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Bei den derzeitigen Rekordwachstumsraten beim Elektrohochlauf wird die Vollendung der Verkehrswende nur noch 120 Jahre dauern. |
Die Fans sehen den Durchbruch alleweil nahen. Immer wieder gibt es großartige Anzeichen dafür, dass es so weit ist. Das Elektro-Auto, mit dem die individuelle Mobilität 1888 in Coburg durchstartete, ehe es wenig später von Verbrennern aus dem Markt gedrängt wurde, wird es im zweiten Anlauf schaffen. Der Sieg ist nahe, allen Rückschlägen durch die von Robert Habeck so brutal gekürzten Prämien für wohlhabende E-Auto-Käufer zum Trotz.
Grund zum Feiern
Gerade erst wieder gibt es Grund zum Feiern, wie der Berliner Öko-Professor Volker Quaschning deutlich gemacht hat. Schon jedes fünfte neue Auto weltweit fahre elektrisch, jubelte der Wissenschaftler. Quaschning ist nicht nur für Lehre und Forschung bei "regenerativen Energiesysteme" zuständig, er sieht seine Rolle als die eines globalen Elektro-Influencers. Als solcher gibt der studierte Elektrotechniker von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin auch den Herstellern immer wieder gute Tipps. Derzeit exportieren sie zwar noch erfolgreich, "doch im E-Auto-Leitmarkt Asien verlieren sie den Anschluss".
Für Quaschning kann es in einer solchen Situation nur eines geben. "Wollen wir unsere Autoindustrie retten, müssen wir endlich alle Weichen voll auf Elektromobilität stellen", empfiehlt er. Mag sein, dass Mercedes, VW, Audi, BMW und Porsche dann gar nichts mehr verdienen würden, weil Elektromobilität nicht gar so viel abwirft.
VW etwa macht mit einem ID4 gerade so keine Verluste, während die Verbrennermodelle immer noch fünf bis sieben und bei BMW und Mercedes sogar über zehn Prozent Rendite abwerfen. Aber ein bisschen Schwund ist immer und viele Länder vor allem in Afrika, Südamerika und Teilen Asiens, aber auch in Skandinavien haben gar keine Automobilindustrie. Und leben Norwegen, Schweden, Brasilien oder Australien etwa schlecht?
Insolvenz der Standortbundesländer
Wenn zwei, drei Hersteller in Deutschland schlössen, würden womöglich bald die Standortbundesländer Insolvenz anmelden. Dafür aber bliebe vielen Käufern die Qual der Wahl zwischen unnötig vielen Modellen erspart und die Elektrowende könnte endlich richtig Fahrt aufnehmen. Bisher nämlich sind selbst die Superzahlen bei genauer Betrachtung in höchsten Maße beunruhigend.
Zwar erlebte der deutsche Automarkt im Juli 2025 eine Fortsetzung des schön früher ausgerufenen Trends "zu mehr Elektromobilität mit einem deutlichen Wachstum bei batterieelektrischen Fahrzeugen und Plug-in-Hybriden". Doch obwohl allenthalben der Umstand in den Mittelpunkt der Berichterstattung gestellt wird, dass E-Autos - die überwiegend mit herkömmlichem Treibstoff betriebenen Hybriden werden wegen der besseren Propagandawirkung grundsätzlich zu den reinen Elektroautos gezählt - inzwischen einen Marktanteil von "fast 29 Prozent erreichen", bleibt die Tatsache bestehen, dass mehr als zwei Drittel der verkauften Neuwagen keine E-Autos, sondern Verbrenner sind.
Alles ist ein Erfolg
Für Volker Quaschning zählt das schon als verwertenswerter Erfolg. Das erzählt viel über den Planerfüllungsfortschritt beim Ziel der Ampelregierung, bis zum Jahr 2030 mindestens 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen zu haben. Die Nachfolge-Koalition ist von der Absicht nie abgerückt, aber die Realität. Als die Ampel antrat, gab es rund 350.000 E-Autos auf deutschen Straßen. Als sie vorfristig abging, waren 1,65 Millionen Elektro-Pkw zugelassen. Nur etwa drei von 100 Autos in Deutschland fahren rein elektrisch, mehr als 47,5 Millionen werden von einem Verbrennungsmotor angetrieben.
Viel mehr wird es auch bis zum Zieldatum 2030 nicht werden. Bei einer linearen Fortsetzung der Zulassungszahlen landet Deutschland dann bei knapp 3.3 Millionen zugelassenen E-Autos. Selbst eine Steuerung der Zulassungszahlen um jährlich 25 Prozent führt nur einem Endergebnis von unter fünf Millionen. Zwei Drittel unter dem Plan von 15 Millionen. Selbst für deutsche Verhältnisse ist das verheerend. Eine Million E-Autos bis 2020 sei "eine Illusion", hatte der frühere SPD-Chef Sigmar Gabriel 2017 festgestellt. Jahre später gilt das immer noch.
Es dauert 120 Jahre
Quaschning und die anderen Jubler lassen sich von Fakten dieser Art nicht beeindrucken. Ihnen ist jeder Rekord recht, um Feierlaune zu verbreiten. Auch ein Anteil von 20 Prozent Elektroautos bei den Neuzulassungen riecht für sie schon nach Triumph. Dabei wird der gesamtgesellschaftliche Fuhrpark bei einer solchen Rate während der Lebenszeit sämtlicher heute lebender Menschen niemals vollständig umgestellt. Zwar würde sich der E-Auto-Anteil nach und nach der vollendeten Elektrifizierung annähern. Doch eine komplette Umstellung, nach der wenigstens 99,9 Prozent aller Neu- und Gebrauchtwagen elektrisch angetrieben werden, braucht rein rechnerisch stolze 120 Jahre.
Ich bin da optimistisch, was den Siegeszug der BEVs anbetrifft. Spätestens mit Euro7 wird die Konstruktion eines zulassungsfähigen Verbrennungsmotors extrem teuer bis unmöglich gemacht. Nimmt man aber ein BEV mit kleiner Batterie (wie heute bei Hybridfahrzeugen üblich), ist die Herstellung einfach und billig. Dann noch bei Bedarf einen Verbrannungsmotor mit Generator in den Kofferraum und man verbringt nicht seine Restlebenszeit an der Ladesäule. Der Range-Extender unterliegt nicht der EU-Regulierung und kann deshalb deutlich kleiner und billiger gebaut werden (wenig Abgasreinigung, wegen relativ konstanter Drehzahl eventuell sogar als Zweitakter ...). Und schon sind auch die Spezialexperten im Planwirtschaftsministerium glücklich.
AntwortenLöschenIm Zusammenhang mit der panisch propagierten Klimaaufheizung (die einen schwärmen gerade von Sonnenglück, die anderen warnen vorm Hitzetod) und der bereits vollzogenen Kulturbereicherung (die einen begrüßen aggressive Sozialschmarotzer, die anderen wollen die nicht lebenslang durchfüttern) wird die Mobilitätszukunft der baldigen Wüsten-Almans eher mit Kamelen und Eseln als anderen Transportmitteln zu tun haben, weil fossile Technik ja pfui ist und elektrischer Strom nicht wundersam grenzenlos aus jeder Steckdose purzelt.
AntwortenLöschenSelbstverständlich nur unter der Vorraussetzung, dass der seit Mohammed kriegerisch die Welt erobernde Islam diese verachteten Ungläubigen überhaupt als Sklaven am Leben lässt.
Die Geschichte weiß nämlich von solchen drastischen Schicksalswenden ganzer Völker zu berichten, die sich evolutionär im Überlebenskampf als nicht stark genug erwiesen haben.
Hohe moralische Werte haben dabei meist mehr geschadet als genützt. Aber wir huldigen ja gern dem Märtyrertum und hoffen gierig - wie wir über den Tod hinaus nun mal sind - auf luxuriöse Belohnung im Sorgenfrei-Jenseits.
Wir alle waren Ewigkeiten nicht vorhanden, tauchen dann zufällig für etwa 75 Jährchen auf und wollen Gott spielen, bevor wir wieder für Ewigkeiten weg sein werden.
Wo kommt sie nur her, diese ignorante Arroganz von nicht mal Eintagsfliegen, die auf der Erduhr knappe 3 Sekunden existieren?
'Alle Weichen voll auf Elektromobilität stellen' könnte auch von jedem grünen Abbrecher stammen. Klingt nicht, als wüsste der, wovon er redet.
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