Sonntag, 14. Oktober 2018

Wahl-O-Rat®©: Erste Ergebnisse aus Bayern

Eigentlich ist es laut Bundeswahlgesetz verboten, Wahlergebnisse bekanntzugeben, ehe die Wahllokale geschlossen sind. Nirgendwo steht allerdings, dass man sie nicht veröffentlichen darf, so lange die Wahllokale noch nicht geöffnet haben - bereits im vergangenen Jahr zur Bundestagswahl nutzte das bürgerschaftlich engagierte Mitmachboard PPQ diese Gesetzeslücke in Zusammenarbeit mit Experten des An-Institutes für Angewandte Entropie der Bundeskulturstiftung, um das amtliche Endergebnis der Abstimmung öffentlich zu machen, wie es der Wahl-O-Rat®© ergeben hatte.


Bei diesem neuartigen Werkzeug der Politikprognose handelt es sich um ein demoskopisches Instrument, das auf die kollektive Ahnungskraft hunderter Leserinnen und Leser setzt, aus dem mit Hilfe des sogenannten PPQuotienten eine Annäherung an das eigentliche Wahlergebnis errechnet werden kann, die im Fall der Bundestagswahl 2017 alle vermeintlich professionell arbeitenden Umfrageinstitute deutlich schlug.

Der Trick beim Wahl-O-Rat®©: Beim Abstimmen geht es nicht darum, was der Abstimmende selbst wählt oder wen er gern gewinnen sehen würde, sondern ausschließlich darum, möglichst exakt zu prognostizieren, ob die jeweilige Partei einen nach wissenschaftlich ermittelten Trendzahlen bestimmten Schwellenwert über- oder unterschreiten wird. Der von den Erfindern "experimentaldemoskopisch" genannte Wahl-O-Rat®© zeigt bei ausreichend häufiger Nutzung dann an, mit welcher Wahrscheinlichkeit die aufgeführten Parteien den Schwellenwert über- oder unterschreiten.

Aus den vorgegebenen prozentualen Abweichungen lässt sich wiederum die Wahrscheinlichkeit errechnen, mit der die tatsächlichen Wahlergebnisse der aufgeführten Parteien vom Schwellenwert entfernt liegen werden.

So sollte eine Partei, bei der Stimmengleichheit darüber herrscht, ob sie den Schwellenwert unter- oder überschreitet, ein tatsächliches Stimmenergebnis recht nahe am genannten Wert erreichen. Eine Partei, bei der hundert Prozent der Abstimmenden glauben, dass sie den Wert unterschreitet, sollte hingegen sehr weit unter dem genannten Prozentanteil landen. Die Entfernung vom Mittelwert, der als Null bei 50/50-Verhältnissen angenommen wird, ergibt sich so aus der Summe der Vermutung der Umfrageteilnehmer, radikalisiert durch den PPQuotienten und geglättet durch das vom französichen Begriff panacher ("mischen") Panaschieren und Kumulieren der Rohdaten.

Kurzfristig hatten PPQ und das An-Institut auf Bitten aus Berlin kurz vor der Bayernwahl mit freundlicher Unterstützung eines us-amerikanischen Umfrageinstitutes erneut einen Wahl-O-Rat®© freigeschaltet. Das Echo war erstaunlich hoch, mehr als 500 politisch interessierte Bürgerinnen und Bürger nicht nur aus Bayern beteiligten sich am basisdemokratischen Versuch, dem verunsichernden und viele Menschen im Lande auch zunehmend ängstigenden Prognoseversuchen der demoskopischen Institute eine faire, transparente und gerechte Alternative entgegenzusetzen.

Das Ergebnis der Landtagswahl in Bayern wird danach  wie folgt ausfallen:

CSU: 33 Prozent
Grüne: 15 Prozent
AfD: 16 Prozent
SPD: 10 Prozent
Freie Wähler: 10 Prozent
FDP: 6,5 Prozent
Linke: 3 Prozent

Die fehlenden Prozente entfallen wie immer auf andere Parteien.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich bin gespannt, inwieweit da auch Wunschdenken bei der Projektion mitspielt. Viele sind sich doch bei der Formulierung ihrer Erwartungshaltung nicht darüber im Klaren, dass sie vor der Abgabe einer Prognose aus ihrer Erwartung heraustreten müssten.

Anonym hat gesagt…

wann wird die spd verhaftet ?

der Sepp , Reichsführer Zwang