Montag, 24. Dezember 2012

Frieden im Krieg

Mitten im Krieg gegen die Armut, die Drogen, den Terror, die Schulden, die Klimaerwärmung, die Piraten, die Armut, mitten in den Bundeswehr-Einsätzen im Kosovo, Afghanistan, Kambodscha, vor der Küste des Libanon, in Darfur, im Golf von Aden, im Südsudan und in der Türkei ist wieder Weihnachten. Der Friedensnobelpreiskontinent fasst sich bei den Händen, Knecht Ruprecht legt die Rute weg und EZB-Präsident Mario Draghi findet unter der klimaneutralen künstlichen Tanne die Urkunde für den "Mann des Jahres".


Der Bundespräsident setzt "neue Maßstäbe" (Die Welt), indem er seine Weihnachtsansprache schon einen Tag vor der Ausstrahlung an die Medien weitergibt. Joachim Gauck spricht dann überraschenderweise von Krieg und Frieden, von Solidarität und Mut. "Fürchtet Euch nicht", ruft er, obwohl die Warnung des BKA vor islamistischen Modellfliegerangriffen auf Flugzeuge noch ganz frisch ist.

Den Frieden in Europa habe die "europäische Idee" gesichert, sagt Gauck, der Frieden in Europa hingegen sichere die "europäische Idee". Dem Ausschluß von Andersgläubigen vom Weihnachtsfest erteilt der Bundespräsident eine klare Absage. Auch für Muslime, Juden, Menschen anderen Glaubens und Atheisten sei Weihnachten "ein Fest des Innehaltens, ein Fest der Verwandten und Wahlverwandten". Muslime gehören zu Weihnachten, Hindus, Scientology-Anhänger, Esoteriker, alle.

Still ist die Nacht, still und friedlich. Nur die Kinder, die kriegen nichts mit. Und fragen immer noch: "Mama, was krieg' ich vom Weihnachtsmann?"

6 Kommentare:

Volker hat gesagt…

"Gauck setzt neue Maßstäbe bei Weihnachtsansprache"

Wo die WELT Recht hat, hat sie Recht.
Es gibt immer Leute, die Maßstäbe setzen.
Hitler war so einer. Stalin auch. Dschinghis Khan hat auch Maßstäbe gesetzt.
Nun also auch Gauck.

ppq hat gesagt…

bitte keine vergleiche! da gelten massstäbe, die muss man sich erstmal setzen lassen

Anonym hat gesagt…

Die Weihnachtsansprachen von Dschingis Khan waren legendär, auch Stalin hat es immer ordentlich weihnachten lassen. Von der Machtbefugnis her kann Präsident Gauck aber nicht ganz mithalten.
***
Irritierend ist freilich, dass Draghi Mann des Jahres sein soll, wo man doch neuerdings lieber die Person des Jahres ernennt, wie jüngst den Überraschungssieger Barak Obama.

ppq hat gesagt…

dafür ist er aber nicht mächtigste frau des planeten, das ist merkel. positive diskriminierung ist immer noch positiv

Friederich hat gesagt…

Vielleicht könnte ppq ja mal ins Archiv gehen und so eine Weihnachtsansprache von Dshingis Khan exclusiv veröffentlichen. Würde mich schon mal interessieren. Ziemlich. Sehr sogar.

Anonym hat gesagt…

Einzig die Minenräumeinsätze in Kambodscha und die Aufbauarbeit im Südsudan kann man als normaler Mensch als sinnvoll bezeichen - das sind aber wenige Soldaten - der Großteil tötet für das Imperium.

Und was zum Geier macht die Bundeswehr in Island? Wusste das schon jemand? (Wikipedia hilft)