Donnerstag, 9. März 2017

Neue Diskriminierungsrichtlinie: Muss bald jede Frau immer mit jedem Sex haben?

Die hochtalentierte Künstlerin Sara-Malea Zemski porträtiert ihre Sexpartner nach vollzogenem Akt.
Sara-Malea Zemski war entsetzt. Während einer stimmungsvollen Party in der großen, schönen Wohnung eines Freundes hatte sich die 26-jährige Azubine einen hübschen, muskulösen und offensichtlich auch sehr intelligenten jungen Mann ausgeguckt, mit dem sie glaubte, am Ende des Abends noch etwas Spaß haben zu können. Zemski ist bekennende Macho-Feministin, eine junge Frau, die sich nimmt, was sie haben will, die Geschlechterrollen ablehnt und ihr Geschlechtsleben organisiert, wie es früher nur Männer taten. One Night-Stands gehören dazu, sagt die Postangestellte, die später einmal Kunst studieren will.

An besagtem Abend aber erwartete Sara-Malea Zemski ein Schock. Kaum hatte sie das Objekt ihrer Begierde in ein leerstehendes Schlafzimmer gezogen und begonnen, dem jungen Mann in eindeutiger Absicht die Jeans zu öffnen, schrie sie der Mann unvermittelt an. Was sie sich denke, was das werden solle, rief er. Und verließ den Raum fluchtartig.

"Ich war geschockt", berichtet Zemski, "ich fühlte mich schmutzig, wie ein billige Hure, vergewaltigt von einem Mann, der mich kalt ablehnt". Der sexuell bis dahin völlig unverstellten jungen Frau war die neueste Form des sexuellen Missbrauchs begegnet: Ignorante Ablehnung, im feministischen Deutsch "Ignoab" genannt.

Es handelt sich dabei um die vielleicht ungerechteste, in jeden Fall aber bisher am wenigsten öffentlich diskutierte Form der Diskriminierung überhaupt. Wer Staat, Firmen und engagierte Bürger*Inninnen in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens mehr und mehr erfolgreich gegen Diskriminierungen wegen Rasse, Religion, Herkunft, Volkszugehörigkeit, Behinderung, Geschlecht, politischer Überzeugung, Kontostand, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung oder Alter kämpfen, regiert auf dem wichtigen Feld der Sexualität nach wie vor das Mittelalter: Äußerliche Merkmale bestimmen, wer viel, wer wenig und wer gar keinen Sex bekommt. Muskeln, hübsches Gesicht, große Brüste, Kontostand und Jugend gelten als hilfreich, Falten, ausgeprägte Körperlichkeit, dünnes Haar und dicke Schenkel als hinderlich für häufig wechselnde Geschlechtspartner.

Dabei ist Sara-Malea Zemski eine recht seltene Ausname, denn in der Regel sind es Frauen, die im sexuellen Bereich viel schlimmer diskriminieren als Männer. Letztere werden - gerade von jungen, nach dem von den Medien vorgegebenen Klischeebild als "hübsch" geltenden Frauen als Bettpartner abgelehnt, nur weil sie alt, fett, arm oder hässlich oder alles zusammen sind.

Eine Regelungslücke, wie nach dem großen Echo auf Sara-Malea Zemskis im Internet vielhunderttausendfach verbreitetem Bericht über ihre Ignoab-Vergewaltigung nun auch der Gesetzgeber erkannt hat. Die EU-Kommission will den Mitgliedsstaaten noch in diesem Jahr im Rahmen ihrer Zuständigkeit für Gleichbehandlungsnormen eine Verordnung vorgeben, nach der jeder, der sexuelle Handlungen mit einer Person ablehnt, nachweisen muss, dass er einvernehmlichen Sex nicht aus Gründen der Diskriminierung ablehnt, sondern weil er z. B. keine Lust hat.

Wenn ihm dies nicht gelingt, weil er z. B. mit einer anderen Person Sex hatte, sollte der Ignoab-Täter oder auch die Täterin schadensersatzpflichtig sein.

11 Kommentare:

  1. Donald, I wanna be your Monica.

    I’m a feminist but I love Trump and I want his baby – #TrumpLoad4Boon

    AntwortenLöschen
  2. 'Kopulations-Verordnung' ...März 09, 2017

    "Verordnung" der "EU-Kommission ... nach der jeder nachweisen muss, dass er ... keine Lust hat."
    Ha ha - herrlich!

    "... weil sie alt, fett, arm, hässlich oder alles zusammen sind."
    Bei 3 der 4 genannten Attribute musste ich spontan an Merkel und Altmaier denken.

    AntwortenLöschen

  3. Diese Verordnung braucht auch einen Namen, damit sie sich jeder merken und bei Bedarf auf sie verweisen kann. Immer den langen Verordnungstext als Drohung bei Sexverweigerung zitieren zu müssen, wäre doch recht umständlich und gäbe dem Verweigerer bzw. der Verweigerin Zeit zu verduften, bevor er über die Rechtslage vollumfänglich unterrichtet wurde. Bezugnehmend auf @Anonym schlage ich vor, sie Altmaiergebot zu nennen.

    Wie soll man aber ÜbertreterInnen des Altmaiergebots bestrafen? Geldstrafe oder Gefängnis wären sicherlich zu harmlose Strafen, die die Übeltäter nicht zur Vernunft bringen würden. In vielen Fällen würden sie eine solche Strafe mit Erleichterung vorziehen. Das wäre beispielsweise bei einer entsprechenden Avance von Frau Bundesministerin Hendricks denkbar. Die Strafe muß härter sein. Wie wäre es mit einer Verurteilung zu einem Rendezvous mit unserer attraktiven Merkelin? Die Bundeskanzlerin freut sich über jedes Kompliment, das sie aus Reihen der hier lebenden erhält.

    AntwortenLöschen
  4. Quatsch: @Kopulations-Verordnung ist der Stichwortgeber

    AntwortenLöschen
  5. Strafe bei Nichtbeachtung: Blowjob von Madonna*).
    *)Aber nur, wenn sie ihre Dritten heraus nimmt!

    AntwortenLöschen
  6. im volksmund heisst es pflichtfick

    AntwortenLöschen
  7. Ich mache mir Sorgen um die Impotenten. Genügt es nach der Altmaierverordnung wenn er ein ärztliches Attest vorlegt oder muß er sich Hilfsmittel zulegen, mit denen er dann doch das Begehren der Antragstellerin ersatzweise befriedigen kann?

    AntwortenLöschen
  8. Auch hier übertrifft die Wirklichkeit mittlerweile die Satire. Eine weiße Frau, die einen Schwarzen ablehnt, hat es in jeder Hinsicht schwer. Beim Weißen genügt ein Nein oder "Will nicht".
    Beim Schwarzen will und muss sie höflich begründen, um nicht in die Anrüchigkeit des Rassismus zu geraten, bei ihm nicht, bei Dritten nicht und vor allem nicht vor sich selbst. Denn sie gehört ja nicht zu dieser Sorte von Leuten ...

    AntwortenLöschen
  9. Habe jetzt die Originalmeldung gelesen und festgestellt, dass es eine Frage der Rasse ist. Ausgehend von einer weißen Frau: Ist der Mann weiß, ist es "denialrape", ist er schwarz, bleibt ihm das Recht der Ablehnung aufgrund der Privilegiertheit der weißen Frau. Konnte das leider mangels eigener facebook-Unterordnung (Anmeldung) leider nicht so kommentieren, stelle es aber Dritten ausdrücklich frei :- )

    AntwortenLöschen
  10. Siehe Klaus Rainer Röhl - es gereicht ihm zwar zur Schande, daß er an den Hohlen Klaus glaubt: "Ulrike Meinhof als Rassistin entlarvt."

    AntwortenLöschen
  11. @Gernot hat gesagt...
    Habe jetzt die Originalmeldung gelesen und festgestellt
    -----
    Hast du das? Hast du auch das von PPQ in jahrelanger Arbeit erstellte Regelwerk zum Fake-News-Erkennungsdienst studiert und angewandt?

    Siehe allererster Kommentar. Der ist auch von dieser Seite.

    www.theportlygazelle.com

    Ein Portly Gazelle ist hierzulande eine Postschnecke, also ein Art Postillon.

    AntwortenLöschen

Richtlinien für Lesermeinungen: Werte Nutzer, bitte beachten Sie bei ihren Einträgen stets die Maasregeln und die hier geltende Anettekette. Alle anderen Einträge werden nach den Vorgaben der aktuellen Meinungsfreiheitsschutzgesetze entschädigungslos gelöscht. Danke.