Mittwoch, 21. Oktober 2009

Wiedergeboren als Popmusiker

Irrt die Uno? Leben vielleicht gar nicht sechs Milliarden Menschen auf der Erde? Sondern nur halb so viele? Nicht zuletzt die enthüllende PPQ-Serie "Wiedergeboren als..." legt die Vermutung nahe: Nachdem wir zuletzt aufdecken konnten, dass der ehemalige russische Oligarch Michail Chodorkowski sich im Freigang unter dem Namen "Stephan Kramer" als Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland Zigarettengeld verdient, deuten neue Hinweise auf noch mehr noch akutere Doppelleben nun auch im vielbeachteten Pop-Business hin.

So agiert der 42-jährige Wittenberger Richard Kruspe (oben links) seit Jahren nicht nur als Gitarrenquäler bei der für ihre Balladen bekannten Kapelle Rammstein, wie Fans und Feinde der oft ins blümchenhafte tendierenden Gesänge der Combo bislang glaubten. Nein, in den zuletzt immer länger werdenden Schaffenspausen des ostdeutschen Erfolgssextetts startete Kruspe unter dem Namen "Billie Joe Armstrong" (oben rechts) eine Zweitkarriére: Bei der angeblich amerikanischen Gruppe "Green Day" steht der Gitarrist selbst am Mikrophon.

Armstrong sei "das jüngste von sechs Kindern eines LKW-Fahrers", hat sich Kruspe für sein Alter Ego eine echte Rocknroll-Herkunft ausgedacht. Sein Vater habe "nebenbei als Schlagzeuger in einer Jazz-Band" gespielt, Mutter Ollie als Kellnerin in Rod's Hickory Pit in Vallejo gearbeitet. Für Kenner leicht zu sehen: Kruspes Geständnis, er habe "im Alter von vier Jahren" begonnen "Jazz-Gitarre zu spielen", verweist natürlich direkt und mit einem Augenzwinkern auf die Karriere des angeblichen Vaters. Nach nur einem Jahr üben, so will es die Legende, nahm dann schon Billie Joe Armstrong "seine erste Schallplatte auf". Am 3. November macht Richard Kruspe nun allerdings zum vorerst letzten Mal den Armstrong, wenn er mit Green Day in München gastiert. Schon fünf Tage später geht er dann mit Rammstein auf Tournee.

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