Montag, 26. Mai 2014

Wir sind Witzemagazin

Wir waren Papst, wir waren Nobelpreisträger und nun sind wir auch noch Wahlsieger. Je platter, desto besser, je dumpfer, desto schöner. Die Mediengroko in Reinkultur, getrommelt wird der Rhythmus, bei dem jeder mit muss. Ein Volk, ein Kontinent, eine demokratische Mehrheit, die zusammensteht gegen die Populisten, Faschisten, Skeptiker und Nörgler.

Und willst Du nicht mein Bruder sein, dann schlag' ich Dir den Schädel ein.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nichts hat sich verschoben: erinnert ihr euch noch was von Rumpey vor den Wahlen gesagt hat, dass nicht das EU-Parlament über die Sachen abstimmt sondern andere. Er hat es uns doch genau gesagt, also wieso gehen die Leute noch wählen....In diesem Parlament ziehen Leute ein die dann gross ihre Taschen mit Euros füllen, siehe doch Schulz siehe das Video wo sie sich am Freitag morgen in die Liste der Sitzung einschreiben und dann mit gepacktem Koffer das Gebäude verlassen....

Volker hat gesagt…

Zur DDR-Zeit wusste ich auch nicht, wie es mal besser werden könnte. Wiedervereinigung lag außerhalb meines Horizonts. Konnte mir nicht vorstellen, dass die Siegermächte das zulassen.
Am Ende war der Zusammenbruch so offensichtlich, dass eigentlich alles egal war. So kann es nicht weitergehen, bei der besagten Kommunalwahl war ich einer von den 25%.
Schneller als gedacht kam dann die Wiedervereinigung; und das war gut so. Aber die "Deutschland! Deutschland!"-Euphorie ist auf mich nicht übergesprungen.
Es ist Menschenwerk. Wir kleinen Sünder sind bigott und egoistisch, manchmal raffgierig und verlogen und was der Herr uns noch so an Unvollkommenheiten mitgegeben hat. Man soll da nicht zu viel erwarten.

Aber obwohl notorischer Pessimist, der immer mit dem Schlimmsten rechnet, kam das nicht mal in meinen Albträumen vor, dass wir 25 Jahre später stramm auf dem Weg in die DDR 2.0 sind.
Wie man sich irren kann.

derherold hat gesagt…

Ich habe bisher nur ein einziges Mal nicht gewählt: 2005, als ich beruflich in Karl-Marx-Stadt war und nicht schnell genug an meine Heimaturne zurückkehren konnte (Briefwahl hatte ich verschlafen).

1998 wollte ich nicht wählen und stellte dann zu meiner Überraschung fest, daß "mein" Wahllokal in der Schule vis-a-vis von meiner Wohnung in L-Plagfwitz lag ... da bin ich dann kurz ´rübergehoppelt.

derherold hat gesagt…

"... kam das nicht mal in meinen Albträumen vor, dass wir 25 Jahre später stramm auf dem Weg in die DDR 2.0 sind..."

1995 unterhielt ich mich mit einem Freund, einem ehem. Politoffizier der NVA und behauptete, es gäbe (nur) zwei Unterschiede zwischen dem DDR-Jounalismus und dem heutigen in Einigvaterland:

1. Diesmal machen sie es freiwillig, d.h. man nimmt für seine Volksverhetzung und Denunziationsaufrufe kleinbürgerorientierte Topoi.

2. Diesmal gibt es Westgeld.