Der junge Maler Kümram hat den geständigen Gil Ofarim in einer typischen Pose gemalt: Betont zottelt er an der Kette, die er diesmal wirklich trägt. |
Dass das Opfer keine Kette trug, war gar nicht zu übersehen. Doch das irritierte die schreibenden Schnellgerichte nicht einen einzigen Moment. Da stand er, Gil Ofarim, der Ankläger. Ein anerkanntes und prominentes Mitglied der bundesdeutschen Buntgesellschaft, in München geboren, aber vom Vater her mit Wurzeln ausgestattet, die sich sehen lassen können. Und er beklagte sich über die Haussitten im Leipziger "Westin"-Hotel: Dort, wo ringsum der Hass wohnt, habe ein Rezeptionsbeamter ihn an jenem schicksalhaften 4. Oktober 2021 aufgefordert, seine Halskette mit dem Davidstern abzunehmen. Sonst gäbe es kein Zimmer für ihn und seine Gitarre.
Ein wirres Wutvideo
Ofarim deckte die Diskriminierung in einem spontan gedrehten Wutvideo schonungslos auf. Die westdeutsche Nation glaubte ihm unbesehen und jedes Wort. Genau so sind sie doch, diese Ostdeutschen, selbst wenn sie es durch tückische Trickserei geschafft haben, in einem Haus der amerikanischen Marriott-Kette eine Anstellung zu finden. Der Empfangsmitarbeiter log zweifellos, als er abstritt, überhaupt irgendeine Kette gesehen zu haben. Gerade im Hotelgewerbe tummeln sich bekanntlich massenhaft faschistische Figuren, die im Ernstfall nicht aus ihrer sächsischen Haut können: "Im Westin nichts Neues", schrieb der "Spiegel" in einer feinfühligen Fernanalyse aus Hamburg. Dort war lange bekannt, dass auf einem Schild direkt am Eingang der Leipziger Hotelfiliale ausdrücklich steht: "Für Juden verboten".
Hausregel Hass
Ganz Mediendeutschland hielt sich nicht lange mit Überlegungen zur Wahrscheinlichkeit auf, Ermittlungen sparte man sich ganz. Wenn es grün ist und hüpft, ist es ein Frosch. Und wenn "Hotelbanner neben Israelflaggen gehisst" werden (Spiegel), ist es ostdeutscher Antisemitismus. Wie bei der von Neonazis vor aller Augen durchgeführten Ermordung des sechsjährigen Joseph in einem Schwimmbad im sächsischen Sebnitz, dem brutalen Überfall von "glatzköpfigen Neonazis" in "NSDAP-Jacken" (dpa) auf ein 17-jähriges Mädchen in Mittweida oder den Hetzjagden von "Hase, Du bleibst hier" in Chemnitz regiert der Reflex. Überall kommentiert es, verurteilt im Handstreich, ruft es zum Widerstand, zu Entlassung und dem Verstoß des Schuldigen aus der menschlichen Gemeinschaft.
Die Mutigsten, Tapfersten und Edelsten der westdeutschen Empörungsgesellschaft, sie badeten genüsslich in einer Wanne voller Vorurteile. Wäre es möglich gewesen, der Hotelmitarbeiter wäre entlassen, geteert, gefedert und eingesperrt worden. Schlüssel weg, für immer. Alles, was man im Westen schon immer über den Osten gewusst hatte, hier hatte es einmal mehr seine hässliche Wahrhaftigkeit gezeigt. Und nicht mal zu Zehntausenden auf die Straße dagegen gehen wollten die verstockten Sachsen.
Unschuldsvermutung hin, fehlende Beweise her. Der "Musiker und Künstler" (Mimikama) war ohne jeden Zweifel im "Westin" diskriminiert worden, wenn er das so empfunden hatte. Antisemitisch auf jeden Fall, wie
das ehemalige Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in einer Relotiusade reportierte. Aber naja, "so isser, der Ossi", folgerte der Spiegel, ein Zentralorgan der üblen Unterstellung, das jahrelang
gut vom Verkauf von Juden-Gen-Tests gelebt hatte. Traurig, aber immer wahr. Das wird man ja dann wohl noch sagen dürfen.
Faschisten, Rassisten und Antisemiten
Aus der Ferne war alles ganz genau zu sehen. |
Zweieinhalb märchenhafte Jahre hielt das Opfer seine Darstellung gegen alle Fakten durch. Zweieinhalb Jahre lang ließ Gil Ofarim die Justiz ermitteln, eine Klageschrift schreiben, einen Prozess ansetzen, ihn verschieben, wieder ansetzen, wieder verschieben, dann doch beginnen, Zeugen aufmarschieren, einen Gutachter aussagen und in Interviews wissen, dass er kein Einzelfall gewesen sein. Ob nun mit oder ohne Kette, der Westin-Mitarbeiter habe ihn aufgefordert, sie abzunehmen. "Zu Recht", assistierte der "Spiegel", "verurteilte man die beiden involvierten Hotelmitarbeiter, und zu Recht forderte die Öffentlichkeit vom Westin eine angemessene Reaktion."
Überraschung für die Mittäter
Jasmina Kuhnke mit ihrer Hassbotschaft. |
Der Hotelmanager, der zeitweise als eine Art Wiedergängers Hitlers herumgereicht worden war, bekam ein laues "Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen" geschenkt. Der Angeklagte die Auflage 10.000 Euro zu zahlen, auf dass das Verfahren dann auf Kosten des Steuerzahlers eingestellt werde.
Ein Schuldspruch zweiter Klasse, der nicht wehtut. Die Schlagzeilen sind nun deutlich kleiner als damals und ein bisschen enttäuscht. Der Sänger habe "all denen, die tatsächlich von Antisemitismus betroffen sind, großen Schaden zugefügt", bedauert der Zentralrat der Juden in Deutschland. Dessen Entschuldigung steht derzeit ebenso noch aus wie die von Heiko Maas, "Spiegel", Tagesspiegel, Tagesschau und all den anderen ersten Adressen für seriöse Falschmeldungen.
Herr Ofarim hat den einen Fehler gemacht, bei seiner Anklage auf seine Halskette Bezug zu nehmen, also auf eine Gegenstand, dessen (Nicht-)Vorhandensein anhand der Videoaufnahmen objektiv überprüft werden konnte. Hätte er ohne diese Detail einfach eine rassistische Beleidigung behauptet, hätte Aussage gegen Aussage gestanden, dem Opfer wäre zu glauben gewesen, der Täter wär entlassen worden und Ofarim hätte vom Hotel eine Entschuldigung nebst Schmerzensgeld erhalten und wäre als Widerstandskämpfer gegen den rechten Osten durch die Talkshows gereicht worden. Künftige Denunzianten sollten aus diesem Vorgang dringend lernen.
AntwortenLöscheneiner vom ÖRR hat es auf den punkt gebracht. "es wäre besser gewesen, wenn er nicht gelogen hätte"
AntwortenLöschenein blitzgescheiter satz, denn er lässt bei genauerer betrachtung keinen zweifel daran, dass echter antisemitismus deutlich hilfreicher für die gesellschaft ist als nur behaupteter, wenn er sich als gelogen herausstellt
Danke für den schönen Artikel.
AntwortenLöschenAuch mir war das Ereignis ein kleines Posting wert.
https://opablog.net/2023/11/29/der-prozess-gegen-georgi-dimitroff-reichstagsbrandprozess-kam-wohl-zu-fruh-der-prozess-gegen-gil-ofarim-vielleicht-auch/
Gruß
@ 1. Anonym: Fürtrefflich. Kannste einen drauf lassen. Jenau so.
AntwortenLöschenhttps://kraut-zone.de/die-spaete-rache-des-vorzeige-boomers-thomas-g/
AntwortenLöschenWer trägt eigentlich die Verfahrenskosten? Doch sicher der Steuerzahler. Dem traumatisierten Gil ist es sicher nicht zuzumuten. Die Geldstrafe geht an Juden, die brauchen immer jeden Cent. Es gibt in Leipzig auch ein Kinderhospiz, die hätten das Geld sicher besser gebraucht.
AntwortenLöschen👍🏻
LöschenEr hätte das Ding auch durchziehen können, mit oder ohne Magen David, behaupte ich.
AntwortenLöschenVermutlich haben sich gewisse Kräfte gesagt, dass man den naturgemäß dummen Goyim auch einmal wieder ein Leckerli zuwerfen müsste, damit sie nicht auf gewisse Gedanken kommen.
https://archive.org/details/pocher.westin.-l.-oral.-feem.-weini.-video.-prozess.-arschlecken
AntwortenLöschenDie haben zwar ordentlich gegen den Verleumdeten und das Hotel Westin gehetzt. Doch bei nochmaliger Prüfung ist man dort zum Schluss gelangt, dass genaugenommen der Zentralrat geschädigt wurde. Seit wann muss der Geschädigte um Entschuldigung bitten?
AntwortenLöschenKennen Sie Igor Levit? Ja genau, der den AfD-Mitgliedern das Menschsein abgesprochen hat.
Sein Rassegenosse Ofarim bleibt natürlich Mensch. Genau wie die Horden, die hier antisemitische Orgien feiern.
Ich weiß noch nicht, warum das alle auf mich wirkt wie Doppelstandards.
Vielleicht liegt es daran, dass wir wieder mal Doppelstandards gelten.
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Nun gut, mag ja sein, dass die Unschuldsvermutung Verfassungsrang hat. Aber warum sollte sich ausgerechnet eine Justizministerin um solchen Formelkram kümmern?
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"einer vom ÖRR hat es auf den punkt gebracht"
Ich tippe auf Gabor Halasz
jeder konnte es sehen . Jeder kann den Vorgang bewerten .
AntwortenLöschenes ist die brd Justiz und es ist die unsichtbare Oberschicht . Sie machen was sie wollen - sie besitzen die Deutungshoheit .
Die 10ooo oiro sind auch nicht weg - sie sind jetzt woanders wo sie gut gebraucht werden .
der dumme Goi wird nicht nur verarscht sondern auch erzogen . Herr Gel Oralfeem sitzt in seiner Loge und lacht
Zentralrat:
AntwortenLöschenEs ist richtig, ... die Antisemitismuserfahrung zunächst nicht in Frage zu stellen.
Das dürfte auch der gewiefteste Rabbi nicht herleiten können.
das brd Justizsystem ist eine ständige Anmaßung , Provokation des Bürgers und schlimmes Unrecht . Bernd versteht nicht weshalb das deutsche Volk dieses Verbrechen zulässt
AntwortenLöschen>Bernd versteht nicht weshalb das deutsche Volk dieses Verbrechen zulässt
AntwortenLöschenDas ist ganz Westeuropa und Nordamerika. Das versteht Bernd aber dadurch nicht besser.
was passiert wenn plötzlich 800.000 Mann den wdr in Köln kaputtmachen ? Kommt dann der Herr Polzei ?
AntwortenLöschenwarum lassen wir uns gängeln ? warum zertreten wir nicht das rote Pack ?