Dienstag, 6. Mai 2014

EU-Wahl: Das Schulz-Paradoxon

Er hat zehn Millionen Euro zur Verfügung, es gibt eine auf ihn zugeschnittene Werbekampagne mit 9.000 Großflächenplakaten, Werbestreitgespräche im Staatsfernsehen und Kundgebungen in großen Städten und ein um 80 Mitarbeiter aufgestocktes Wahlkampfteam unter Führung des eben in Thüringen grandios gescheiterten früheren Beinahe-SPD-Energieexperten Matthias Machnig kümmert sich um fortlaufende Erwähnung von Martin Schulz in allen angeschlossenen Zeitungen und Zeitschriften.

Doch die Ergebnisse des Wahlkampfes des SPD-Spitzenkadidaten zur Europawahl sind nicht nur bescheiden, sie sind für Wissenschaftler sogar völlig unerklärlich.Grund ist ein weltweit bisher noch nie beobachtetes Phänomen, das beide Kandidaten gleichermaßen zu treffen scheint: Je mehr Geld die beiden Volkstribune für ihr Eigenmarketing ausgeben, desto schneller scheinen die Bürger zu vergessen, wer Schulz und Juncker sind. Experten sprechen bereits vom "Schulz-Paradoxon".

Das äußert sich nach Angaben der Zeitung "Die Welt" auf eine eigentümliche Weise: Danach ist es dem gelernten Buchhändler Martin Schulz und seinem CDU-Konkurrenten Jean-Claude Juncker in vier Wochen heißen Wahlkampfes nicht nur nicht gelungen, das Interesse der Bürger am anstehenden Zettelfalten mit Hilfe von mehr als 20 Millionen Euro Wahlkampfaufgaben zu wecken. Nein, Schulz und Juncker schafften es stattdessen, das vorhandene Wissen um ihre Person und die bevorstehende Symbolhandlung durch ihre mediale Präsenz, durch Werbeplakate und Marktplatzreden immer weiter zurückzudrängen.

Die Wahlforschung steht vor einem Rätsel. Noch im Februar hatten einer Umfrage von Infratest Dimap zufolge 20 Prozent der Bürger angegeben, mindestens einen der beiden Spitzenkandidaten nicht zu kennen. Seitdem haben die beiden Anwärter auf den Chefposten in Europa Millionen und Abermillionen Euro in Werbung gesteckt  - und währenddessen hat sich die Bekanntheit von Schulz und Juncker sogar noch verringert: Inzwischen geben bereits 27 Prozent aller Befragten an, entweder Schulz oder Juncker nicht zu kennen. Noch erstaunlicher: Sogar Menschen, die beide Kandidaten vor zwei Monaten noch kannten, sagen jetzt, sie hätten mindestens von einem der beiden noch nie gehört.

Hält der Trend an, könnten zum Wahltag Ende Mai schon mehr als ein Drittel der Wählerinnen und Wähler vergessen haben, wer Schulz und Juncker waren.

9 Kommentare:

  1. Hier hängt der auch großflächig herum und schreckt die letzten Wähler ab.

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  2. Mehr noch man könnte vergessen erst gar nicht dorthin zum wählen zu gehen. Beide keine Stimme

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  3. Ich gehöre vermutlich zu denen, die bis zur Wahl die kreisrunde Stoppelfresse mit dem arschbreiten Dauergrinsen eher mit einem Verkaufskanal assoziieren als mit Politik. Und Juncker würde ich nichtmal erkennen, wenn es bei Jauch die Millionenfrage wäre.

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  4. Der Beitrag redet um den heißen Brei - wer sind denn nun Schulz und Juncker?

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  5. korrekt muss es "waren" heißen, denn ihre große zeit scheint ja vorbei zu sein

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  6. Wenn ich nicht wüßte, alles andere als sicher zwar, daß der n i c h t zur Jüngerschar des Magister A.Donaj zählt, würde ich ihn für ein Vollblutmitglied halten. Diese Physiognomie - ach, lassen wir lieber.

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  7. Bei mir daheim ist das präsenteste Schulzplakat unter der Last der klugen Gedanken des Abgebildeten zusammengebrochen. Na, eigentlich ist es von einem Lüftchen umgeweht worden.

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  8. jedesmal wenn ich an diesen schulzplakaten vorbeifahre denk ich mir, man, ist der lucke ein hässlicher typ. obs absicht ist, SPD-wahlwerbung wie welche der AfD aussehen zu lassen?

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  9. Kollektivschuld nennt sich das, worauf die Zustände fußen. Und dem rückt gerade jemand auf den Pelz, wider die linkenden Linken:

    https://www.pdf-archive.com/2017/08/01/deutsche-kollektivschuld-2/

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