Dienstag, 10. November 2015

Premiere: Jubiläumsfeier für Mauerfall-Feier

Die Mauerfallfeier von 2014 wurde 2015 bescheiden gefeiert
Die Mauer - gefallen und diesmal auch nicht mehr gefeiert.
Die Augen der Welt richteten sich an diesem Tag wieder einmal nach Berlin. Doch es gab nichts zu sehen. Die Stadt feierte den 1. Jahrestag des 25. Jahrestages des Mauerfalls - vor einem Jahr, als die Welt noch keine anderen Probleme hatte, hatte das Ausland gespannt darauf geschaut, wie die Deutschen das Jubiläum begehen würden - und sie enttäuschten nicht, sondern zeigten ihr Partygesicht.

Der Unterschied zu diesem Jahr ist beträchtlich. Zogen vor einem Jahr noch hunderttausende Besucher begleitet von mehreren hundert Kamerateams in die einst geteilte Metropole, gähnt diesmal allerorten Leere. Besonders die "Lichtgrenze", die es anno 2015 nicht gab, schrecktr wohl Kamerateams wie Schaulustige ab. Diese Kunstinstallation bestand im letzten Jahr noch aus etwa 8000 Ballons, die zwischen Bornholmer Straße und Oberbaumbrücke den Verlauf der Berliner Mauer nachzeichneten. Die Bilder konnte man gut in allen Nachrichtensendungen zeigen.

Zur Feier des einjährigen Jubiläums der Jubiläumsfeier aber fiel die Installation entsprechend der harten Krisenzeiten denkbar mager und im Grunde genommen vollkommen aus. Zwei Kinder mit Ballons zeigten gegen neun Uhr morgens auf dem Alexanderplatz eine Erinnerungsinstallation, bei der sie ihre Ballons wie vor einem Jahr Stück für Stück in die Luft losgeließen, als symbolisches Zeichen für die weltweit beachtete Erinnerungsaktion vor einem Jahr. Keine Kanzlerin. Kein Bundespräsident. Dafür Regierungskrise. Staatskrise. Die offenen Grenzen krz davor, wieder zuzugehen.

Dabei hatte doch die Lichtaktion vor einem Jahr ein Bild geschaffen, das aus heutiger Scith zwar niemandem in Erinnerung geblieben ist, das aber dennoch mit der Behauptung um die Welt ging, es würde. In Erinnerung bleiben. Fernsehsendern, Onlinemedien und Zeitungen aus den USA über Israel bis Australien prophezeiten das. Dennoch fehlte diesmal selbst ein Ersatz für die Ersatzbilder für die Jubelbilder von einer zusammengebrochenen echten Mauer.

Staunte das Ausland deutschen Zeitungen zufolge vor zwölf Monaten darüber, mit welcher Leichtigkeit den Deutschen das Gedenken an den Mauerfall 1989 im vergangenen Jahr gelang, so vermisst die Feier in diesem Jahr offenbar niemand. Viele Experten hatten mit einer Militärparade unter klingendem Spiel durchs Brandenburger Tor gerechnet, bei der die Bundeswehr ihre kaputten Hubschrauber, Panzer und rostige Feldhaubitzen zeigt. Angesichts der Flüchtlingskrise hatte sich die Bundespolitik jedoch entschlossen, die Feier komplett zu vergessen.

So fehlt diesmal das eine, das andere aber auch. "Leere dort, wo eine Mauer Berlin geteilt hatte", schrieb die "New York Times" vor einem Jahr. Diesmal schreibt sie nichts. "Die ausgefallene öffentliche Feier an der nicht mehr existierenden Mauer ist ein strahlendes Symbol des Friedens und ein starker Kontrast gegenüber der Brutalität des grauen Betons", fand die "BBC", die diesmal ebenso schweigt.

Es ist, wie es in einer Mediengesellschaft immer ist: 25 ist alles, 26 nichts. Rund muss der Geburtstag sein, oder er ist gar nicht.

1 Kommentar:

wolpertinger hat gesagt…

Weil hier schon gar keiner kommentieren will,geb ich mich halt mal selbstlos wie immer dafür her: Mister Hasselhoff,sing down this wall.