Das Attentat klappt denn auch nicht, dafür aber machten die geheimen Akten darüber jahrzehntelang Schlagzeilen. Seit kurzem sind sie nun im Electronic Reading Room der CIA-Internetfiliale ausgestellt - neben zahllosen anderen, die ähnlich spektakulär sind, weil sie vor allem eines zeigen: Daten, die zu Akten werden, beginnen ein Eigenleben zu führen, weil ein Vorgang, der einmal angelegt ist, unter nahezu keinen Umständen mehr beendet werden kann. So führte die CIA über mehrere Jahrzehnte Untersuchungen zum so genannten "Ufo"-Phänomen durch, obwohl bereits kurz nach Beginn der Ermittlungen allen Bearbeitern klar war, dass die Ursache für das angebliche Auftauchen unbekannter Flugobjekte sich ohne außerirdischen Einfluß erklären ließ. Doch die Tatsache, dass die CIA ermittelte, führte dazu, dass die Ermittlungen selbst zum Beweis für die Realität des Ermittlungsgegenstandes wurden: Die berühmten Akten zur "Area 51", im Electronic Reading Room ebenfalls einzusehen, entstanden allein durch Mißverständnisse und falsch verstandene Memos und sie wurden fortgeführt von Männern, deren Aufgabe es nunmal war, bis zum Beweis des Gegenteils alles zu sammeln, was auf Ufos hindeutete.Ihre eigene Hartnäckigkeit verfolgte die CIA dann aber auch hartnäckig: Auch im Falle des gescheiterten Castro-Attentats musste der Geheimdienst noch Jahrzehnte nach dem Mordversuch dicke Akten mit grenzenloser Gülle füllen und immer mehr und mehr Mitarbeiter beteiligen, um die Zahnpasta wieder in die Tube zu drücken. Der Gangsterboss, inzwischen inhaftiert, drohte alles zu verraten, deshalb mussten Journalisten überwacht, andere Behörden unter der Hand zumindest teilweise informiert und Abwiegelungstrategien ausgebrütet werden. Ein Fluch, so viel Macht.
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