Sonntag, 17. Oktober 2021

Lob des Linksseins: Die Unschuldigen mit den blutigen Händen

Der Gleichschritt als Gesellschaftsziel: Der Sozialismus lebt.

Dass Hitler ein Star der bösen Dunkelheit ist, nach wie vor, Stalin, Mao und Che Guevara aber eher als tragisch gescheiterte romatische Helden gelten, die leider ein paar kaum entschuldbare Fehler beim ersten Anlauf zum Aufbau des Sozialismus begangen haben, beschreibt die große Linie der Weiterentwicklung von Geschichte aus dem Geschehen über das Erinnern der Zeitzeugen bis hin zum festen Wissen der Nachgeborenen.

Die twitternde Mitte

Irgendwo unterwegs zwischen dem Zusammenbruch des selbsternannten sozialistischen Weltsystems und der umfassenden Linkswendung der twitternden Mitte verrutschen die Maßstäbe, gingen unteilbare Menschenrechte verloren und Opfer totalitärer Regime fanden sich durchkategorisiert: Es gab nun gute Leichen und weniger gute, nutzbare Tragödien und Schicksale, die besser unter ferner liefen im Archiv vermodern. Ein deutscher Ministerpräsident befand, dass die Würde des Menschen unantastbar ist, so lange dieser Mensch sich selbst würdevoll benehme, nicht morde und keine Steuern hinterziehe. Die Vorsitzende einer früheren Arbeiterpartei bestätigte diese traditionell sozialistische Sichtweise. Wer Sozialismus negativ verwende, habe nichts verstanden, twitterte die künftige Bundesbildungsministerin. 

Schöne Aussichten für eine Gesellschaft, die von jeher den Gedanken liebt, dass es noch etwas anderes geben müsse als die Wolfsgesetze des Kapitalismus, denen sie all ihren Wohlstand zu verdanken hat. Mehr Teilen, mehr Respekt, mehr Gerechtigkeit, das sind die drei großen Sehnsüchte der Deutschen, wobei alle drei eigentlich immer den meinen, der von ihnen träumt. 

Erweist mir Respekt

Teilt mit mir, erweist mir Respekt und lasst mich soviel haben wie mein Nachbar hat, das wäre nur gerecht, so geht das Lied, das jeder singt, aber immer nach seiner eigenen Melodie. Dass bisschen Millionenmord, an dem die sozialistischen Pioniere sich ihre Hände blutig gemacht haben, gilt in urbanen Kreisen des aufgeklärten Bionade-Adels als lässliche Sünde. Die Täter wollten doch das Beste. Und im Versuch, mit Schrauben zu nageln, könne auch schon mal zu hart zugeschlagen werden.

Wer sich so äußert, darf im 31. Jahr nach dem Ende des sozialistischen Großexperiments auf deutschem Boden zuversichtlich mit anerkennendem Kopfnicken rechnen. 50, 60 oder 70 Millionen Ermordete in den Reichen der roten Zaren gelten ehemals bürgerlichen Blättern wie der "Frankfurter Rundschau" nach Jahren eines Marsches in die extrem linke Nische als vernachlässigungswürdige "brutale Gegenbeispiele" für die Tatsache, dass "linke Bewegungen in der Breite und über Epochen hinweg betrachtet im Kern solidarisch und inklusiv ausgerichtet" gewesen seien.

Lob des Linksseins

Millionen Tote, gebrochene Schicksale und zerstörte Familien, sie gelten aktuell nur noch als lässliche Ausrutscher, denn "in der Tendenz" verfechte die Linke stets "Menschenwürde, Freiheit und Gleichheit, also Werte, die auch in den modernen Verfassungen verankert sind", wie die Frankfurter Rundschau den Stand der Dinge zusammenfasst. Dagegen sei "für rechte Bewegungen die Ungleichheit zwischen Menschen konstitutiv, sie sehen Ungleichheit als naturgegeben an und rechtfertigen so Ausgrenzung und Abwertung."

Widerspruch hat niemand zu befürchten, der diesen Traum tanzt. So, wie die Marktwirtschaft nicht als Ausformung der Verhaltensweisen der Menschen gilt, sondern als Ergebnis der Einflüsterungen ihrer finsteren Profiteure, zweifelt 30 Jahre nach dem Ende der linken Diktaturen niemand mehr daran, dass die Realisierung der großen Pläne vom neuen Menschen nur deshalb nicht gelungen ist, weil dieselben dunklen Übermächte die Menschen daran gehindert haben, zu verstehen, wie sich ihre Sehnsucht nach Kollektivität, Gleichheit und kluger Führung durch eine selbsternannte Avantgarde ganz leicht erfüllen ließe.

Der nächste Versuch wird besser laufen, immer wieder, diesmal nicht nur gut gemeint, sondern auch hervorragend gemacht. Geschichte, wie sie wirklich war, störte lange genug die Argumentation. Im Vorwärtsschreiten  haben die Prediger des neuen Anlaufs zum großen Sprung das Problem hinter sich gelassen. Nur die Realität kann die Realisierung stoppen. Sie wird es tun. Doch um welchen Preis?

18 Kommentare:

  1. Es gibt keine Ergebnisse für "die thügida leute und Co gehören genausowenig dazu" ramelow

    Überprüfen Sie die Rechtschreibung, oder verwenden Sie andere Keywords.
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    Wat nu?

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  2. dabei wäre es ganz einfach : nsu Akten jetzt sofort ( und nicht erst in 174 Jahren ) ins Netz stellen .

    ok : drei Dumpfbacken fahren 11 Jahre durchs Land und bringen Leute um, BKA , LKA`s , Lollizei und Interpol komplett ahnungslos.

    sind also richtige kleine Mabuses- kriminelle Genies im Wohnwagen .

    klar doch .

    "ich wurde antiistisch beleidigt "

    oh wei Überwachungskamera.

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  3. Und im Versuch, mit Schrauben zu nageln, könne auch schon mal zu hart zugeschlagen werden.
    Wir hatten in der Lehre so einen Spruch: Der Meister kanns nicht glauben, man kann
    auch mit dem Hammer schrauben.

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  4. War nicht neulich was mit einem von der Bundeswehr wegen körperlicher Nichteignung abgelehnten Frollein und einem Gewehr?

    https://cdn.magazin.spiegel.de/EpubDelivery/image/title/SP/2021/42/640

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  5. Seit kurzem gibt es eine neue Version von Rickrolling.

    Quelle: https://twitter.com/Ruebenhorst/status/1449676874456702979

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  6. Zwei gravierende Rechtschreibfehler und mehrere stilistische Mängel in Acht kurzen Zeilen. Aber das passt zum neuen, sozialistischen Dummmensch(enden).
    Unser Land wird von ideologisch verblendeten Vollidioten in Grund und Boden regiert. Es ist nicht mehr zu fassen.

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  7. Bodo Ramelow ist bekennender Rechtschreibschwächling. Das ist nicht schlimm.

    "Bei den Diktaten kam ich immer mit Sechsen nach Hause, was dann aber zur nächsten Tracht Prügel durch meine Mutter führte. Es ist ein Trauma."

    Daß er sein Trauma heute an anderen auslebt, das ist schlimm.
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    https://www.n-tv.de/der_tag/Ramelow-spricht-ueber-seine-Legasthenie-article22549134.html

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  8. das tanzende Greter erinnert mich an eine böse us Puppe aus einem 80er trashfilm

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  9. Kenn mich nicht aus mit Twitterscheiß, aber den Stephan Pinkwart gibt es wohl nicht mehr. Hat vielleicht einmal zuviel die Aufmerksamkeit der Netzstasi auf sich gezogen.

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  10. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  11. Interessant finde ich ja, dass selbst die schon x-fach erzielte Katastrophe viele nicht zur Einsicht bringt - und es schon vorher Gescheite gab, die das Elenden schon ziemlich genau prognostiziert haben

    Die DDR-Variante des Sozialismus wurde beschrieben von Eugen Richter in "Sozialdemokratische Zukunftsbilder"
    Die bolschewistische Ausprägung hat Emil Gregorovius in "Der Himmel auf Erden" beschrieben.

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  12. Die DDR-Variante des Sozialismus wurde beschrieben von Eugen Richter in "Sozialdemokratische Zukunftsbilder"
    Die bolschewistische Ausprägung hat Emil Gregorovius in "Der Himmel auf Erden" beschrieben. --------

    Näheres bei Claus Ritter "Start nach Utopolis" - aus den Siebzigern. Nun war ich damals zu meiner Schande ein 85%er - aber zu meiner Ehrenrettung ging es von Mitte der 60er bis Ende der 70er durchaus aufwärts, und der Westen hat sich auch nicht mit Ruhm bedeckt: Das Wellfleischohr Genscher hat die Vietnamesen als Aggressoren geschmäht, als sie völlig zu recht die Roten Khmer aufgemischt haben, nur mal EIN Beispiel.

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  13. Genscher hat die Vietnamesen als Aggressoren geschmäht, als sie völlig zu recht die Roten Khmer aufgemischt haben

    Genscher?
    Der ganze Westen hat´s getan. Wir lebten im kalten Krieg. Meines Feindes Feind ist mein Freund.
    Und so kam es, das der Westen aus Abneigung gegen die Sozialisten die ultrasozialistische Pol-Pot-Mörderbande unterstützt hat.

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  14. Ramelow befindet darüber, wessen durch Art. 1 Grundgesetz geschützte Würde antastbar sein darf? Herr Haldenwang, übernehmen Sie!

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  15. >> Herr Haldenwang, übernehmen Sie! <<

    Nicht in den falschen Hals bekommen, aber: Mißglückte Ironie - oder braves Spießerlein?

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  16. dass die Realisierung der großen Pläne vom neuen Menschen nur deshalb nicht gelungen ist, weil dieselben dunklen Übermächte die Menschen daran gehindert haben ...

    Aber ganz genau so. In der jungen Sowietunion* waren es die bösen Interventionstruppen, in Kuba der Boykott durch die bösen Amis, in der DDR die Sabotahsch des Klassenfeindes.
    * Der späteren haben Kanada bzw. die JSA Weizen geliefert, und zwar zu Vorzugspreisen, also nicht aus Gewinnsucht - warum eigentlich ... Man könnte auf dumme Gedankens kommen ...

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  17. Warum der Sozialismus immer wieder auf die Tagesordnung kommt und nicht in den Geschichtsbüchern verschwindet?

    Ich würde tippen, dass dies an der Stellung der Nomenklatura dort liegt. Ihre Stellung wird gegenüber der in einem demokratischen und freien System gewaltig aufgewertet. Endlich ist dieses mühsame schließen von Kompromissen und die Gefahr der Abwahl weg. Alles hört auf mein Kommando und muss Männchen machen, wenn mein starker Arm es will. Gleichzeit lebt man als Führungselite, im Gegensatz zum Pöbel, doch in einem gewissen Wohlstand und kann viele Privilegien genießen. Für ehrgeizige, missionarisch und autoritär veranlagte Personen, die im Kapitalismus aber nichts auf die Kette bekommen, ist das doch ein feuchter Wunschtraum.

    Weshalb aber das gemeine Volk, das jedes mal mit sich machen lässt ist mir schleierhaft.
    Dieses muss die Kacke ja immer und immer wieder ausbaden. Da sollte doch nach dem x-ten Versuch auch ein gewisser Lernprozess einsetzen. Wehret den Anfängen funktioniert in diese Richtung aber nie besonders gut.

    Wahrscheinlich liegt es am "teile und herrsche Prinzip" das die Führungselite immer besser drauf hat als der Rest, sonst wäre sie ja nicht am Ruder. Durch die Spaltung der Bevölkerung in Gruppen, die eher aufeinander losgehen als gegen die Herrschenden zu revoltieren, entsteht nie die nötige Masse, die nötig wäre, um gegen den Sozialismus zu bestehen.

    So dreht sich dieses Rat von Sozialismus, Zusammenbruch und Wiederaufbau unaufhaltsam und immerdar, wahrscheinlich bis zum letzten Tag unserer Rasse auf Erden. Seien wir froh, dass wir unser Leben zum großen Teil im Abschnitt des Wiederaufbaus verbringen dürfen. Für unsere Kinder sieht es bereits düster aus, für die Enkel schon Rabenschwarz. Die aktuelle Ausprägung des Sozialismus ist global angelegt und betrifft den ganzen Westen gleichermaßen. Die Wirtschaftselite, die bisher immer zu den Gegnern des Sozialismus gehörte ist dieses mal leider auch mit an Bord. Das kann einem schon Angst machen. Wo soll wirksamer Widerstand denn noch herkommen? Wohin könnte man schlimmstenfalls ausweichen? Die Refugien, wohin man bisher fliehen könnte, werden zum einen weniger und driften zum anderen selbst Stück für Stück immer weiter nach links.

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