Dienstag, 14. Oktober 2008

Irrationaler Unterschwang

Für Alan Greenspan, den dienstagsbadenden Ex-Chef der US-Federal-Reserve-Bank, war es "irrationaler Überschwang", der die Börsenkurse zur Jahrtausendwende in den Himmel trieb. Für die PPQ-User hingegen ist es irrationaler Unterschwang, der die Indizes in den letzten Tagen abstürzen ließ wie noch nie seit dem Debakel im holländischen Tulpenrausch. 37 Prozent der Abstimmer fanden die größte Krise der Neuzeit jedenfalls völlig normal für den guten alten Kapitalismus, der wie eine Schlange immer mal eine Haut abwerfen muss.

Davon geht die Welt nicht unter, auch wenn diesmal Leute wie Steinbrück, Merkel und Sarkozy beim Transplantieren großflächiger Ersatzhautstücke helfen mussten. Ansonsten zeigt sich die Dreiteilung der Gesellschaft, die bisher noch gar keiner bemerkt hat: Ein Drittel findet es schlimm wie immer, eines schlimmer denn je. Vier Prozent immer hin beurteilen den beinahe passierten Beinahe-Untergang des Abendlandes als gar nicht so schlimm. Das dürfte etwa der Prozentsatz derer sein, die auf fallende Kurse gesetzt hatten.

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