Sonntag, 15. September 2019

Das ist sie wieder: Die Rückkehr der DDR

Rolf Henrich, ein längst vergessener Dichter, widmete seinem Heimatland DDR einst den schönen Band "Der vormundschaftliche Staat", Wolf Biermann, wie Henrich ein unruhevoller Geist, nannte die "Entmündigung das Schlimmste" an der Arbeiter- und Bauernrepublik.

Jedoch, es war nicht alles schlecht, damals, als Henrich und Biermann noch im Widerstand waren. Denn der grobe Vergleich der Honecker-Diktatur (im Bild: der große Vorsitzende Erich Honecker) mit der Merkel-Republik zeigt, das Marxens "Reich der Freiheit" im Alltag der Arbeiter- und Bauernrepublik schon verblüffend weitgehend verwirklicht war - und 29 Jahre Freiheit eigentlich gereicht haben, die Volksmassen in einem Maß zu entmündigen und zu bevormunden, wie es selbst Henrich und Biermann nur noch stillschweigend zu ertragen vermocht hätten.


1) Rauchen: In der DDR überall möglich und erwünscht, Sitzungsräume, Züge und Fabrikhallen qualmten vor revolutionärem Rauch. Heute verboten: in öffentlichen Gebäuden, Kneipen, Kinos, Büros.

2) Alkohol: In der DDR Lebensmittel, nicht wegzudenken selbst vom Arbeitsplatz, der ein Kampfplatz für den Frieden war. Keine Party ohne Koma, selbst Kaffeelikör und "Timms Saurer" wurden von Jung und Alt bis zur letzten Neige getrunken, auf öffentlichen Plätzen ebenso wie in geschlossen Veranstaltungen. Heute verboten: In Büros, Innenstädten, für Jugendliche, Kinder, Schwangere, in Stadien.

3) Killerspiele: In der DDR als Kartenspiel "Leben & Tod" Kulturprogramm aller Ferienlager. Heute verboten: In Kinderzimmern, auf Computern, für Minderjährige.

4) Spielzeugpistolen: In der DDR Geburtstagsgeschenk für jeden Möchtergern-Cowboy, der das vierte Lebensjahr erreicht hatte. Heute verboten: Wenn "täuschend echt", also pistolenförmig, in Flugzeugen und Stadien, auf Straßen, Plätzen, in Straßenbahnen, Schulen, Kindergärten.

5)
Taschenmesser: In der DDR Teil der lebenswichtige Grundausstattung jedes Mannes. Wurde zum Reparieren des "Trabant" gebraucht, aber auch beim Bündeln von Altpapier. Heute verboten: Wenn Klinge länger als sieben Zentimeter, wenn Butterfly-Modell, wenn Besitzer kein Jäger oder Angler, in Flugzeugen und auf offener Straße.

6) Glühbirne: In der DDR Grundlage der Wohnungsbeleuchtung mit dem nützlichen Nebeneffekt, dass nicht zur Beleuchtung genutzte Energie die ofenbeheizte Wohnnugn warmhalten half. Heute verboten: Wegen Klimarettung und Rettung von Arbeitsplätzen bei Energiesparleuchtenherstellern.

7) Handy im Auto: In der DDR grundsätzlich erlaubt, da nicht geregelt. Heute verboten: Wegen Verkehrssicherheit und Absatzförderung für Freisprechanlagenhersteller.

8) Fahrverbote: In der DDR durfte jeder ohne Feinstaubplakette nach Berlin. Selbst für Trabis gab es keine Fahrverbote. Heute verboten: Etwa in Berlin, Stuttgart, Frankfurt wegen EU, Feinstaubrichtlinie und Absatzförderung für Filterindustrie.

9) Sperrung von Internetseiten: In der DDR völlig unbekannt. Selbst der immer mißtrauischen Stasi-Führung unter Erich Mielke war Zensur im Internet eine gänzlich unvorstellbare Vorstellung. Heute verboten: Naziseiten, Sexportale, Gewaltexzesse, Tattoo-Seiten, Tauschbörsen, markenrechtsverletzende Seiten.

6 Kommentare:

  1. Ob nun unterm Kaiser, unterm Führer, unter Honecker oder unter Merkel ... der Doidschmichel liebt das betreute Denken.

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  2. Halle ist Tabellenführer, schreibt der Videotext. Passiert das jetzt öfter?

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  3. @ Remaker: Je nun! Betreutes Denken liebst Du doch auch.

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  4. @ anonymer Anonymiker

    Wie wäre es bei dir dann wohl unbetreutem Denker denn mal mit Argumenten statt platter Floskeln?

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  5. Das ist die DDR:

    Björn Höcke bricht ZDF-Interview ab

    https://www.youtube.com/watch?v=YfTo4jgPveE

    (Genosse Journaliski hat es übertrieben, Höcke ließ sich von der feindlichen Agitation nicht irritieren und blieb stabil. Klarer Punktsieg für B.Höcke. Die Chuzpe büßt mehr als nur ihre Glaubwürdigkeit ein.)



    Adebar

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  6. @ Remaker:
    Sagt einer, der j e d e s Argument mit platten Floskeln scheinkontert.

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