Samstag, 19. Oktober 2013

Klimawandel im Wandel

Es sollte nicht weniger sein als "die präziseste Kalkulation der Folgen des Klimawandels", die Forscher des Hamburger Max-Planck-Instituts (MPI) für Meteorologe vor fünf Jahren vorlegten. Im Auftrag der Bundesregierung erstellt, behauptete das Papier, "in nie erreichter Genauigkeit" (Spiegel) und auf einzelne Regionen aufgeschlüsselt voraussagen zu können, wie sich das Klima bis ins Jahr 2100 verändert.

Wie fragwürdig dieses Versprechen wirklich ist, wird mit Abstand allmählich deutlich. Denn zwar verwiesen die MPI-Forscher stolz auf einem "Großcomputer, der mehrere Räume des Max-Planck-Instituts in Hamburg füllt" und für jede Minute der kommenden 92 Jahre drei Szenarien errechnet habe, wie sich das Klima verändern könnte. Beachtet wurden dabei Einflussgrößen wie Niederschlag, Vegetation und Bodenbedeckung, denn diese, so schreiben die Forscher, beeinflussen natürlich die Klimaentwicklung. Richtig überzeugend klingt das Ganze, wenn die Forscher ausführen, es handele sich hier um ein "dreidimensionales hydrostatisches regionales Klimamodell", das ein "atmosphärisches Zirkulationsmodell" sei, welches "die relevanten physikalischen Prozesse dynamisch berechne" und dabei "insbesondere nicht-lineare Zusammenhänge" berücksichtige.

Das schönste Programm aber kann natürlich nur mit den Faktoren rechnen, die ihm eingegeben werden. Und da haben die Max-Planck-Forscher im Bezug auf die Klimaentwicklung in Mitteldeutschland einfach mal das Wichtigste vergessen: Ihr Modell berechnet das Klima nach Niederschlag, Vegetation und Bodenbedeckung, wie sie heute sind. Und unterschlägt dabei, dass in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt mit dem "Leipziger Neuseenland", dem Geiseltalsee, der Goitzsche und den gefluteten Lausitzer Braunkohlengruben in den letzten Jahren eine Wasserfläche von mehr als 200 Quadratkilometern neu entstanden ist. Der Zwenkauer See zählt mit seinen knapp 1.000 Hektar Wasserfläche zu den 50 größten Seen Deutschlands, der Markkleeberger See ist mit 252 Hektar noch einmal ein Viertel so groß. Allein rings um Leipzig erstrecken sich heute Seen mit einer Wasserfläche von zusammen 120 km², 24 davon sind größer als 1 km². Größter See der 175 km² großen Wasserlandschaft, die aus gefluteten Braunkohletagebauen besteht, ist mit einer Fläche von 18,4 km² der Geiseltalsee südlich von Halle, heute der größte künstliche See Deutschlands.

Aber Max Planck braucht kein Wasser, um in die Zukunft zu sehen. Nach dem Max-Planck-Modell werden "die Sommerniederschläge in Nordost-Deutschland besonders stark" zurückgehen - ungeachtet aller absehbaren Veränderungen des Mikroklimas durch die neue Seenlandschaft. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts erwarten die Präzis-Prognosen im Vergleich zu heute deshalb ein Minus von bis zu 30 Prozent bei den Sommerniederschlägen.

Am See selbst wird anders geplant: "Durch die riesigen Wasserflächen wird sich das lokale Klima nachhaltig ändern und dem ähneln, welches am Bodensee herrscht", sagen Forscher der Universität in Halle voraus. In den vergangenen Jahren bemerkten sie bereits eine signifikante Zunahme der Niederschläge sowohl im Sommer als auch im Winter.

2 Kommentare:

Orwell hat gesagt…

Ja, es ist eine Krux mit der Klimaerwärmung, dem Klimawandel und der Klimaänderung. Nun gibt es schon Bestrebungen subversiv den Klimawandel einzufordern! Unliebsame Elemente planen Mitwochsdemos für den Klimawandel! Es ist ihnen zu kalt!

http://goo.gl/nrStOr

Ausserdem ist bereits der erste Monsun über Deutschland hereingebrochen, und überschwemmt das Land, das gleichzeitig unter Versteppung leidet...

http://goo.gl/uHmktG

Das Potsdam Institut für Klimaastrologie ist hier mit seinen Modellen federführend und progressiv an nächsten dran. In 100 Jahren sind wir also ersoffen und vertrocknet, gleichzeitig.

eulenfurz hat gesagt…

Diese Woche sollen es nochmal bis 20 ° C werden, und das nach dem ausgefallenen Spätsommer.

Es geht zu Ende, wir werden alle erschwitzen!