Samstag, 25. Juni 2022

Documenta-Skandal: So reagieren Bergbauern in Peru

Mehr Vorkontrolle, damit die künstlerische Freiheit grenzenlos bleiben kann: Bergbauern in Peru sind entsetzt über die Vorgänge in Kassel.

Ich gebe zu, dass wir das alles am Anfang nicht ernst genommen haben. bei uns hier ist die Spargelerntezeit gerade vorüber, das heißt, es geht für uns gleich beim Kaffee weiter. Natürlich wissen wir im Dorf alle, dass die Documenta Fifteen ihre Pforten geöffnet hat, Kassel, das ist hier bei uns in Chinchero ein Name mit großem Klang! 

Oft stehen wir abends nach getaner Arbeit vor unseren Hütten, wenn wir wieder einen Tag auf unseren kleinen Handtuchfeldern überlebt haben, kleinen Flächen von bis zu 300 Quadratmetern, die sich an Steilhängen entlang winden, mit einem Neigungswinkel, der so steil ist, dass man sich beim Ackern oder Ernten gegen den Berg neigen muss, um nicht die 3.500 Meter tief bis auf Meeresspiegelniveau zu stürzen. Ja, und dann sprechen wir darüber, was diese namhafte Schau wohl in diesem Jahr bieten wird. Mehr Gegenständliches? Verrückte Installationen?  

Spannend wie immer

Die Fifteen war ja schon vorher total spannend. Wie gewohnt eine alles andere als die sonst gewohnte Ausstellung unserer zeitgenössischen, habe ich zu meinem Nachbarn Josè gesagt. Er nickte, meinte aber, durch den ganzen Mut und die Ungewöhnlichkeit fehle der documenta diesmal auf den ersten Blick  die visuelle Anziehungskraft. Kaum große Ölschinken, dafür viele Kinderzeichnungen, keine phallischen Symbole, keine aufsehenerregenden Signale in Form tabuloser Tabuverstöße. Dass das große Kunstland Deutschland einen kleinen grünen Pavillon bereitgestellt hat, um echte Aborigine-Malerei zu zeigen, fanden wir im Dorf alle gut. Aktivismus, wie er aus urbanen Zentren der westlichen Welt kommt, ist ja auch für uns ein Vorbild, auch wenn die Kunst, die diesem Signalismus entspringt, mich oft an die Krakelei von Kindern erinnert.

Meine Frau Aleecia schimpft mich dann immer. Kunst komme nicht vom Substantiv "Können", sondern sei vielmehr ein Substantivabstraktum zum Verbum können mit der Bedeutung, etwas tun zu können, egal, wie gut man es beherrscht. Aleecia fand gleich, dass sich das Konzept der gemeinschaftlichen Teilhabe, wie es die Künstler vom Kollektiv Ruangrupa aus Indonesien vorleben, am eindrucksvollsten dort vermittelt, wo verschiedene Künstlergruppen gemeinsam mit emsigen Medienarbeitern, Nutzern sozialer Netzwerke und engagierten Politikerinnen ohne Abtrennung an einem Werkstück arbeiten.

Lumbung kannten wir gar nicht

Natürlich wissen wir hier in Peru, dass das grundlegende Prinzip der documenta fifteen 'Lumbung' heißt, eine Praxis aus dem schönen Indonesien, deren Name sich von dem einer Reisscheune ableitet, in die die Überschüsse einer Reisernte eines Dorfes gebracht werden, damit sich dort dann jeder nehmen kann, was er braucht. Das Dorf als uneigennützige Gemeinschaft, edle Wilde, die keinen Egoismus kennen. Das haben sich die Künstlernden so wunderbar ausgedacht, dass  selbst wir hier in Peru einen Moment lang daran geglaubt haben, dass es das wirklich geben könnte. Dabei haben wir hier selbst Erntehelfer, Landpächter, Landbesitzer und Landlose und natürlich wird die Ernte nicht einfach durch alle geteilt. Wo kämen wir denn da hin?

Dass das Motto "Make friends, not art", das diese Documenta so ungewöhnlich machen sollte wie ihre Vorgänger, aber nur Tarnung war für ein perfides Manöver, das Deutschlands Ruf in der ganzen Welt, sein Ansehen und sein Renommè so nachhaltig beschädigt, das hätten wir alle nicht gedacht. Ich nehme mich da nicht aus, ich sehe mich da vielmehr nahe bei Walter Steinmeier, der wohl auch überrascht und entsetzt zugleich war ob des ungeheuerlichen Skandals, der wahre Schockwellen um die Erde schickte. Von Kulturstaatsministerin Claudia Roth aber sind wir Bäuerinnen und Bauern hier im Dorf wirklich enttäuscht. So eine kluge Frau, die selbst schon in Filmen mitgespielt und eine Rockband als Managerin betreut hat! 

Warum denn keine Vorkontrolle?

Ich persönlich finde, dass sie sich durch ihren Umgang mit dem umstrittenen Werk auf der Documenta disqualifiziert hat. Dass es trotz aller Warnungen und Bitten keine Vorkontrolle der auszustellenden Bilder gab, können wir Peruaner nicht verstehen, und ich glaube, ich spreche da auch für unsere Nachbarn in den anderen südamerikanischen Ländern. Hätte man nicht Menschen, die sich mit der Decodierung solcher Machwerke auskennen, in die Ausstellungsplanung einbinden könne? Ja, müssen?

Natürlich findet eine Zensur nicht statt, das ist richtig und es ist auch gut, dass Kunst alles darf. Aber man darf nicht vergesse, was sich das indonesische Künstlerkollektiv Taring Padi, das ich selbst vorher nicht kannte, da geleistet hat, lässt eine Nähe der diesjährigen documenta zur Israel-Boykott- Bewegung BDS (Boycott, Divestment and Sanctions) nicht nur vermuten. So gut wir hier in Chinchero das Signal fanden, dass das selbstbezogene Künstlergenie ausgedient hat und jetzt die weltverbessernde Kraft von Kollektiven zum Tragen kommt, so konsterniert sind wir nun. Nicht nur Deutschland steht doch weltweit blamiert da, sondern auch gesellschaftliche Initiativen und soziale Projekte vor allem aus dem Globalen Süden.

Peru ist für Konsequenzen

Um personelle Konsequenzen führt aus unserer Sicht, und da spreche ich ausdrücklich auch für meine Nachbarn, die Familie und Leute aus dem Nachbardorf, kein Weg vorbei. Wer da nun wird gehen müssen, muss sich zeigen, es ist bestimmt nicht unsere Sache, das von hier aus zu bestimmen. Aber zumindest für Peru, soweit es mein Dorf betrifft, kann ich es nicht anders sagen: Deutschlands Ansehen in der Welt habe durch diesen Vorfall bereits Schaden genommen.da muss nun schnell gehandelt werden!


20 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

https://books.google.de/books/content?id=t7TIVTJpQmUC&hl=de&pg=PA183&img=1&zoom=3&sig=ACfU3U39TDuI6gfrurLgWuntLWq6AmZm5w&w=1280


einfach mal gucken was im Netz steht und schon verstehen wir den bösen Künstler

( und ja : der mi6 und der mossad haben Kommunisten gegrillt )

Anonym hat gesagt…

Antisemitismus von der 'richtigen' weil religiös verhätschelten Seite ist doch erlaubt, wie unzähliges Anti-Juden-DEmos auf deutschen Straßen bewiesen haben. Da wurde "Juden-ins-Gas"-Gegröle dann oft einfach überhört, um die Moslem-Integration nicht zu gefährden. Typische Scheinheiligkeit des rotgrünen Linksgesindels, das jede Gefahr nur rechts erschnüffelt.

Der Faschismus in der sogenannten Friedensreligion dagegen, der wird toleriert. Muss man inzwischen ja auch, denn mehrere Millionen Importrechtgläubige werden sich ohne Bürgerkrieg nicht mehr umerziehen oder ausweisen lassen. Germanistan ist somit längst Realität, auch wenn der Austausch vehement abgestritten wird.

Wenn dann auf einer zur wichtigsten deutschen Kunstaustellung verklärten Schmier- und Quatschveranstaltung aber zwei Initiativ-Ostasiaten in einem riesigen Gemälde Reißzähne und SChweinegesicht mit Israelbezug zulassen, schreit die bunte Doppelmoralgemeinde empört auf.
Dann ist sie plötzlich wieder da, die besondere geschichtliche Verantwortung.

Und die bizarre Verknüpfung mit peruanischen Bergbauern ist mal wieder typische PPQ- Aufgeblasenschwäche. Manche Sonderbegabten halten das wortreiche alberne Übertreiben aber für Satire.

Die Anmerkung hat gesagt…

Heute gab es in der Klapper wohl eine Sonderration an Internetzeit. Anders läßt sich für mich die Flut von heutigen Häzer-Kommentaren nicht erklären.

Anonym hat gesagt…

Ist Signalismus das akademische Wort für Zeichensetzismus? Egal, passt.
Ich frug mich, ob die oberste Kunstbeamtin auch so laut nach künstlerischer Freiheit gerufen hätte, wenn sich Künstler und Kunstwerke kritisch mit dem Coronabeschiss und seinen politmedialen Mitläufern befasst hätten, oder mit radikal linken, radikal korrupten und radikal dummen Politclowns wie der Mullahmatratze. Die kamen aber nicht durch die Vorkontrolle, es musste schon was gegen Juden sein, das geht immer.*

*Falls dieser Kommentar politsch nicht genehm ist, verhängen Sie ihren Monitor bitte mit einem Lappen

Anonym hat gesagt…

gäbe es den Beitrag aus Indonesien NICHT wäre die Dokumenta das was sie immer war : eine belanglose Sammlung alberner Künstler ( vielleicht war die Boistsche Pflanzaktion politisch - ).

also : der indonesische Künstler malt ein großes Wimmelbild - er zeigt es überall - weltweit. Nun gucken wir genau hin und entdecken einen Schweinekopf mit Helm - Aufschrift : "mossad" .

2,5 Minuten Suche im Netz und wir have the full picture

https://www.972mag.com/israel-whitewash-indonesia-anti-communist-massacres/

diese Zusammenhänge kennen rotgrüne Nachwuschsjournalisten nicht - entsprechend dauert es bis der Antisemitismusvorwurf widerlegt werden kann. im Bild tauchen weitere Geheimdienstgestalten auf und werden auch klar benannt .

der mossad hat ( mit Unterstützung des mi6 / england ) im Auftrag von Suharto Kommunisten gegrillt . ( ok : zur Zeit des kalten Krieges war jeder Kommunist der sich den Anglos in den Weg stellte , man denke nur an Schah-Vorgänger Mossadeck .

interessant an der Sache ist nur das erwartbare Hysterietheater - hier enttäuscht die israelische Botschaft ; hätte sie souverän reagiert ( "ja , wir haben zur Zeit des kalten Krieges den internationalen Bolschewismus bekämpft " wäre alles verständlich und alles gut - aber so : das übliche weini -Programm (funktioniert nicht weil wir alle im Netz geeignete Quellen suchen und finden ) .

man könnte natürlich sagen : nur der böse Nazi-BND hat Suharto mit Geheimdiensttechnik unterstützt ( DEUTSCHE SCHULD !! 4 Wochen lang - rund um die Uhr - auch als äpp !!" jetzt aber wirdz albern denn jeder weiß : der mossad hat mitgemacht ( ok : er war ganz maßgeblich an der antikommunistischen Säuberung beteiligt .

man kann das Thema dann auch sachlich aufbereiten , auch wissenschaftlich , FRAGEN : haben die israelis Rüstung nach Indonesien exportiert usw .

aber wir wollen ja nur die blöde Claudia Roth absägen .

ist also möglicherweise ( Mutmaßßung ) ein cleverer Schachzug der brd : hole ein scheinbar problemloses Kunstwer nach Kassel , und hoppla - bei genauer Überprüfung : "ANTISEMITISCH" - da überschlägt sich demnächst der brd Kunstbetrieb , zivilreligiöse Rozenkränse werden gebetet , Ablasshandel und Anbetungen folgen ( wo ist Frau Weissbrand wenn man mal eine Inquisition braucht ?

Anonym hat gesagt…

https://dserver.bundestag.de/btd/18/015/1801554.pdf


"mossad" ? wo jetzt ?? ^^

Anonym hat gesagt…

https://www.freitag.de/autoren/rainer-werning/nacht-der-langen-messer



jetzt machen wir mal ein Quiz :

WENN der rote freitag über böse Nazi BND Aktionen schreibt UND alle freitags-Autoren ein Internet bedienen können - dann aber immer und immer wieder mi6 und mossad aus dem plot raushalten obwohl das Netz mit Hinweisen voll ist - was lernt uns das dann ?

RICHTIG : die westeuropäische Linkspresse wird kontrolliert

Anonym hat gesagt…

https://www.rf-news.de/2022/kw25/hetzkampagne-gegen-kritische-kunst-auf-der-documenta-15

Eine Methode dabei ist, jedwede pointierte Kritik an der zionistischen Politik des imperialistischen Israel als "Antisemitismus" zu verunglimpfen.

ahaaaaa.....


ist det soo ?

Anonym hat gesagt…

Wieso haben wir plötzlich ein Problem mit Suharto und seinen unleugbaren Verdiensten und damit, dass man C. Roth ans Bein pissen will? smh

Anonym hat gesagt…

die rote fahne unterscheidet also

"Antisemitismus" hier ... "anti.zylamonistische Kritik da " .

ok - meinetwegen

nun kommt aber die israelische Botschaft um die Ecke und definiert : das Bild ist antisemitisch und Schluss jetzt , keine weiteren Debatten .

ok - dann sich die Roten wohl wirklich am Arsch .

oder anders ausgrdrückt : Dokumente die unwiderlegbar die mossad Beteiligung unter mi6 Aufsicht in Indonesien unter Suharto BEWEISEN müssen als antisemitsche Schrift eingestuft werden .

ergo : Netzzensur muss her .

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Anonym hat gesagt…

https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2022/eklat-documenta-roth/

der JF - Schreiber hat natürlich sofort clever dialektisch die Rolle der C.Roth und ihrer roten Dokumenta -Heinis gecheckt ( nachdem ein Bernd anonym alle relevanten Hinweise und Hintergrundtexte verschickt hatte ) .

die Positionierung ist somit klar : Kritik am Mossad ist antisemitisch und damit Punkt .

es geht um Diskurshoheit .

die Rolle des Mosssad in Indonesien bleibt also ( im deutschen Sprachraum ) hinter der Milchglasscheibe verborgen .

online-Debatte : "jaja Herr xy , der mossad hat in Indonesien gemeinsam mit dem mi6 ein paar Kommunisten gegrillt - und weiter ? "

( es folgt eine komplizierte Unterscheidung zwischen "Antisemitismus" und "Berechtigter Kritik am Zylonismus à la rote fahne " . Die Antwort der israelis lautet aber immer wieder "fuck off and die - der rote Pöbel definiert hier nicht den Diskursrahmen "

darüber sollte der vergeistigte Akademikerproll mal in aller Ruhe nachdenken .

c 2022 , Sepp-Akademie für Scheitel und Ordnung , 9801 S. persia Dünndruck

Anonym hat gesagt…

wozu eigentlich der Marxkopf mit Kussmund ?

Die Anmerkung hat gesagt…

Daniel Greenfield ist ein Shillman Journalism Fellow am David Horowitz Freedom Center.
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Warum hat sich PPQ noch nicht solch schönen Titel von der Achse der Guten Schriftstellertitel verleihen lassen?

PPQ ist ein Schillernder und dichtender Folger am Weltgeheschehen der Freien Satire.

PPQ ist doch langweilig, da muß ein langer Rattennschwanz an Meriten und Heldentaten drangehangen werden. Wenn die Achsoguten das im Netz so machen, dann kann das nicht böse sein.

Die Anmerkung hat gesagt…

Chaim weiß die Losung, äh Lösung.
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https://www.achgut.com/artikel/claudia_roth_die_gnaedigste_loesung

Claudia Roth: Die gnädigste Lösung

Claudia Roth ist zunehmend im Wege. Sie erweist sich als Fossil verjährter grüner Ideologien, von denen sich die jüngeren Realpolitiker ihrer Partei emanzipieren müssen, um mit den harten Herausforderungen dieser Tage zurechtzukommen.

Da Claudia Roth ohnehin das Rentenalter erreicht hat, wäre schnellstmögliche Pensionierung die für alle Seiten gnädigste Lösung.
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Wenigstens weiß ich jetzt, was ein Fossil ist, wovon immer die Rede geht, was verboten gehört.

Anonym hat gesagt…

https://www.achgut.com/artikel/claudia_roth_die_gnaedigste_loesung

"zerbombte Städte als Folge der shoa " (sic)

kann das jemand erklären ?

also keine strategisch begründete Bombardierung deutscher Städte sondern eine "Bestrafung" deutscher Zivillisten .

schade Broder - eben wollte ich dein Visum für Berlin Mitte verlängern

Anonym hat gesagt…

die Frage ob der mossad in Indonesien seine Folterknechte ausgebildet hat steht im Raum - egal was der israelische Botschafter verbreiten lässt .

und : FSB/ KGB Putin hat zur Sache wahrscheinlich einen Korridor BND Unterlagen im Keller - wenn die israelis dem Russen auf den Sack gehen wird das noch ein spannender Leseherbst .

Anonym hat gesagt…

https://www.972mag.com/israel-whitewash-indonesia-anti-communist-massacres/

Volker hat gesagt…

"Antisemitismus von der 'richtigen' weil religiös verhätschelten Seite ist doch erlaubt, wie unzähliges Anti-Juden-DEmos auf deutschen Straßen bewiesen haben. Da wurde "Juden-ins-Gas"-Gegröle dann oft einfach überhört, um die Moslem-Integration nicht zu gefährden."

Da weist Du mehr als die Zentralratsjuden. Die haben bis heute noch keinen muslimischen Antisemitismus feststellen können, lediglich "Antisemitismus der Straße". Wird Zeit für zivilgesellschaftliche Projekte gegen diese Straße.

Anonym hat gesagt…

der Musslehmproletenfreibadantisemitismus ist weder für Juden .noch für israel gefährlich - der ganz gewöhnliche Migrationsantisemit gefährdet nur den brd Steuerzahler und dessen Kinder im Freibad