Eine erschütternde Erkenntnis für Anhänger zackiger Standgerichtsbarkeit: Alice Schwarzer reicht als Beweis in einem Vergewaltigungprozess nicht aus.Der oft so fürchterliche Walser Junior ist bei der Gelegenheit heute mal auf Ballhöhe
Eine erschütternde Erkenntnis für Anhänger zackiger Standgerichtsbarkeit: Alice Schwarzer reicht als Beweis in einem Vergewaltigungprozess nicht aus.
Nach nur einer Woche mit dem gefährlichen Darmkeim Ehec ist schon jeder 13,5 millionste Deutsche an der heimtückischen Bakterienerkrankung gestorben - vierhunderttausend Prozent mehr Opfer, als die Menschheitskatastrophe um den Reaktorgau im japanischen Futschikato in den vergangenen zwei Monaten gefordert hat. Eine Darmkeim-Apokalyse, die schlimmer ist als alles, was Deutschland in den letzten vier Tagen an grauenhaften Bedrohungen erlebt hat.
Eben noch war es die Tomate aus dem Norden, nun ist es die Gurke aus dem Süden. Das norddeutsche Spanien ist als Verursacher der unter fast 300 Deutschen grassierenden Darmseuche Ehec enttarnt worden. Wie Experten am Hamburger Hygieneinstitut herausfanden, wurde das Bakterium an Salatgurken gefunden, die aus dem historisch für seinen lockeren Umgang mit deutschen Hygienevorschriften bekannten Spanien stammen.
Aigner lehnt das nicht ab, will aber auch nicht durchgreifen und ein Salat-Moratorium verhängen. "Wir können momentan noch nicht sagen, wo die Quelle ist und können deshalb auch keine neuen Fälle ausschließen", tröstete Aigner Betroffene in der ARD. Aus Brüssel meldete die EU Bedenken an. Frauen seien von dem besonders aggressiv auftretenden Bakterium am häufigsten betroffen, wohl wegen ihrer öfter auf ungewaschenen Salat fußenden Ernährung. Das stehe in "deutlichem Widerspruch zur Gleichstellungsrichtlinie der EU vom 7.3.2006", hieß es in einer Mitteilung an die Bundesregierung. Deutschland werde aufgefordert, schnell Abhilfe zu schaffen. Anderenfalls sehe sich die EU-Kommission veranlasst, eine Zwangssalatquote für Männer einzuführen.
So ändern sich die Zeiten. Kaum ist ein Jahr rum, heißt der Eyjafjallajökull plötzlich Grimsvötn, aber die von der Weltregie stets für das Frühjahr vorgesehene Aschewolke legt trotzdem den Flugverkehr lahm. Das Aschemonster, im "Bild"-Photoshop hergestellt nach Motiven eines Gemäldes von Edvard Munch (Abbildung oben), ist zurück. Dabei hatten die Behörden doch beim letzten Mal eigens die Aschegrenzwerte so angepasst, dass es wieder sicher war, zu fliegen. Vergebens. Die Weltwirtschaft, angeführt von der deutschen Industrie gerade aus einem tiefen Loch gekrochen, fällt nun wieder zurück, Billigflieger heben die Ticketpreise, amerikanische Präsidenten fliehen mit der letzten Maschine nach Hause, Backpacker sitzen fest. Mit Hamburg und Bremen haben diesmal sogar Städte Flughäfen geschlossen, von denen bisher nicht bekannt war, dass sie über welche verfügen.
Mit seiner neuen Nahsüd-Offensive hat Barack Obama nach Angaben des "Spiegel" die texanischen Wähler in den USA verwirrt. Manche Lobbyisten zweifeln bereits an der Solidarität des Präsidenten. Die Republikaner versuchen schon, den Streit als Wahlkampfthema auszuschlachten.
Zweieinhalb Jahre intensiver Forschungen der Preisbewegungen an jeweils 100 Tankstellen in Hamburg, Köln, Leipzig und München, 200 Seiten Papier und schon ist die Erkenntnis unter den Menschen: In Deutschland gibt es fünf große Mineralölkonzerne, die Tankstellen betreiben. Keiner von ihnen legt seine Benzinpreis mit dem Würfelbecher fest. Sondern jeder Tankstellenpächter guckt, was die Konkurrenz rundherum macht. Und verkauft sein Benzin dann zu einem etwa ähnlichen Preis.
Es war kalt in Deutschland, damals, kurz vor Weihnachten 2008, als der Passauer Polizeichef Alois Mannichl von einem riesenhaften, kahlgeschorenen und mit einer Schlange im Gesicht tätowierten Rechtsradikalen mit einem zufällig herumliegenden Lebkuchenmesser planmäßig beinahe erstochen wurde. Eine "neue Qualität rechtsradikaler Gewalt" entdeckte Bayerns Innenminister Hermann in der verabscheuungswürdigen Tat. Schnell wurde einige herumreisende Nazis verhaftet und einige Fernsehdiskussionsrunden angesetzt. Hinter der Tat, das war bereits am Tag danach klar, steckte ein Racheakt eines Neonazis, der erbost darüber war, dass Alois Mannichl "mehrfach gegen Aufmärsche von Rechtsextremen vorgegangen" (dpa) war.
Nur eine Frage der Zeit sollte es sein, bis Alois Mannichl, der im Zuge seines Attentats beförderte Polizeichef von Passau, gerächt und der nach PPQ-Erkenntnissen während der Tat mit einer Perückenglatze auftretende Rechtsterrorist gefasst werden würde. Die Sonderkommission Glatzenjagd wurde immer wieder personell aufgestockt, Monate nach der Tat sicherten Experten auf den Gehwegen rund um den Tatort Spuren im Schneematsch: Zigarettenkippen und Kinderdreiräder konnten geborgen, nicht aber der Naziszene zugeordnet werden.
Die sehen ja schon aus. Die Haltung! Der Scheitel! Glücklicherweise gelang es "Bild"-Reportern, eine von Rechtsextremisten und Rechtsradikalen offenbar geplante Unterwanderung der großen Ausstellung des "staatlichen Keltenschatzes auf dem Glauberg in Hessen" durch kreativen Umgang mit Licht und Schatten im Ansatz zu unterbinden. "Neonazis", so hatte die Redaktion zuvor herausgefunden, "bewachen die 1,86 Meter hohe Statue des Keltenfürsten".
Das sind die Rätsel, die in der US-Krimiserie "Law&Order New York" jedesmal für exakt 43 Minuten Spannung sorgen. Ein mächtiger Mann landet im Gefängnis, nachdem er ein Zimmermädchen sexuell belästigt hat. Der Mann sucht Ausreden, er verfängt sich in Widersprüchen, er gesteht ein bisschen, dann einen Teil. Der Prozess hat noch nicht begonnen, aber das Urteil ist gefallen. "Politisch gilt der Franzose als erledigt", schreibt n-tv, eine Art elektrisches Ferngericht.

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