Sonntag, 31. Januar 2016

Ulrich Wickert möglicherweise von US-Geheimdienst ausgetauscht

Ulrich Wickert mit wirrem Blick: Der frühere Chefsprecher der früheren Nachrichtensendung "Tagesschau" wurde möglicherweise vom US-Geheimdienst ausgetauscht

Der Vertrauensverlust in deutsche Medien kann nach Ansicht von Ulrich Wickert ("Das Buch der Tugenden", Tchibos kritische Reihe) nicht an den herausragenden Leistungen der Medienarbeiter liegen. "Die deutsche Presse wird gezielt diskreditiert", prangert der ehemalige "Tagesthemen"-Moderator in einem Interview mit wiwo.de an.

Wickert ist trotz des wissenschaftlichen Nachweises der Herkunft aus Nazi- und Dunkeldeutschland sogar der Ansicht, dass der Begriff der "Lügenpresse" vom russischen Geheimdienst lanciert worden ist. Ein Interview, das Gebärdendolmetscherin Frauke Hahnwech für PPQ aus dem Theoretischen übersetzt hat, nährt jetzt bei Freunden und Bewunderern des greisen elder statesman der deutschen Ansagerei einen ganz anderen schlimmen Verdacht: Ist Wickert vom US-Geheimdienst ausgetauscht worden?


Herr Wickert, sind Journalisten noch die Vierte Gewalt im Staat?
Dieser Anspruch war immer schon falsch. Es gibt keine demokratische Legitimierung der Presse. Medien gehören schon immer großen, reichen Familien oder sie sind fest im Besitz der Parteien oder werden von diesen zentral gesteuert. Medien sind in größten Teilen ein Teil der Wirtschaft.

Wie meinen Sie das? Die Pressefreiheit steht im Grundgesetz.
Das stört doch nicht. Jeder kann ein Riesenunternehmen wie Springer oder Bertelsmann aufziehen. Medien sind geprägt durch wirtschaftliche Interessen, aber es ist gut, dass Verlage nicht nur überlegen: Wie verkaufe ich mein Blatt? Wie viel Gewinn mache ich? Sondern auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und sagen, das berichten wir. Und das eben nicht.



Das lernt man bereits in der ersten Stunde in einer großen Schreibstube.
Ja, aber es ist aktueller denn je. Unsere Aufgabe ist, Dinge so klar zu benennen, dass wir unseren zentralen gesellschaftlichen Anliegen nicht schaden. Was der Regierung schadet, schwächt Deutschlands Position im Ausland, damit aber Europa, den Euro und uns alle. Liefere ich bestimmten Gruppen Argumente? Ja, das tue ich. Sollte ich darauf verzichten? Unbedingt!

Geben Sie uns dafür bitte ein Beispiel.
Ganz einfach: Redigieren heißt, die Wirklichkeit passgerecht machen. Sie muss in eine Zeitungsausgabe, eine Tagesschau-Viertelstunde passen. ich kann nun so weglassen oder so, ich kann Gewichte hierhin verschieben oder dorthin. Die deutsche Presse hat sich hier seit der Silvesternacht hervorragend bewährt: Erst ganz vorn beim Schweigen, dann immer drauf auf die Polizei. Durch die Recherche der Medien hat die Bevölkerung erfahren, dass über Jahre, ja, Jahrzehnte systematisch die Unwahrheit geschrieben wurde. Und sie hat es nicht einmal bemerkt! Das nenne ich gutes Handwerk. Klar ist doch, dass es Momente gibt, in denen man benennen darf, dass es algerische oder marokkanische oder tunesische Jugendliche gibt, die ein gewisses Verhalten in Deutschland an den Tag legen, das wir nicht dulden. Aber sollte man dann so ehrlich sein und sagen, dass man dagegen nichts tun kann? Keinesfalls.

Im Pressekodex aber steht: „In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.“
Freie Presse hieße aber, dass sich niemand daran halten muss, oder? Ich denke jedoch, das Wichtige ist, dass unsere Presse Bescheid weiß, was passiert – nicht das Publikum. Die Presse ist ja die Vierte Gewalt, nicht der Leser! Denn das ist einer der ganz großen Vorteile unserer Mediengesellschaft: Wenn wir Dinge nicht benennen, haben sie für die meisten Menschen nicht stattgefunden! Wie viel Leid wäre uns allen erspart geblieben, hätte man, wie ursprünglich geplant, über die Silvesterereignisse verantwortlich geschwiegen? Das Interessante ist, dass seit dem Silvesterabend in Köln über Probleme mit Menschen aus Nordafrika diskutiert wird, weil es ein Massenphänomen war. Aber dann stellt sich plötzlich raus, dass es sowas schon länger bei uns gibt!Da sieht man, wohin soetwas führt.

In Deutschland ist es soweit gekommen, dass manche Gruppen von „Lügenpresse“ sprechen. Woher kommt dieses Misstrauen?
Das wird von außen eingetragen. Die deutsche Presse wird gezielt diskreditiert, das kommt nicht aus unserer Gesellschaft, sondern von außen. Wir erleben aktuell, dass der russische Staat Propaganda gegen deutsche Journalisten macht, um das feste Vertrauen der Menschen in ihre Journalisten zu erschüttern. Ich persönlich halte es nicht für ausgeschlossen, dass der russische Geheimdienst den Begriff „Lügenpresse“ in Deutschland verbreitet hat.

Das ist mir neu, war es doch die Pegida-Bewegung, die dieses Wort gebraucht hat.
Ja, aber wie kam die Idee dort auf? Fakt ist, dass Wladimir Putin selbst lange in Dresden wirkte und über seine Verbindungen dorthin wohl auch Pegida gegründet hat. Der russische Staat steht hinter allen ausländerfeindlichen Bewegungen in Europa, er hat sie erfunden und hochgezüchtet. Der Europäer an sich käme auf so etwas nicht, er ist dazu viel zu zivilisiert. Und wenn ich jetzt KGB-Chef wäre, was würde ich in Deutschland tun? Die Presse diskreditieren, indem ich ein Wort wie „Lügenpresse“ lanciere. Die Presse ist ja, nachdem die CSU abgefallen ist, das letzte Herrschaftsmittel, auf das sich unsere Kanzlerin noch stützen kann. Wir sehen, dass sogar der russische Außenminister die falsche Geschichte eines angeblich vergewaltigten deutsch-russischen Mädchens benutzt, um dreist zu behaupten, dass die deutschen Medien Dinge verschweigen. Das finde ich schon enorm. Und wenn Russlanddeutsche in Berlin dann gegen unsere Medien demonstrieren, ist der russischen Propaganda schon viel gelungen.

Das klingt für mich nach einer Verschwörungstheorie. Haben Sie Belege dafür, dass der russische Geheimdienst Pegida unterstützt?
Nein. Keineswegs. Das sage ich nur so, weil alles dafür spricht. Ab 1985 arbeitete der damalige Staatssicherheitsoffizier Putin in der DDR. Putin lebte und wirkte in Dresden, wo er nicht nur seiner Deutschkenntnisse vertiefte, nein, er warb auch den 13-jährigen Schüler Lutz Bachmann an, der seinerzeit an der POS „Leonhard Frank“ lernte und später auf Betreiben Putins an die Kinder- und Jugendsportschule (KJS) „Artur Becker“ in Dresden wechselte. Und wenn wir uns heute anschauen, wie sich die russischen Medien mit deutscher Berichterstattung auseinandersetzen, müssen wir sagen: Hier gibt es Versuche der russischen Propaganda, Dinge in Deutschland zu bewegen.

3 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Wickert? Ist das nicht der, der sich so einen rotweinkeller gekauft hat? Den wollte er doch bis zum Ende seiner Tage aufzehren. Da ist das Delir inklusive.

ppq hat gesagt…

hat er? na dann ist alles erklärt

Borsig hat gesagt…

Ich fordere eine Sondersteuer für alle mit eigenem Weinkeller. Arbeitstitel: "Rothschildabgabe" Zu Gunsten der Pressefreiheit, oder besser als Ausgleich zum Wegfall der GEZ Haushaltsabgabe.