Mittwoch, 15. März 2023

Schnell noch die Welt retten: Lebst Du noch oder dämmst Du schon

Gerade alte Fachwerkhäuser gelten als energetisch bedenklich. Dämmplatten müssen hier großflächig über die Wände genagelt werden.

Noch weiß niemand außerhalb der heiligen Hallen und Wandelgänge des Europäischen Parlaments und abseits der weitläufigen Flure der EU-Kommission, wann es genau so weit sein wird. Das letzte Mal fiel der große Festtag für die Demokratie der 440 Millionen EUropäer auf einen Tag im Mai, manchmal aber hat die Wertegemeinschaft auch schon im Juni gewählt. Immer ging es nach ein wenig eingeschränkten demokratischen Regeln zu, Setzen und Losen, Gewichten und für Spitzenkandidaten stimmen, die am Ende zwar siegten, aber nur einen Trostpreis gewinnen durften. Nächstes Jahr ist es wieder soweit, irgendwann im "Frühjahr" wie der Bundeswahlleiter wolkig beschreibt. Und Fakt ist: Bis dahin wollen die derzeitigen Parlamentarier und die von den Staatschefs der Mitgliedsstaaten besetzte Kommission schnell noch die Welt retten.

Alle Zumutungen vergessen

Am liebsten natürlich so schnell, dass am Wahltag alle Zumutungen vergessen sind und selbst sich mit Hilfe eines mächtigen Mediengetöses feierliche Europastimmg ausbreitet. Deshalb muss nun eilig eingetütet werden, was niemals wieder zurückgenommen werden soll: Das Verbrennerverbot, die Energiesparziele bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag, der immer noch traurig in Socken umhergeisterne Green Deal, die Gesundheitsunion, die noch nicht mehr als einen stolzen Namen hat. Von der gemeinsamen EU-Armee, der Einkaufsgemeinschaft für Energie und der seit jahren für die nächsten 14 Tage erwarteten gemeinsamen Flüchtlingslösung nicht zu reden.

Beschlüsse kann sie, die EU, warum also nicht noch einen. Wer weiß, wie die Mehrheiten im nächsten Parlament aussehen werden, also lieber noch beschließen, wass jetzt möglich ist, auf Vorrat für später. Wenn es auch niemandem nützt, so kann es doch nicht schaden. Das EU-Parlament, das in Gebäuden sitzt, die energetisch bereits seit Jahren saniert sein sollten, hat nun mit sich selbst die Geduld verloren: In einem Kraftakt, der so flott über die Bühne ging, dass die Beratungen kaum verkpündet waren, als  das Ergebnis schon bekanntgegeben wurde,  beschlossen die Abgeordneten einen Energieeffizienzfahrplan für die kommenden 27 Jahre. 

Verfünffachung für immer

Danach müssen sämtliche 220 Millionen Gebäude in der Gemeinsc haft bereits bis 2033 sollen eine sogenannte "mittlere Effizienzklasse" erreichen. Ein Zwischenschritt nur, denn bis 2050 soll die "Renovierungswelle" (EU-Kommission) pausenlos weiter anhalten: Werden derzeit pro Jahr nur 0,2 Prozent des Gebäudebestands in der EU einer umfassenden Renovierung unterzogen, "der die Energieeffizienz um mindestens 60 Prozent verbessert", sehen die neuen Vorgaben ein Verfünffachung über das nächste Vierteljahrhundert vor.

Es ist vielleicht der ehrgeizigste, auf jeden Fall aber absurdeste Brüsseler Plan seit der legendären Ausrufung der "Lissabon-Strategie", die später still und heimlich scheiterte und ohne großes Zeremoniell beerdigt wurde. Der "entscheidende Schritt hin zu weniger CO2", das nach Lesart der Abgeordneten nicht etwa von Menschen, die in Häusern leben, sondern von "Immobilien verursacht" wird, gilt so dermaßen als "unabdingbar" (Tagesschau), dass nicht mehr zählen soll, wer sich welche Sanierung leisten kann. 

Die Ärmsten sind zuerst dran

Die Ärmsten der Armen, die in Buden wohnen, an denen noch kein Stück expandiertes Polystyrol (EPS) oder Steinwolle klebt, sind zuerst dran: Fachwerk, DDR-Bungalow, bundesdeutsches Reihenhaus, sie alle werden in neue "einheitliche sogenannte Effizienzklassen in ganz Europa" eingeteilt werden. Und wo die meisten Kältebrücken einen Überverbrauch an Klima verraten, rücken die Bautrupps zuerst an. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, die Sektsteuer unter den Staatsbanken weltweit, rechnet konservativ mit Investitionen in Höhe von 254 Milliarden Euro für Deutschland - in der Summe steckt jede Menge Magie, denn sie fußt auf einem Kostenbedarf von um die 20.000 Euro pro Haus.

Doch nur Gemach. Die Bundesregierung wird 15 Milliarden dazugeben, satte sechs Prozent. Davon lässt sich dann schon ein neues Fenster komplett bezahlen. Die restlichen 80.000 bis 100.000 Euro für ein Einfamilienhaus würden schon irgendwie teuer werden, wie die grüne Europaparlamentarierin Jutta Paulus einräumt. Bei zehn Millionen Immobilien, die allein hierzulande saniert werden müssen, um die unterste Effizienzklasse zu erreichen, summiert sich der Gesamtaufwand auf irgendetwas zwischen 700 Milliarden und einer Billion. Aber, erinnert Paulus: "Darf ich daran erinnern, dass allein für die deutsche Gaspreisbremse im letzten Jahr 200 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt wurden?"

Es rechnet sich auf ein Menschenleben

Das Geld ist da, irgendwo, es wird niemandem weggenommen, denn die Ausgaben für mehr Energie-Effizienz bei Gebäuden sind "gut investiert" (Tagesschau), weil sie zumindest langfristig "Hauseigentümer und Mieterinnen bei weiter steigenden Energiekosten entlasten und so zum Umbau der Gesellschaft hin zur Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen  und zur Klimaneutralität beitragen". Wer jetzt ein Haus noch hat, bekommt ja schon allein von der EU bereits 150 Milliarden Euro finanzielle Förderung, also europaweit gesehen fast 700 Euro pro Haus. Dazu das KfW-Geld und die Bundesförderung für Wärmedämmung, Fußbodenheizung, Solaranlage und Gasnotheizer, schon bleibt dem einzelnen Häuslebauer nur noch ein Rest von vielleicht 50.000 oder 70.000 Euro zu schultern, die sich bei Einsparungen von 1.000 Euro im Jahr schon auf ein Menschenleben ausgerollt komplett rechnen.

5 Kommentare:

  1. Der lachende MannMärz 15, 2023

    Mit dem Klima-Hoax haben diese Schweine tatsächlich das finanzielle Perpetuum mobile erfunden.

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  2. Mit dem Klima-Hoax --- Dit kannste laut saren. Obwohl züchologisch am wenigsten nachvollziehbar: Die lütten, freundlichen Schinesers (Ehm Welk) haben über eintausend Kohlekraftwerke, und genehmigen jede Woche zwei neue.

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  3. Weibliche Formen: Best of Frau --- bei Danisch - so etwa stellen sich (((gewisse Herrschaften))) - nicht nur der bereits im Sheol bratende "Graf" Multimix-Kalergi - ofenkundig ihre zukünftige Sklavenrasse vor. Brechkotzwürg.

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  4. Röpis Lecker:
    karl.dalheimer sagt:
    15. März 2023 um 11:36 Uhr

    Jener „bescheidene norwegische Geschäftsmann“ sollte besser den Russen als dem Looser Stoltenberg danken. Wäre Stoltenberg nur ein Looser, so hätten die meisten kein Problem damit, aber er ist ein rücksichtsloser ...

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    Hallo viewers. Welcome to another lection of English for you.
    Mit Diana Looser, oder so.

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  5. PIPI:
    >>> Mit den aktuellen Energiepreisen droht eine "Deindustrialisierung", warnt Raimo Benger, Hauptgeschäftsführer von Vero, dem Verband der Bau- und Rohstoffindustrie, im JF-Interview mit Marco Pino. Und nennt Beispiele: <<<

    Goldig, einfach nur goldig, die kleinen Blitzmerker. --- Da hilft nur: CDU wählen.

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