Station besuchen, so wie damals den Supermarkt oder in der Özil-Krise die Nationalmannschaft, Verzeihung, Mannschaft.

Merkel: Ich habe seit März nichts besucht und dabei bleibt es.

Laschet: Aber wir brauchen ein deutliches Signal, auch für die Bürger, die noch nicht so gut Deutsch sprechen.

Günther:  Uns nützt kein Strauß von Maßnahmen, den jeder der Kollegen auf seine Weise interpretiert. Und der Kolleginnen. Das verstört die Bürger nur. Und die Bürgerinnen.

Haseloff: Wir sind damit gut gefahren bisher, das föderale System hat sich bewährt.

Schwesig: Unbedingt, ja.

Merkel: Das reicht aber nun nicht mehr. Zwar steigt die Zahl der Intensivpatienten bisher nur moderat - derzeit sind noch 8.400 der mehr als 30.000 Intensivbetten frei, doch schon jetzt stellen sich die Krankenhäuser vielerorts darauf ein, planbare Operationen zu verschieben. 

Söder: Wir müssen ein Zeichen setzten, das jeder versteht. Einzelmaßnahmen nützen gar nichts.

Müller: Aber war wir hier haben, was wir hier haben, das, man merkt doch, das bringt nichts.

Haseloff: Wenn die Leute nicht mitmachen. Bei uns machen sie!

Laschet: Lieber Rainer Heseloff, so gut sieht das bei dir auch nicht mehr aus.

Haseloff: Das muss ich mir von jemandem nicht sagen lassen, der den griff verloren hat, also den Griff, die Lage aus dem Griff, vermutlich. Bei deinen Zahlen, lieber Armin, ich könnte nicht schlafen.

Laschet: Ich schaue zum Kollegen Söder und kann sehr gut. Schlafen meine ich.

Spahn: Können wir zurück zur Sache kommen?

Merkel: Ich bitte die Herren um Vorschläge, Jens, was denkst du?

Spahn: Nun, ich...

Söder: Das sagt der Richtige.

Merkel: Markus, bitte.

Söder: Meinetwegen.

Spahn: Danke. es geht darum, die Notwendigkeit zu verdeutlichen, dass wir in einer ernsten Lage sind, obwohl die Großhochzeiten vorüber sind, nicht wahr. 

Schwesig: Ich mache meine Schulen nicht wieder zu. Wir haben keine Großhochzeiten bei mir.

Kretschmann: Euch sind die jungen Frauen schon seit Jahren weggelaufen.

Merkel: Winfried.

Kretschmann: Ist ja gut.

Spahn: Ich bin jedenfalls für Masken, Masken sind gut, Masken schaden nicht und Masken erinnern die Menschen daran, dass es ernst ist.

Bouffier: Man kann anhand von Masken auch sehr gut sehen, wer die Einsicht hat und wem sie fehlt. Finde ich gut.

Weil: Das heißt, im Freien? Auch im Freien?

Günther: Da wird es manchem an Einsicht fehlen. Am liebsten würde ich Bedenken äußern.

Merkel: Aber?

Günther: Was sollen wir sonst machen? Alle machen Masken, ganz Europa. Wenn wir nicht Ausgangssperren und Schulen zu und die Gastwirtschaften einschränken... sehe ich keine Alternative.

Hans: Ich habe gelesen, so richtig ist die Wirksamkeit nicht belegbar, ich meine, die im Freien. Da gibt es wohl Zweifel, wissenschaftlich, mein ich. Habe ich gelesen.

Haeloff: Hast du eine andere Idee?

Hans: Jetzt nicht gleich.

Söder: Aber diesmal müssen mitmachen, damit es nicht wieder nur darum geht, wie zerstritten wir sind.

Kreschmann: Ich finde es heute sehr konstruktiv.

Merkel: Danke, Winfried. Ich wäre auch einverstanden. 

Spahn: Also machen wir das mit den Masken?

Merkel: Gut, wir machen das mit den Masken. 


Heute folgt die nächste Sitzung, Details dann später hier.

7 Kommentare:

  1. Florida RalfOktober 28, 2020

    unglaublich. geee-nau so hatte ich mir das auch vorgestellt. gut, es mal schwarz auf weiss zu haben.

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  2. https://www.achgut.com/artikel/merkel_und_ihren_apokalyptischen_reitern_geht_der_gaul_durch

    Rasputins Reinkarnation Meyer-Hermann:
    „Diese Gratwanderung wurde auch klar von meiner Physikerkollegin Angela Merkel formuliert. Die hat genau unsere Modelle verstanden und weiß genau, worum es geht.“

    Wer Merkel für eine 'Kollegin', gar eine 'Physikerkollegin' hält, erniedrigt sich auf eine Weise, die schon pathologisch ist.

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  3. Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.

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  4. wir warnen ausdrücklich vor fake news, in denen behauptet wird, es sei so gewesen. es war so ähnlich!

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  5. Heute geht es wohl den Gaststätten, Fitessstudios, Kinos, Bädern, Hotels usw. an der Kragen. Wenn nicht heute, dann in ein paar Tagen. Für alle die sich in diesen Bereichen etwas aufgebaut hatten, tut es mir leid. Die müssen es bei jeder Welle ohne Rücksicht auf Verluste maximal ausbaden.
    An die Kindergärten und Schulen trauen sie sich wegen dem Aufschrei der geplagten Eltern noch nicht heran. Das kommt dann kurz vor Weihnachten. Pünktlich zur Bescherung.

    Diese Maßnahmen werden kommen und der Winter hat noch nicht einmal richtig angefangen. Das wird noch lustig bis zum Ende der kalten Jahreszeit. Man traut sich gar nicht vorzustellen, was im Januar dann für Restriktionen gelten werden.
    Denn ich kann ihnen hier ein kleines Geheimnis verraten. Die Ansteckungszahlen werden, egal welche Maßnahmen vereinbart werden, parallel mit denen zur Grippe erst wieder im Frühjahr sinken.

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  6. Wozu diese Panik?

    Die besten Deutschmichel aller Zeiten bekommen doch nur serviert, was sie seit Jahren zu fast 90% in ihrer Berliner Idiotenzentrale bestellen.

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  7. was sie seit Jahren zu fast 90% in ...

    Je nun, wir gut 10% bekommen es aber eben auch serviert.
    Wenn sogar einzellige Organismen wie das böse Toxoplasma ihre wesentlich höher organisierten Zwischenwirte (Mäuse) dazu bringen können, gegen ihr eigenes Interesse zu tun, was können erst Parasiten in Menschengestalt bewirken: Bleiberecht für alle, Deutschland verrecke, Hetero ist pervers und gehört verboten ... Oder die von Kernzecken terrorisierten Spießerlein in der Liebigstrasse, schreiben einen Brandbrief an die Grüne Otze Herrmann: War früher selber Punk ... wir wählen doch fast alle links ... Da kann einen schon Trübsinn umfächeln.

    Halbgott in Weiß

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