Dienstag, 28. Mai 2013

Von Tassen im Schrank


Ein kleiner Schritt für die Werbewirtschaft, ein großer Fortschritt für psychisch Kranke, die inzwischen beinahe täglich Schlagzeilen machen. Doch nur weil hier und da ein Messer gezückt wird, ein Auto auf die Gegenfahrbahn gerät oder ein Haus explodiert, sind Verallgemeinerungen, wie sie der "Spiegel" pflegt, nicht angebracht. Hier heißt es nachjustieren und aufklären, damit Betroffene nicht weiterhin diskriminiert und als "wahnsinnig" verhöhnt werden.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband macht sich jetzt mit einer aufrüttelnden Werbekampagne daran, das landläufige Urteil über psychisch Kranke zu revidieren. "Nicht alle Tassen im Schrank - Na und?" argumentiert eine Werbekampagne zum "Europäischen Protesttag zur Gleichstellung der Menschen mit Behinderung" feinfühlig für mehr Verständnis für "die Lebens- und Bedarfslagen des Personenkreises Menschen mit seelischen Behinderungen / psychischer Erkrankung" (Paritätischer Wohlfahrtsverband). Ein mutiger Schritt zu "Aufklärung und Bewusstseinsbildung im Sinne des Art. 8 der UN-Behindertenrechtskonvention". Eine psychische Beeinträchtigung, wie sie dank moderner Diagnostik inzwischen jeder Dritte sein eigen nennen kann, ist nicht schlimm, nicht traurig und tragisch schon gar nicht. Nein, man kann damit leben!

Erklärtes Ziel der Initiatoren ist eine inklusivere Gesellschaft, in der Stigmatisierungen, Tabuisierungen, Diskriminierung und Ausgrenzung stigmatisiert, tabuisiert und endgültig ausgegrenzt sind. Für kommendes Jahr ist eine Kampagne für akzeptierenen Umgang mit offenem Hautausschlag in Vorbereitung. Motto dann "Wen juckt das?"

3 Kommentare:

  1. Meine TBC ist auch für Minderheiten offen...

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  2. Vor allem ist sie nur dank der liberalen Haltung der Atemwege möglich geworden.

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  3. Im Gegentum (Heinz Erhardt) - Vier von fünfen haben einen gelinden Trilli (Gustave le Bon), z.B., daß die Obrigkeit sowohl intelligent als auch moralisch integer wäre, usw.

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