Montag, 12. Mai 2014

Wir spielen Weltkrieg

In Zeiten wie diesen kann die patrio­ti­sche Mobilisierung auch vor unseren Jüngsten nicht Haltmachen. Sowohl im Unterricht als auch bei vie­len außer­schu­li­schen Aktivitäten wie der Vorbereitung von Rohstoffsammlungen, der Werbung für die demnächst anstehende Emission von Kriegsanleihen und dem Anlegen von Kriegsschulgärten müssen Schülerinnen und Schüler künftig mitwirken bei der großen Anstrengung, den uns von Russland aufgezwungenen Krieg siegreich zu beenden. Einzelne Firmen haben bereits Angebote für die Freizeit der Kinder aufgelegt: Die Bekleidungsindustrie stellt spe­zi­elle Uniformen her, die Spielzeugindustrie pro­du­ziert naturgetreu nachgebaute coole Panzer, Verlage bringen erste Kriegsbücher zur vater­län­di­schen Erziehung heraus.

Selbst an die ganz Kleinen ist gedacht: Ernst Kutzers Bilderbuch «Wir spie­len Krieg» (oben) ver­mit­telt den anstehenden Waffengang als lus­ti­ges Kostümabenteuer, in dem unsere Jüngsten mutig gegen den Kreml-Diktator Putin antreten können. Ein Teil der Einnahmen aus dem Verkauf geht an das Rote Kreuz, das Kriegsfürsorgeamt und das Kriegshilfsbüro. Auch mit Bildpostkarten, auf denen Kinder den Krieg als net­tes Spiel ("Leben oder Tod") aus­tragen können, engagieren sich Vereine und Behörden wie die Bundeszentrale für pazifistische Bildung, um das Verständnis für die Notwendigkeit einer großen Kraftanstrengung bei Alt und Jung zu erhöhen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Weitere Infos für die Vereinbarkeit von Krieg und Familie:

http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut/p/c4/NYs9D8IwDET_UdwMqIiNKgtrF2gX5LZWschH5bpk4ceTDNxJb3l3MEJpxA-vqJwienjAMPNlymbKCxl860He024ysZLQU18UKMK9HstgTpG0UikqF66CmsRsSdRXc4gUY3iBobGus23zj_2ex9659mStu3U9bCFcf9FNB-M!/

gez. KriegsministerX Ursula von der Laien

Anonym hat gesagt…

Ein deutscher Junge weint nicht, wenn er sich den Finger in der Panzerkette gequetscht hat!
(Geiles Gerät, aber über 800 Bernanke-Schekel...dafür kaufe ich mir mindestens 1200 sehr überzeugende Hohlspitz-Argumente.)