Keiner kann Kate das Wasser reichen, schon gar nicht ein umstrittenes Thema wie die RKI-Protokolle. |
Was sind die Hintergründe der jahrelangen Aussetzung von Grundrechten für Millionen gegen die Leiden einer Angehörigen des britischen Königshauses? Welche Rolle spielen gesellschaftliche Verheerungen im größten Mitgliedsstaates der EU noch, wenn gleich nebenan, jenseits des Kanals, ein Schicksal gemolken werden kann, das beinahe so vielversprechend wirkt wie das der später tödlich verunglückten Lady Diana, die seinerzeit aus lauter Liebe von den Medien "in den Tod getrieben" (Stern) worden war?
Einzelschicksale statt nationale Aufreger
Für alles zugleich reicht der Platz nie. Wie in der "Tagesschau", die die gesamte Welt jeden Abend in genau 15 Minuten passen lässt, muss aufgrund der Vorgaben des ersten Gesetzes der Mediendynamik überall klug gewirtschaftet werden mit Aufmerksamkeit, Klickmanagement und der Einordnung von Ereignissen nach ihrer tatsächlichen Bedeutung für das Leben der Menschen. Schicksalsfragen der Nation müssen aus Gründen der Unübersichtlichkeit zurückstehen hinter einfachen und damit auch für den einfachen Mann auf der Straße greifbare Einzelschicksale. Die geben zudem meist vom ersten Moment an die Gewähr, dass sie sich nicht missbrauchen lassen, um die Gesellschaft zu spalten und Zweifel zu nähren.
Dass die schwer erkrankte Kate Middleton damit von weitaus größerer Bedeutung für 84 Millionen Deutsche ist als das leidige Geraune über Dokumente aus der Corona-Zeit, geschwärzte Gesprächsprotokolle und Skandale, die "keine sind" (Tagesschau), liegt auf der Hand. Das Thema "Kate" samt Krebs und Krankheit läuft bei den großen Nachrichtenagenturen unter "Unterhaltung", wird also auf derselben Fabrik geliefert wie früher Teppichluder, Küblböck, Michael Jackson und die schnackselnde Fürstin Gloria.
Sichtungen und Märchen
Alles ist möglich. Jeder darf sich ausdenken, was immer er will. Hat ein Zeuge hat eine "wohl gesunde Kate zusammen mit Prinz William gesehen" (Südkurier)? Was ist dran an der Sichtung? Enden damit die Gerüchte um ihren Gesundheitszustand, die zuletzt von Camilla gestreut worden waren, einer Frau aus dem Umfeld des britischen Königshauses, in das die deutschen Leitmedien ebenso verliebt sind wie die revolutionärsten Sozialisten in den Regierungsparteien. Hauptsache, keine Realität, Hauptsache, Bürgerin und Bürger fühlen sich gut unterhalten von den schlechten Nachrichten aus London.
Für knappe zehn Milliarden im Jahr lässt sich kaum ein besseres Bildungsprogramm kaufen. 32 Mal hat das ZDF allein in seiner "Heute"-Sendung in den letzten 14 Tagen über den Fortgang der Ereignisse bei den Royals berichtet, die "Tagesschau" liegt mit 30 liebevoll gemachten Updates nur knapp dahinter. Bei aller Liebe: Dass die Kapazitäten angesichts dieser zweimal am Tag vorgenommenen Aktualisierung der Berichte zur Lage im Königspalast knapp werden, so dass beim Thema RKI-Protokolle einige Abstriche an der Erkenntnistiefe und Frequenz der Berichterstattung gemacht werden müssen, leuchtet ein.
ARD und ZDF setzen Prioritäten
Nicht nur das ZDF und die ARD-Tagesschau müssen hier Prioritäten setzen. Auch ehemalige Nachrichtenmagazine wie der "Spiegel" arbeiten hier nach Angebot und Nachfrage: 58 aufklärende, informierende und immer auch hübsch unterhaltende Beiträge zu Kate, darunter Kostbarkeiten wie "Frau im Hexenkessel", "Verschwörungsmythen um Kate sind kein Spaß" und "Aus Dianas Tod nichts gelernt", stehen gegen immerhin sieben Erwähnungen der RKI-Protokolle, über deren gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung damit alles gesagt ist.
Sie haben keine, zumindest nicht verglichen mit Kate, der Königin der Schlagzeilen, die Tauruslieferungen, rechter Gefahr, den in aller Stille beendeten Massenkundgebungen gegen die drohende Remigration von Millionen und selbst dem immer gern genommenen Thema "Ampelstreit" den Rang abgelaufen hat. Statt Hetzern und Zweiflern zu erlauben, "mit der Pandemie noch heute Stimmung gegen unsere parlamentarische Demokratie" zu machen, wie Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt vor dem medialen Herumreiten auf den Protokollen aus dem Robert Koch-gewarnt hat, hilft Kate, eine drohende "Debatte über die staatliche Coronapolitik" gar nicht erst "neu zu entfachen" (Spiegel).
Wozu auch? "Die Politik sollte die Pandemie selbst aufarbeiten, statt das Verschwörungstheoretikern zu überlassen", schließlich wissen die Verantwortlichen selbst am besten, welche Fehler vielleicht doch gemacht wurden und wo man einander am meisten verzeihen muss.
Der Krebs von Kate kann ja auch eine nette Nebenwirkung der hochprimagetesteten überaus wirkungsvollen Coronaimpfung sein. Womit sich der Kreis dann schliest.
AntwortenLöschenEs kann aber auch schnöder Gebärmutter- oder Eierstockkrebs sein. Kommt oft vor.
AntwortenLöschenCher (chère?) "Anmerkung",
AntwortenLöschen1. Es kann aber auch schnöder Gebärmutter- oder Eierstockkrebs sein
Das schnöde Vorkommen kann aber (Stichwort: "Neuerdings oft Turbokrebserkrankungen, vermutlich aufgrund des Klimawandels ...") durchaus Spritzeninduziert sein.
2. Kommt oft vor.
Na ja ... ... Es kommt, Gott sei Dank, doch öfter vor, daß jefraud (ist das korrekt getschendert?)keines von beiden hat.
Ich hatte in der Familie einen solchen Fall von Gebärmutterkrebs.
AntwortenLöschenUnd wenn ich in den Genuß von Reha kam, war ich immer in Kliniken, in denen die onkologischen Krankheitsbilder mehr als genug vertreten waren. Da gab es genügend Gesprächsbedarf bei den Frauen, wo man gottlob nur zuhören mußte, den Müllschlucker spielen. Sie wollten nur reden und wollten in den meisten Fällen, daß einfach nur jemand zuhört, ohne seinen Senf dazuzugeben.
https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/allgemeine-informationen/krebshaeufigkeit-die-aktuellen-daten.html
Unbesehen, daß der Pieks, also die Ingredienz, die einem da in den Körper befördert wurde, Krebs provoziert. Die Studienergebnisse sind inzwischen eindeutig. Nur läßt sich aus dem Einzelfall leider nicht schließen, daß es die Spitze war.