Freitag, 1. Januar 2016

Von Ossi-Phänomenen

Nachgewachsen ist eine westdeutsche Nachkriegsgeneration, die nichts anderes kennt, als die 70jährige Behaglichkeit der geschichtsvergessenen Bundesrepublik – und für die die Wiedervereinigung nur eine vorübergehende Irritation darstellte, welche ohne spürbare negative Folgen für sie blieb.

Roland Woldag erklärt, warum AfD und PEGIDA reine Ossi-Phänomene sind


6 Kommentare:

fatalist hat gesagt…

Das “Hündische Kriechen der Eliten vor den politschen Zweckmässigkeiten”(Gottfried Benn) paart sich nirgendwo so perfekt mit der elenden Feigheit der “Normalos” wie in Westdeutschland.

Vielleicht startet die Reconquista Kölns dereinst von Mitteldeutschland aus? Das wäre dann Raspail, Le Figaro, 2004

https://fatalistnsuleaks.wordpress.com/2015/12/14/bjoern-hoecke-in-der-schnellrodaer-dorfkneipe-nov-2015/

NonKon hat gesagt…

Wie lächerlich wenn vermeintliche Durchblicker aus dem Osten Deutschlands vollkommen auslassen das gut 20% der Wessis seit je her wegen ihrer Armut und oder ihrer (linken) politischen Gesinnung gesellschaftlich auch im Westen komplett ausgegrenzt und missachtet waren und werden. Unser Leben war nie von Luxus und irgend einem Überlegenheitsdenken geprägt, es war stets ein Kampf gegen grausame Eliten und deren menschenverachtende Politik, gegen Korruption im größtmöglichem Stil, gegen Kleinbürgerlichkeit und staatlich getriebener Arroganz, gegen den Kapitalfaschismus, einen Kampf den wir nie und nimmer gewinnen können, bis sich der Kapitalismus selbst an die Wand fährt. (Die Chancen stehen gut!).

Da kam dann mal kurz die Hoffnung auf das nach einer Wiedervereinigung Deutschlands die Linke und die Arbeiterklasse gestärkt werden von unseren "sozialistischen" Brüdern die schlau genug sein werden in Freiheit einen wahren Sozialismus mit zu gestalten. Aber weiter daneben hätten man nicht liegen können!

Schon meine erste Reise nach Dresden mit meiner Frau (sie sieht nicht deutsch genug aus für Dresden) zeigte mir eine kleinbürgerliche, rassistische, meist dumme und von Vorurteilen durchsetzte Gesellschaft paranoider Dunkeldeutscher die sich "jetzt alles zurück holen was man uns genommen hat". Sie hassten die "Fidschis" und die "Polakken", erzählten mir wie diese den Sozialismus für sich schamlos ausgenutzt hätten und das es auch jetzt keinen einen Grund gäbe Loyalität gegenüber den "Wessis" zu zeigen weil diese jetzt nur kämen um sie auszunehmen... wobei sie damit natürlich auch größtenteils recht hatten. Sie beleidigten meine Frau und mich mit ihren Augen und in Worten, krochen mir andererseits aber bis zum Anschlag in den Arsch um an unserem Filmprojekt mitzuarbeiten. Wir nahmen dann aber die jungen Intellektuellen, und die waren in Dresden ebenso ausgegrenzt wie wir linken Wessis im Westen. Und diese Mitarbeiter zeigten mir dann wirklich wie es läuft und es war eine absolute Schande was sie zu erzählen wussten. Nach den drei Monaten wollte ich Dresden nie mehr wiedersehen und ich habe mich auch keinen Moment gewundert als Pegida aufkam, das war nur eine logische Folge dessen was ich in Dresden an Rassismus und Verachtung gegenüber allem was fremd war erlebt habe.

Und es scheint sich da auch nichts zu bewegen: Als Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert sich in der FR darüber beklagte das Pediga Dresdens Ansehen schade machten die "besorgten Bürder" in Leserbriefen schnell klar das Pegidas Erfolg in Dresden sich durch die Unterstützung oder zumindest durch die stille Zustimmung einer großen Mehrheit der Dresdener Bürger begründet. Und das glaube ich bis aufs letzte Wort. Tatsächlich werden weder Ausländer noch "Wessis" noch denkende "Ossis" es in Dresden lange ausgehalten haben, eine derart massive Ignoranz und Menschenverachtung kann kein Mensch ertragen der noch halbwegs bei Verstand ist. Und die, die dennoch da bleiben müssen oder wollen, werden schön kleine Brötchen backen müssen... damit man ihnen die Bude nicht ansteckt.

Ok, das ist jetzt alles etwas spitz und es gibt hoffentlich auch andere Aspekte, ich erinnere mich an zwei Studentische Mitarbeiter die maximal weit weg vom Rassismus ihrer Nachbarn standen. Die lasen aber weder Bild noch SuperIllu, die waren als aufrechte Linke schon ausgegrenzt im realsozialistischem DDR Korruptionssumpf. Und solche Leute machen mir Hoffnung, wie hier im Westen auch.

Gernot hat gesagt…

Es wird wohl diese befürchtete oder beschworene Katastrophe nicht geben. Das System erwies sich als erstaunlich stabil, Geld kann aus dem Nichts geschaffen werden (und wurde stets so geschaffen, besonders in Kriegszeiten) und die "Flüchtlingskrise" bringt massenhaft Billigarbeiter und Konsumenten, vorausgesetzt, die Flüchtlinge werden entgegen ihrer Bezeichnung als solche integriert.
Der "Standort Deutschland" und "das Land" werden gewinnen, wie die Kanzlerin es voraussagte.

Das Volk, biologisches Ergebnis aus Jahrtausenden, wenn nicht Jahrzehntausenden Abstammungsgeschichte, wird massiv und tiefgreifend verändert, um nicht "ausgetauscht" zu sagen.
Daran stört sich niemand, obwohl die Linken früher für Existenz und Selbstbestimmungsrecht der natürlich gewachsenen Völker vor den Bedürfnissen der "Kopfkonstrukte" Staaten standen.
Erfolgreich wurde der Volksbegriff völlig demontiert; es wurde der Eindruck erweckt, ein Volk könnte sich aus Menschen verschiedener und beliebiger Herkunft zusammensetzen.

Ich halte das für einen Affront gegen Natur, Schöpfung, Menschheit, Zukunft und natürlich die betroffenen Völker selbst.
In gewisser Weise verbietet die UNO-Satzung so etwas eigentlich. Die Verhinderung der Reproduktion eines Volkes, Tatbestandsmerkmal der UNO-Völkermordsdefinition, kann ja auch durch massenhafte Integration von Einwandernden erfolgen. Im Falle von Tibet wird dergleichen kritisiert. Uns wird erfolgreich erzählt, es gäbe uns gar nicht und Asiaten, Orientalen und Afrikaner könnten genauso Deutsche (oder andere Europäer) sein wie die paar übriggebliebenen Eingeborenen.
Groteskes Beispiel: Die Paris-Attentäter waren Franzosen - nicht etwa französische Staatsangehörige.

Der Standpunkt der inneren Partei wurde so erfolgreich kolportiert, dass Völkerfreunde, die so etwas zu äußern wagen, als rechtsgerichtet, ja als Nazis und Faschisten diffamiert werden und die Massen der äußeren Partei das zustimmend abnicken.


Kurt hat gesagt…

ROFL! NonKons Kommentar ist ein Paradebeispiel für die Haltung der Besserwessis. Ignorant und Empathiefrei bis zum Anschlag. Von der Wichtigkeit und Richtigkeit seiner Weltsicht überzeugt.

So wie er reden Westlinke, die sich etwas darauf zugute halten, eine Phillipina per Heirat aus ihren prekären Lebensverhältnissen "erlöst" zu haben. Vermutlich lebte er bis 1991 auf den Phillipinen. Das würde einiges erklären. Denn wenn sich NonKon auch nur zehn Minuten mit der Stimmung in der DDR, die zur Erweiterung des Staatsgebiets der BRD nach Art.?? GG bis an die Oder geführt hat, beschäftigt hätte, dann hätte er nicht erlebt, was er jetzt vorgibt, erlebt zu haben. Nun lernte er eben auf die harte Tour, was ein Lippenbekentniss ist.
Wie sagte doch schon 1990 der Kabarettist Hildebrand: "Die Westlinken werden den Ossis nie verzeihen, dass diese ihnen die DDR weggenommen haben."

PS: Am RB Leipzig arbeiten sich die Wessis ähnlich rüde ab. Ob das auch was mit Ossilantentum zu tun hat? Psychologe müsste man sein!

ppq hat gesagt…

bei rb kommen der ossihass und die angst vor dem nächsten österreicher zusammen

derherold hat gesagt…

"...den Ossis nie verzeihen, dass diese ihnen die DDR weggenommen haben ..."

Soweit ich weiß, stammt dieser Spruch von mir.
... ihnen ihre schöne DDR weggenommen hat ... im übrigen.