Freitag, 26. April 2013

Wiedergeboren als Schwarzschopf


Gerhard Schröder hat es nie getan, Jürgen Klopp hat es nie bestritten, Otto Rehhagel ließ sich nicht darauf festlegen und Sigmar Gabriel ist noch nie darauf angesprochen worden, obwohl er es sich doch so sehr wünschen würde. Beim letzten Parteitag verblüffte der SPD-Chef seine Fans als Womanizer im Stil des Modemacher Rudolf Moshammer (oben rechts): Das ehemals george-clooney-like durchgegraute Haar (oben links) auf dem Kopf des Arbeiterführers hatte sich durch das junge Glück einer frischen Liebe, einen ausgiebigen dreiwöchigen Rückzug aus der Politik in Elternzeit und ausgewogene Supersize-me-Ernährung in einen beinahe durchweg glattschwarzen Haarhelm zurückverwandelt.

Yes we tan! Abseits von Mindestlohn und Klimaalarm, Frauenquote und Finanzmarktordnung arbeitet Sigmar Gabriel nicht nur an der weiteren Vertonnenförmigung seines Körpers, der eines Tages die Kleiderschrankigkeit des großen Staatsmannes Helmut Kohl erreichen soll, sondern auch an der Vervollkommung seiner mentalen Schröderähnlichkeit. Mit purer Willenskraft zwingt der Goslarer nicht nur seine Partei zum wahlsieg, sondern auch sein Haar zur Rückkehr zu seiner ursprünglichen Farbe. Die Bürgerinnen und Bürger, die Wählerinnen, Wähler und Leitmedienarbeiten erkennen die aus der Mitte des Herzens kommende Anstrengung an. War das Haar des Gerhard Schröder noch eine kleine Staatsaffäre und füllte Jürgen Klopps Verpflanzung eine ganze Woche den Sportteil, so sagt bis heute niemand Sigmar Gabriel irgendwo nach, er habe gefärbt, getönt oder bei der Rückverdunklung nachgeholfen.

Zur PPQ-Reihe Wiedergeboren als...

1 Kommentar:

  1. Da hat wohl wer einen neuen Imageberater? Hilft wohl sonst nichts mehr...

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