Sonntag, 13. Dezember 2015

Apple-Einstellungsfragen: Das ist die richtige Antwort

Viel ist hier im Tabubereich der Alltagsbeobachtung über die führende Rolle der Dummheit bei der Gestaltung der Gegenwart berichtet worden. Doch dass Dummheit ungeachtet dessen auf dem Weg ist, sich weiter und weiter ins Knochengerüst der Gesellschaft zu fressen, blieb unentdeckt, obwohl so vieles darauf hindeutete: Oldtimer-Tornados, die mit Fotoapparaten gegen den Terror kämpfen, offene Grenzen im Rahmen des Grundgesetzes, Merkel Kanzlerin der Welt.

Über allem die sogenannte Lügenpresse, eine Industrie, gegen die Volkswagen ein rational geführtes Unternehmen ist. Schon bei einfachen Sachverhalten stößt das Großkollektiv der Kleinhirne an seine Grenzen, etwa, wenn es versucht, seiner Leserschaft zu beschreiben. welche Fragen Jobbewerber beim Hightech-Konzern Apple beantworten müssen. Die Frage, wie sich die Zerstörungsgrenze von freifallenden Eiern feststellen lässt, konnte nur in einer Form über den großen Teich transportiert werden, die jede Antwort unmöglich macht. Ebenso verhält es sich mit einer zweiten Frage aus den angeblichen Apple-Bewerbergesprächen - der Münzfrage.

Dabei liegen laut deutschen Medien "100 Münzen liegen auf dem Tisch, zehn mit der Kopfseite nach oben, 90 mit der Zahl." Der Bewerber hat keine Möglichkeit, zu erfühlen, zu sehen oder auf andere Weise herauszufinden, mit welcher Seite die Münzen nach oben zeigen. Seine Aufgabe, zumindest nach Vorgabe der in Deutschland gewählten Fragestellung: "Wie teilen Sie die Münzen in zwei Türme auf, sodass in beiden dieselbe Anzahl an Münzen mit der Kopfseite nach oben zeigt?"

Die Aufgabe ist so nicht zu lösen, weil ihr der entscheidende Hinweis fehlt, dass es dem Befragten erlaubt ist, jede Münze einmal herumzudrehen - wenn auch, ohne zu wissen, wie herum sie vorher liegt, also auch ohne zu wissen, wie herum sie danach liegen wird.

Das muss er aber auch nicht wissen, denn allein das Umdrehen erlaubt es, die Aufgabe kurz, knapp und in jedem Fall zutreffend zu lösen. Dazu baut der Befragte zuerst ein Türmchen aus zehn beliebigen Münzen, er weiß immer noch nicht, wie herum sie liegen. Das muss er aber auch nicht wissen. Denn als nächstes wird ein zweiter Turm gebaut, diesmal aus den restlichen 90 Münzen.

Die Aufgabe nähert sich ihrer Lösung, denn nun fehlt nur noch ein letzter Schritt: Der kleine Turm wird einmal herumgedreht. Voila, in ihm befinden sich nun in jedem Fall genau so viele Münzen, die mit der Kopfseite nach oben liegen wie in dem zweiten, größeren Turm.

3 Kommentare:

  1. Werter PPQ,

    nun habe Sie aber auch etwas verwirrendes in Ihrem Text hineingeschrieben:

    „Denn als nächstes wird ein zweiter Turm gebaut, diesmal aus den restlichen hundert Münzen.“
    Das geht wohl nicht, denn es sind ja zusammen nur hundert Münzen. Richtig sollte es also heißen, „...diesmal aus den restlichen 90 Münzen.“


    Was mir bei dieser Art von trickreichen Textaufgaben immer wieder auffällt, ist die Absicht (?) den Leser durch eine verschleiernde Fragestellung auf eine falsche Fährte zu locken. So wie in diesem Fall einfach eine wichtige Information nicht gegeben wird.

    Hier wird also in der Aufgabenstellung verlangt, daß man zwei Türme aufbaut in denen jeweils die exakt gleiche Anzahl von der einen Art von Münzbild enthalten sein soll.
    Aus der normalen Lebenserfahrung würde man davon ausgehen, daß auch die beiden Türme jeweils die gleiche Anzahl an Münzen enthalten sollten, also gleich groß sind. Das wird zwar nicht geschrieben, aber ein Hinweis in diese Richtung wäre schon hilfreich.

    Ebenfalls aus dem Bereich der normalen Lebenserfahrung kommt die Überlegung, daß mit dem Wort „gleich“ die gleiche Anzahl jedoch größer Null also mindestes jeweils ein Stück ansieht. Mit dieser Überlegung kann man das Problem dann aber nicht lösen.
    (Erklärung: Per Zufall erwischt man beim Türmchen bauen genau die 10 Stück Münzen mit dem Adler oben. In dem 90er Türmchen sind dann nur Kopf oben Münzen. Drehe ich jetzt die Adler oben Münzen um, dann habe ein Türmchen mit 10 Kopf oben Münzen und ein Türmchen mit 90 Kopf oben Münzen. In beiden ist dann die exakt gleiche Anzahl an Adler oben Münzen, nämlich gar keine also Null. Zwar richtig aber unbefriedigend)

    OK; paßt ja nicht so ganz in den Stil Ihrer Webseite, aber ich konnte mich halt nicht zurückhalten...

    Grüße

    SF- Leser

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  2. danke für den hinweis. das war wirklich ein patzer. bei dem rest gehe ich mit. es wird gezielt so gefragt, dass man sich strohdumm fühlt. es passt zu stil dieser webseite, dass man versucht, da mal ein bisschen aufzuklären.

    nein, kind, nicht du bist dumm, weil du die antwort nicht weißt. der frager ist es, weil er nicht in der lage ist, seine frage beantwortbar zu formulieren

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  3. Illustrierte jetzt auch mit Katzenrätseln, wo man sich die Hälfte der Aufgabenstellung selber hinzuerfinden muß.

    www.illustrierte.de/wissenschaft/mensch/raetsel-der-woche-die-katze-mit-magischen-kraeften-a-1067339.html

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