Donnerstag, 23. Mai 2013

Teure deutsche Zeitkultur


Das in Deutschland beliebte Auf-die-Uhr-gucken kostet die Bundesbürger einer Studie zufolge Jahr für Jahr Milliarden. Insgesamt müssten Rohstoffförderer, UhrenindustrieHandel, Banken und Verbraucher pro Jahr rund 1,5 Milliarden Euro für die Versorgung mit Uhren aufwenden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Knavril-Institutes in Glashütte, die im Auftrag des Schmuckherstellers KWatch von einem Forscherteam um dem Zeitwissenschaftler Michael Barakowski erstellt wurde.

Die volkswirtschaftlichen Kosten - also abzüglich von Erträgen des Bundes aus der Umsatzstsuer - lägen bei mehr als 1,5 Milliarden Euro, erklärte Studienautor Jens Groß. Im Schnitt koste das deutsche Pünktlichkeitssystem rund 13 Euro pro Bundesbürger. Bundesblogampelamt-Vorstand Herrnfried Hegenzecht, seit einigen Monaten auch Zensurbeauftragter der Bundesregierung, erklärte: «Das BBAA kann die genannten Zahlen weder bestätigen noch nachvollziehen. Es gibt für Deutschland derzeit keine belastbaren Kostendaten.» Das Blogampelamt habe dazu aber eine eigene Studie in Auftrag gegeben, die noch nicht abgeschlossen sei.

Die Studienautoren berücksichtigten bei ihrer Berechnung des volkswirtschaftlichen Aufwandes für Pünktlichkeit die Kosten für Herstellung, Transport und Bereitstellung von Uhren für die private Anwendung und die Bereitstellung öffentlicher Zeitmesser für Verbraucher, die auf eigene Uhren verzichten.

Die Analyse zeige, «dass Uhren bei weitem kein kostenfreies Mittel zur Zeitsynchronisierung» sei, heißt es in der Untersuchung. «Die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten des allgemeinen System der mechanischen und elektronischen Zeitmessung liegen bei etwa etwa 1,5 Milliarden Euro und damit deutlich über den Kosten, die Länder mit anderer Zeitkultur aufzuwenden haben.»

Uhren seien volkswirtschaftlich nicht günstiger als Kalender, erläutert Barakowski: «Volkswirtschaftlich ist es besser, eine geringere Uhrenquote zu haben.» Die Studie basiert auf Sekundärquellen und Experteninterviews sowie speziell im Rahmen der Untersuchung durchgeführten Fallstudien. KWatch betonte, das Unternehmen habe weder an der Studie mitgewirkt noch Einfluss auf die Ergebnisse genommen. Es bestünden auch keine wirtschaftlichen Interessen an den Resultaten.

3 Kommentare:

Thomas hat gesagt…

Tja, wie man jetzt auf einmal all die Nachteile des Bargelds entdeckt, wenn es gleichzeitig darum geht, einem möglichst hinderungsfreien Zugriff auf die Konten der Bürger zu erreichen! Könnte ja sein, daß bei einer Bankpleite nicht mehr genug auf den Konten ist...

Friederich hat gesagt…

»… ebenso berücksichtigt wie entgangene Zinsgewinne für Verbraucher, die ihr Bargeld lieber im Portemonnaie als auf der Bank haben.«

Spätestens an der Stelle hättet Ihr ja auch mal merken können, daß der ganze HAZ-Artikel ein satirisches Fake ist.

Volker hat gesagt…

Ich bin schon lange dafür, dass Bargeld, dieses intransparente Zahlungsmittel abgeschafft wird.