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Viele weigern sich, bis zur Bahre zu arbeiten. Die Bundesbank schlägt jetzt Ändeurngen vor. |
Das wird doch echt alles zu teuer. "Die Entwicklung der Bevölkerung belastet den deutschen Arbeitsmarkt und die Finanzen des Staates stark", klagt die Deutsche Bundesbank und zwar wortwörtlich. Die "Entwicklung der Bevölkerung" an sich als Belastung des Arbeitsmarktes und der Finanzen des Staates, der von den Abgaben eben jener Bevölkerung lebt. Wir sind nicht bei der Tagesschau in einfacher Sprache" und nicht auf der Grünen-Homepage "für Barriere·freiheit", nicht einmal bei der "Taz in leichter Sprache", denn die hat ihr niedrigschwelliges Leseangebot für Leseunkundige längst eingemottet.
Abschläge für die Alten
Es sind Deutschlands Staatsbanker, die in ihrem "Monatsbericht" so schreiben, als wüssten sie nicht, was sie sagen wollen. Doch Fakt ist: Die Abschläge bei der Frührente, einst abgeschafft, von der SPD aber im Bemühen zurückgeholt, bei der früheren Kernwählerschaft der emsigen, arbeitsamen Alten zu punkten, sind der Bundesbank zu niedrig. Zwar müssen Versicherte, die vor dem gesetzlichen Rentenalter in den Ruhestand gehen wollen, Abschläge hinnehmen.
Die summieren sich über ein Seniorenleben auf 50.000 bis über 100.000 Euro. Doch vom Staat vor die Wahl gestellt, weiter zu knuffen, bis sie aus dem Büro oder von der Baustelle direkt auf die Bahre fallen, oder die letzten kurzen Augenblicke bei gekürzten Rationen in Freiheit zu verbringen, entscheiden sich viel zu viel falsch. Gegen die Gemeinschaft, die jede Fachkraft braucht. Und für ihr eigenes kleines Wohlstandsleben.
Ein zu attraktives Modell
In den Zahlen zeige sich, so die Bundesbank, dass das Modell "zu attraktiv" sei. Die derzeitigen Abschläge bei vorzeitigem Rentenbeginn seien zu niedrig, um sogenannten langjährigen oder gar besonders langjährigen Versicherte die Entscheidung madig zu machen, schon nach den vom Gesetzgeber vorgesehenen 45 oder mehr Arbeitsjahren Schluss zu machen mit dem eigenen Erwerbsleben. Die Weigerung der Betreffenden, bis zum vom Gesetzgeber vorgesehenen Regelalter für den Renteneintritt weiterzuarbeiten, verursache "finanzielle Lasten" für die gesetzliche Rentenversicherung.
Die arme Rentenversicherung! Es riecht streng nach Solidarität von Staatsanstalt zu Staatsanstalt, gestört von einer "Bevölkerung", deren "Entwicklung" niemanden zufriedenstellen kann. Als seien es nicht Beitrags- und Steuerzahler, die die Rechung wie immer bezahlen müssen, sondern eine bedauernswerte "gesetzliche Rentenversicherung", plädiert die Bundesbank für Abhilfe. Kurze "Neuberechnung", am besten von hinten nach vorn. Abschläge hoch und schon gehen Millionen weiter arbeiten statt in den Ruhestand.
Nötige Entlastung
Das entlastet die Finanzen des Staates und die Sozialversicherung, das überbrückt aber auch die Zeit, bis noch weniger Fachkräftenachwuchs auf den Arbeitsmarkt kommt als heute. Bis dahin bleiben einerseits die Einnahmen aus Steuern und Sozialbeiträgen der Älteren und Alten stabil. Andererseits ist jeder Monat, den sie als junge Alte nicht Rente beziehen, einer, in dem sie später nie mehr Rente beziehen werden. Der Idealfall, den der Bundesbanker vor Augen hat, ist natürlich der 92-Jährige mit einer sozialversicheurngspflichtigen Vollzeitstelle auf dem Bau, der morgens noch seine Wände verputzt, wie er es nach dem Krieg in der zerbombten Dresdner Schillerstraße gelernt hat. Ehe er abends tot ins Bett fällt.
Je höher die Beschäftigung, umso höher ist das Wachstumspotenzial, hat die Bundesbank ermittelt. Und die Verantwortung, für hohe Beschäftigung zu sorgen, liegt naturgemäß vor allem bei denen, die schon eine Beschäftigung haben. Dass die Arbeitslosenquoten bei den 29- bis 33-Jöärhigen höher sind als bei den 58- bis 61-Jährigen, für die die vorgezogene Rente langsam in Sichtweite rückt, heißt keineswegs, dass die Fachleute der Bundesbank nicht zuerst auf die bewährten Kräfte schauen, die Deutschland in den zurückliegenden 30 Jahren in Gang gehalten haben.
Nach 45 Jahren geht noch was
Jetzt sind die Alten einfach zu kostspielig im Unterhalt. Es gehe darum, "die Altersgrenzen im Rentensystem mit Blick auf die demografischen Herausforderungen zu überprüfen", heißt es im Monatsbericht. Zwar gehen heute schon 40 Prozent aller gesetzlich Rentenversicherten genau zu dem Datum in die Altersrente, den der Gesetzgeber in den zurückliegenden Jahren um zwei Jahre in die Zukunft verschoben hat. Viele aber tun es eben auch nicht. Sie berufen sich auf ihre ohnehin schon lange Lebensarbeitszeit von mehr als 45 Jahren oder sie nehmen Abschläge in Kauf. Ganz wenigen nur gefällt es im Arbeitsleben so gut, dass sie als Rentner wacker weiterarbeiten.
Das ist alles legal, aber ärgerlich für die Bundesbanker, die schon in ihren Monatsberichten von vom August 2019 und vom Juni 2022 vorgeschlagen hatte, eine Art dynamische Rente einzuführen. Steigt die durchschnittliche Lebenserwartung, stiege mit einer solchen Lösung auch das Renteneintrittsalter. Eine elegante Lösung für das Problem, dass es der Politik akut an Stellsschrauben fehlt, um die Rente "sicher" zu machen.
Zu wenig Stellschrauben
Zur Verfügung stehen nur zwei: Die Einnahmen erhöhen oder die Ausgaben zu senken, an beiden wird seit Jahren herumgemogelt - durch Steuerzuschüsse, ein höheres Eintrittsalter. Versuche, die Zahl der Zahlungspflichtigen zu erhöhen, um der Rentenversicherung kurzfristig Luft zu verschaffen, scheitern immer wieder. An Rentenkürzungen aber kann sich angesichts steigernder Lebenshaltungskosten auch niemand wagen, der noch vor hat, irgendwann eine Wahl zu gewinnen.Deshalb kommt der Ratschlag der Bundesbank, das Rentenalter an die Lebenserwartung zu knüpfen, wie gerufen. Rechnerisch beziehen Senioren in Deutschland derzeit 20,5 Jahre Rente, Frauen 22,2 Jahre lang und Männer rund 18,8 Jahre. Der Mann als solcher ist ein deutlich kleinerer Belastungsfaktor - gelänge es also, Frauen entsprechend ihrer höheren Lebenserwartung dreieinhalb Jahre länger zu einer Teilnahme am Erwerbsleben zu zwingen, wäre schon viel gewonnen. Danach noch zwei, drei Jahre bei den Männern aufsatteln und die Länge der Erwerbsphase im Verhältnis zur Länge der Rentenphase könnte wieder ins Lot rutschen.
Ideal für die Kassenlage
Ideal für die Kassenlage wäre eine Rückkehr ins Jahr 1973, als Frauen nur durchschnittlich 13,4 Jahre Rente erhielten und Männer 10,6 Jahre. Nach den Projektionen der Lebenserwartung (Grafik oben) würde das heute auf ein Renteneintrittsalter von 70 Jahren für neugeborene Mädchen und von 68 Jahren für neugeborene Jungen hinauslaufen. Die gute Nachricht für alle Rentenanwärter: Seit 2007 steigt die Lebenserwartung in Deutschland nicht mehr, seit 2019 ist sie sogar zurückgegangen. Folgt die Statistik dem Trend und die Politik dem Rat der Bundesbank, die Altersgrenze für den frühestmöglichen Zeitpunkt, an dem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Rente gehen können, an die Entwicklung der Lebenserwartung zu binden, wäre bald wieder ein Regelrenteneintritt mit 65 drin.
Das ist das Alleinstellungsmerkmal der Rente. Oder wie wir anglophilen Marketing-Manager sagen: Der Unique Selling Point.
AntwortenLöschenDie Rente ist der einzige Posten, der die Kassen belastet. Der einzige Ausgabenposten, der erarbeitet werden muss.
Bei allen anderen Milliardenweitwürfen des Regimes ist das nicht so.
Jedes Jahr werden so um die 100 Mrd. veruntreut. Milliarden zur Finanzierung der Versorgungspöstchen für die Nomenklatura, für Politoffiziere, für Migrantengeld, Förderung der Korruption im Ausland (offiziell: Entwicklungshilfe), für die von der Regierung finanzierten Nichtregierungsorganisationen … you name it.
Diese Milliarden müssen nicht erarbeitet werden. Die sind einfach so da. Oder?
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Dass die Arbeitslosenquoten bei den 29- bis 33-Jöärhigen höher sind als bei den 58- bis 61-Jährigen
Interessante Statistik. Besonders das Datum – Dezember 2019.
Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.
Macht den Schnaps billiger und gebt Drogen frei, dann sterben die Leute viel früher.
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