Mittwoch, 25. Juni 2008

Arme Millionäre abgehört

Die Zahl der Armen in Deutschland ist nach dem auf überalterten Zahlen aus dem Jahr 2005 beruhenden Armutsbericht der Bundesregierung erneut gestiegen. Wie schon vor drei Wochen, als erste Angaben aus dem alarmierenden Papier bekannt gemacht worden waren und als Trailer zum Vorgruseln einluden, belegt auch der jetzt veröffentlichte Bericht selbst, dass hierzulande jeder achte Deutsche arm ist und jeder vierte Deutsche von Armut bedroht wird.

Da hat sich also nichts zum Besseren gewendet in den letzten 20 Tagen.

Es ist sogar alles noch schlimmer. Jeder zweite Deutsche würde darüberhinaus zusätzlich von Armut bedroht sein, wenn sein gesamtes Geld wie der Fußballer Pete Best für "Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben und den Rest sinnlos verprasst" hätte. Gleichzeitig stieg, wie um "die immer weiter aufklaffende Kluft" (Ex-SPD-Chef Kurt Mecki Beck) zwischen Arm und Reich zu belegen, die Zahl der in Deutschland lebenden Millionäre auf 826.000.

Das kann bei den Milchpreisen nicht mit rechten Dingen zugehen, weshalb die Polizei jetzt endlich auch mal genauer hinschaut. Allein in Berlin wurden im Vorjahr fast eine Million Telefongespräche abgehört - 1100 Berliner hatten mehr als einen Teilnehmer in der Leitung. Das ist eine Steigerung um rund 50 Prozent in einem Jahr. Halten die Justizbehörden das Tempo, werden in zwölf Jahren alle Telefongespräche von Beamten mitgehört. Darauf deutet ja schon der Wortstammvon "Behörden" hin.

Betroffen wären dann allerdings auch die zunehmend veramten Schichten der Bevölkerung, deren Einkommenszuwächse nach einer aktuellen Untersuchung des IVW im vergangenen Jahr bei 2,9 Prozent lagen, während die Inflationsrate drei Prozent erreichte. Das verfügbare mittlere Durchschnittseinkommen sank damit um 17 Euro im Jahr, wodurch weitere Heerscharen von mittleren Angestellten gewzungen wurden, am Hungertuch zu nagen, statt bei Subway zu essen.

1 Kommentar:

  1. im "freitag", dem zentralorgan der verarmten linksintellektuellen, las ich einen wunderbaren leserbrief. der schreiber wunderte sich, dass er laut statistik vor drei jahren noch arm war - und es jetzt nicht mehr sei. das könne nicht mit rechten dingen zugehen. das mit derselben logik die heerscharen der armen erst herbeigezaubert werden, kam ihm nicht in den sinn.

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