
Die Provider seien künftig angehalten, „jugendgefährdende Beiträge“ zu erfassen und in den Tagstunden, an denen auch Minderjährige vor dem Rechner sitzen könnten, zu blockieren. Laut dem Entwurf müssen alle Betreiber von Webseiten diese künftig vom Bundesamt für die Freigabe von Internetinhalten (BAfII) klassifizieren und freigeben lassen. Neue Inhalte würden von der neuzugründenden Behörde, die ihren Sitz im strukturschwachen Pasewalk nehmen wird, "noch taggleich geprüft und eingeschätzt". Webmaster müssen ihre Inhalte dann nur noch kennzeichnen, um Surfern anzuzeigen, ob einzelne Beiträge, Bilder oder Filme für Leser ab 6, 12, 16 oder 18 Jahre oder gar nicht geeignet sind.
Auch sogenannte Web 2.0-Angebote wie Blogeinträge, Kommentare in Foren oder hochgeladene Privatfotos fallen unter die strikte Kennzeichnungs- und Ausblendepflicht, wenn der Anbieter nicht technische Möglichkeiten einsetzt, um sogenannten "Schund und Schmutz" (Walter Ulbricht) automatisch "auszumerzen" (Joseph Goebbels). Der Entwurf bedient zum Klarmachen der Konsequenzen einer volkverbundenen, lebensnahen Sprache: „Die Kennzeichnung von Angeboten, die den Zugang zu Inhalten vermitteln, die gemäß §§ 7 ff. des Telemediengesetzes nicht vollständig in den Verantwortungsbereich des Anbieters fallen, insbesondere weil diese von Nutzern in das Angebot integriert werden oder das Angebot durch Nutzer verändert wird, setzt voraus, dass der Anbieter nachweist, dass die Einbeziehung oder der Verbleib von Inhalten im Gesamtangebot verhindert wird, die geeignet sind, die Entwicklung von jüngeren Personen zu beeinträchtigen.“ Die Gefahr einer Entwicklungsbeeinträchtigung besteht zum Beispiel bei dem oben abgebildeten Bild eines Musikers der vom Jugendschutz teilweise bereits verbotenen Gruppe Rammstein mit einem ungenannten Model: Wird das Foto von Minderjährigen angeschaut, neigen die in 43,2 % der bislang nicht untersuchten Fälle später zu Amokläufen, Lederschuhen und dem Konsum von Bier, in 33 % der Fälle kommt es häufiger als üblich zu sogenanntem "Fernsehschlaf" und Tagesschauverweigerung.
Inwieweit fremdsprachige Angebote, die bislang noch im Auslang gehostet werden dürfen, unter die deutsche Richtlinie fallen, ist noch unklar. Es sei schwierig, ausländische Anbieter ohne eine ausreichend große Armee dazu zu veranlassen, deutsche Gesetze einzuhalten, gestand ein mit der Materie vertrauter Mitarbeiter des BAfII. Im Ernstfall, hieß es aus Regierungskreisen, müsse das Internet in Deutschland eben künftig zwischen sechs und 22 Uhr komplett gesperrt bleiben. "Wenn auch nur ein Kind damit vor unzulässigen Inhalten geschützt wird, muss es uns das wert sein."
Siehe dazu auch "Erst mal die Kamele" bei Geiernotizen
6 Kommentare:
Die Kinder! Denkt denn wirklich niemand an unsere Kinder?! Wobei, wäre es nicht einfacher eben diese zu verbieten, anstatt all die gefährlichen Inhalte? Hmmm...
Tja Paramantus, wenn man mal versucht, ganz besonders ironisch oder gar cynisch zu sein, kann man fast drauf wetten, daß die Realität einen schon wieder ein- oder überholt hat. Kinderverbot ist schon in Vorbereitung:
http://www.geiernotizen.de/kamele
Ist doch schon soweit
http://plus7.arte.tv/de/1697660,CmC=3022092,scheduleId=3004820.html
Tja Paramantus, wenn man mal versucht, ganz besonders ironisch oder gar cynisch zu sein, kann man fast drauf wetten, daß die Realität einen schon wieder ein- oder überholt hat. Kinderverbot ist schon in Vorbereitung
Geier, vielleicht bist Du der Wahrheit damit näher als gedacht. Tatsächlich verfolgt die Bundesregierung (egal welcher Farbe) das Ziel der Geburtenminimierung. Das belegt schon die Entwicklung der Geburtenrate.
Auch wenn das aus unerklärlichen Gründen so offen nicht gesagt wird, gibt es manchmal Augenblicke wo die Wahrheit durchscheint.
„Männer, die dazu nicht bereit sind, werden keine Partnerin mehr finden” tönt von der Leyen.
Und wie es scheint, hat sie sich durchgesetzt.
Geburtenrate in Deutschland:
2004: 705.622
2005: 685.795
2006: 672.724
2007: 684.862
2008: 675.000
erstes Halbjahr 2009: 312.000
Ein schöner Erfolg. Oder?
eindrucksvolle zahlen, die für den erfolg der politik der rettungskoalition stehen
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