Samstag, 14. November 2015

Der Nazi-Kontinent

Als Europa vielen Völkern noch ein leuchtendes Beispiel dafür war, dass auch eine anhaltende Wachstumskrise, zwischenstaatlicher Streit und himmelhohe Jugendarbeitslosigkeit mit dem Freidensnobelpreis geehrt werde können, war zumindest klar, dass die Grenzen im Inneren offen sind. Nur Dänemark scherte da aus, im Sommer 2011, doch die aufrechten Europäer um SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann („schwerer Schlag für Europa“) und Grünen-Fraktionschefin Renate Künast („die Axt an die Reisefreiheit“) hielten gegen: Grenzkontrollen gehen gar nicht!

Vier Jahre später hat Frankreich nach dem zweiten großen Terroranschlag des Jahres seine Grenzen geschlossen. Auch Deutschland hat wieder symbolische Grenzkontrollen eingeführt, vorübergehend natürlich nur, seit zwei Monaten schon. Schweden macht mit und schottet sich ab, Dänemark ist sowieso dabei, Ungarn und Slowenien und Österreich bauen Zäune, Bulgarien hat sie schon und Spanien sowieso. Die Abschaffung der europäischen Grenzen ist abgesagt, die Rückkehr der Nationalstaaten steht auf der Tagesordnung.

Und plötzlich ist auch Martin Schulz wieder da, ein großer, vielleicht der größte Europäer, der einst auserkoren war, den Friedensnobelpreis für Europa in Empfang zu nehmen. Und Schulz, ausgestattet mit der Superkraft Opportunismus,  sagt "Wir würden schon gern die Grenze an der Türkei schützen". Der SPD-Mann will unterstreichen, dass Europa nicht mehr das Europa ist, das stets betonte für Freiheit, Freizügkeit und offene Türen zu stehen.

Überall gehen die Schotten hoch. Pässe und Passierscheine werden wieder wichtig. Spitzenblätter reden unwidersprochen vom "Zustrom" (Spiegel) und Spitzenpolitiker von einer "Lawine" und sie zitieren dabei alte NPD-Parolen, ohne auch nur rot zu werden.

Was ist los, was ist geschehen? Reichen zwei, drei Terroranschläge, um das, was als ewige Grundwerte behauptet wurde, wegzufegen wie Laub im Wind? War der Lack der Zivilisation wirklich so dünn, dass ein Hereintröpfeln von zwei Prozent zusätzlicher Bevölkerung alles abschleift? Und dass drunter zum Vorschein kommt, was Europa nach Analyse seines Handelns sein muss, wenn die Recht haben, die jeden, der der Entgrenzung der Nationalstaaten, der Aufgabe der Souveränität gewählter Volksvertreter, der Herrschaft der gesichtslosen Gemeinschaftsbehörden, Zentralbanken und Kommissarsrunden widerspricht, als Rechtspopulisten und Nazis bezeichnen: Ein ganzer Nazi-Kontinent?

6 Kommentare:

  1. Dabei sollte es viel mehr heißen:

    "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit,
    es kommt der IS und bringt Streit.
    Der Kalif führt ihn teufelsgleich,
    ein Fluch für alle Welt zugleich,
    der Tod und Elend mit sich bringt;
    derhalben tobt, um Morde ringt:
    Gelobet sei Allah,
    den noch nie einer sah."

    (Umdichtung (TM) Angela Merkel)

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  2. Frank Plasberg:

    "Warum machen Sie keine Witze über Ausländer?"

    Er:

    "Wenn Sie Ratten im Haus haben, dann holen Sie doch auch nicht den Clown, sondern den Kammerjäger."

    Wie wahr, wie wahr...

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  3. Keine Sorge, diese Nazi-Tendenzen dauern nur noch ein bis zwei Generationen. Dann ist die europäische Urbevölkerung ausgetauscht und die Grenzen werden ganz zugemacht.
    Mit Nazi-Methoden hat das nichts zu tun, weil Neger und Araber biologisch bedingt keine Nazis sein können.

    Parteienverbietende Demokraten, die Arbeitgeber auffordern, schlecht, falsch und böse denkende Menschen zu entlassen, wenden ja bekanntlich auch keine Nazi-Methoden an.
    Nazi-Methoden sind auf Bio-Deutsche oder, angesichts der Geschichte der SS, Bio-Europäer beschränkt - sonst sind es keine.
    Mit solch einem bisschen Zwiedenken wird ein Schuh draus.

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  4. wolpertingerNovember 15, 2015

    @Gernot
    Vorsicht.Aus Zwiedenken wird leicht Doppel-oder auch Neusprech.
    Du bist doch hoffentlich kein Gedankenverbrecher,oder?Müßte dich sonst bei Siggi Gabriel,oder gleich bei der großen Bru äh Schwester Oberin melden.
    An Herrn Gurgel:sie sind doppelminus ungut.

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  5. Gedankenverbrechen gab es 1984. 2015 fahnden wir nach verbotenen Gefühlen, z.B. Hass.

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  6. wolpertingerNovember 19, 2015

    @Gernot
    Die Fahndung nach Hass soll schon wieder out sein.In einem Artikel hier auf ppq las ich neulich,daß jetzt verstärkt nach Spass und den ewig gestrigen Spassverusachern gefahndet wird.Bin auch der Meinung,der Kampf gegen Spass muß unbedingt verstärkt werden.

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